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East of England
life in the colonies as portrayed by Kipling, Maugham, and Orwell
Martina Jakab
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Rudolf Weiss
DOI
10.25365/thesis.2169
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30239.59281.151070-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Kolonialliteratur ist mehr als andere Genres ein Spiegel der Geschichte und
ihres Zeitgeistes. Vor dem Hintergrund der massiven Expansion des
britischen Königreiches und seines Aufschwunges zum weltweiten Imperium
entwickelte sich ab dem neunzehnten Jahrhundert ein eigenständiger
Teilbereich der Literatur, an dessen Texten sich Entwicklungen des
Imperialismus und der vorherrschenden Einstellung zur anderen Rasse und
der zivilisatorischen Aufgabe, die es zu erfüllen galt, ablesen lassen.
Die von England ausgehende und sich nach und nach in ganz Europa
durchsetzende Industrialisierung begünstigte den Erfolg des britischen
Reiches. Vor allem im asiatischen Raum konnten die Kolonialherren ein
umfassendes Netzwerk an Besitzungen aufbauen, dessen Erträge
Großbritannien in seiner Position als Wirtschaftsgroßmacht festigten.
Mit der Blütezeit des Kolonialismus erlebten auch die davon handelnden
Kurzgeschichten und Romane einen Aufschwung. Autoren wie Rudyard
Kipling, der im Allgemeinen als Begründer der Kolonialliteratur angesehen
wird, schöpften aus einem persönlichen Erfahrungsschatz kolonialer
Erlebnisse und prägten mit ihrer Darstellung das im Mutterland
vorherrschende Bild der asiatischen Besitzungen über Generationen. In seinen
Texten wird vorwiegend die unangefochtene Vormachtstellung der Briten in
Indien gefeiert und die unermüdliche Arbeit der aus England gekommenen
Beamten gewürdigt. Der Kontakt zu den Einheimischen wird in Kiplings
Erzählungen als Gefährdung der zivilisatorischen Mission thematisiert, die
unbedingt vermieden werden sollte.
Erst Jahrzehnte später lenkten William Somerset Maughams Texte mit
kolonialem Hintergrund die Aufmerksamkeit der Leserschaft auf die
fernöstlichen Besitzungen in Malaysien und China. Aufgrund der relativen
Gefestigtheit der kolonialen Verhältnisse konzentriert sich seine Arbeit hauptsächlich auf Beziehungen innerhalb der britischen Gesellschaft anstatt
des Kontaktes zur anderen Rasse.
Gegen Ende der Kolonialzeit wird auch die Kritik am Imperialismus lauter.
Als einer der Hauptvertreter der kritischen Autoren stellt sich George Orwell,
der wie auch Kipling zuvor, einen persönlichen Bezug zur Materie hat, vor
allem in seinen Essays seiner Vergangenheit als Kolonialherr. In seinem
einzigen Kolonialroman werden anhand der fiktiven Geschehnisse in einem
kleinen Außenposten der indischen Provinz Burma die grundlegenden
Probleme, die die Kolonialsituation mit sich bringt, thematisiert. Anders als die
älteren Texte von Kipling und Maugham, stellt Orwells Roman eine bittere
Abrechnung mit einem in nicht länger vertretbaren Strukturen erstarrten
System dar.
Der jeweilige Standpunkt der Autoren wird anhand der Darstellung ihrer
Protagonisten und deren Position im kolonialen Gefüge deutlich. Der Umgang
der literarischen Charaktere mit der eigenen und der fremden Rasse in der
kolonialen Situation zeigt eine Entwicklung, die Aufschwung, Blütezeit und
Verfall des britischen Imperiums nachzeichnet.
Abstract
(Englisch)
Colonial narratives are more than most other literary texts a mirror
of the socio-historic background of the era and deliver important clues
to the predominant ideologies and value systems of that time. As the
general attitudes adjust to the course of history, their representation
in fictional literary accounts changes with them. Consequently, the
examination of a development within a literary genre of a distinct
historic period necessitates basic information of political and social
events that provide the setting of the texts to investigate.
It is essential to know about the presuppositions that helped the
British kingdom to rise to a worldwide empire in the eighteenth and
nineteenth centuries in order to understand the emergence of the
genre of colonial literature in this age. Factors like the growing
industrialization in Europe and the temptations of the supposed wealth
of foreign lands led to Britain’s unrivalled expansion into all directions.
Especially the occupation of the East not only provided the Empire
with incredible material riches, but also introduced new concepts with
an oriental background to the citizens of the mother country.
Above all authors who experienced Asia themselves, repeatedly
used exotic settings and themes of colonial interest to suggest an idea
of life in the foreign territories of the British Empire. Their accounts
on imperialism and the colonial endeavour are a valuable source of
information about the developments in colonialism. Writers like
Rudyard Kipling, who practically invented the colonial genre,
represented and documented the rise and the heyday of British
imperialism in India. Over a period of some decades, his picture of
English life in the East dominated public opinions on the Orient. Only
with new accounts by authors like William Somerset Maugham, the
general views on colonial issues were refined and the emphasis shifted to the area of Malaya and China. Reporting of a relatively stable
colonial society, his main interest focused on intra-racial relations
rather than interracial problems.
The beginning decline of the British Empire in the first half of the
twentieth century provides the background of a critical discussion of
imperial matters. Writers like George Orwell provided the interested
reader with a disillusioned picture of interracial encounters in Asia,
which relentlessly reveal the weaknesses of a degenerated colonial
system.
All these stages of imperial history are examined in texts about life
in the Eastern colonies. The way the English main protagonists
perceive and experience colonialism in Asia gives information about
the historic background of the texts. As focalizers of the narratives
they serve as mouthpieces of their creators, their points of view
indicate the general attitude of the age.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Enlish Literature 1880-1940 colonialism Kipling Maugham Orwell
Schlagwörter
(Deutsch)
Englische Literatur 1880-1940 Kolonialismus Kipling Maugham Orwell
Autor*innen
Martina Jakab
Haupttitel (Englisch)
East of England
Hauptuntertitel (Englisch)
life in the colonies as portrayed by Kipling, Maugham, and Orwell
Paralleltitel (Deutsch)
Östlich von England ; das Leben in den Kolonien dargestellt von Kipling, Maugham und Orwell
Paralleltitel (Englisch)
East of England
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
98 S. : Kt.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Rudolf Weiss
Klassifikationen
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.03 Englische Sprache und Literatur ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.05 Englische Literatur
AC Nummer
AC07121517
Utheses ID
1821
Studienkennzahl
UA | 343 | 352 | |