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Bad language
a study of German-English bilinguals' perception of swear words in L1 and L2
Adriana Rusu
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Nikolaus Ritt
DOI
10.25365/thesis.20370
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30257.34867.144366-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das Ziel dieser empirischen Studie war es zu untersuchen ob Schimpfwörter in der Muttersprache Deutsch schlimmer empfunden und interpretiert werden als Schimpfwörter in der Zweitsprache Englisch.
Dazu wurden Fragebögen und Schimpfwortdialoge auf Deutsch und auf Englisch konzipiert und einer Kontroll- und einer Forschungsgruppe zum Anhören und beantworten gegeben. Die Kontrollgruppe, deutsche Muttersprachler die sich deutsche Dialoge mit Schimpfwörtern anhörten, und die Forschungsgruppe, deutsche Muttersprachler die sich englische Dialoge anhörten. Die erste Gruppe bestand aus 27 und die zweite Gruppe aus 86 TeilnehmerInnen. Die Kontrollgruppe hatte allerdings nicht nur deutsche sondern auch Englische Schimpförter, im deutschen Kontext, wobei die Forschungsgruppe nur englische Schimpförter zu beurteilen hatte.
Das besondere Augenmerk der empirischen Studie lag auf Perzeptionsunterschieden in den verschiedenen Sprachen, den Einfluss der Persönlichkeit und den Einfluss des Gender bzw.-unterschieds auf das Empfinden von Schimpfwörtern.
Es konnte festgestellt werden, dass die Unterhaltungen mit Schimpfwörtern in der Muttersprache Deutsch nicht unbedingt als schlimmer eingestuft wurden als die in der Zweitsprache. Die Teilnehmer beurteilten aggressive Zwiegespräche in der Zweitsprache als aggressiver, wenn dem so war, und muttersprachliche Dialoge als weniger anstößig. Die Teilnehmer reagierten passend zum intendierten Ton, Aussage und Kontext und deshalb kann, laut dieser empirischen Studie, nicht die Theorie das zweitsprachige Schimpfwörter weniger Reaktion hervorrufen bestätigt werden.
Bezüglich der Genderdifferenzen konnte nur festgestellt werden, dass Männer Schimpfwörter meistens anders beurteilen als Frauen; manchmal negativer, meistens positiver. Frauen hingegen weichen nicht von den durchschnittlichen Beurteilungen ab und deshalb kann auch hier antizipiert werden, dass Frauen nicht überdurchschnittlich geschockt auf Schimpfwörter reagieren, egal in welcher Sprache.
Was die verschieden Reaktionen der verschiedenen Persönlichkeitsmerkmale betrifft wurde ein klare Unterschiede beobachtet. Religiösen Menschen reagierten generell negativer als der Durchschnittsteilnehmer. Auch impulsive Personen beurteilten die Schimpfwortsprecher manchmal schlimmer ganz im Gegensatz zu extrovertierten Partizipanten. Es konnte eine klare Tendenz der verschiedenen Charakterzüge von Menschen festgestellt werden. Religiosität beeinflusst immer noch stark die Moralvorstellungen vom spezifischen Gebrauch von Schimpfwörtern, genauso wie Extravertiertheit für eine lockerere Auffassungsgabe sorgt.
Schließlich wurde auch die anfängliche Vermutung, dass englische Schimpförter wie shit, fuck und bullshit auch im Deutschen verwendet werden bewiesen. Weiters konnte ausgekundschaftet werden, dass diese Wörter tatsächlich näher zu den deutschen Äquivalenten als zu den englischen im englischen Kontext beurteilt wurden.
Insgesamt brachte diese empirische Studie über das Empfinden von Schimpfwörtern sehr kontroverse Ergebnisse hervor und daher ist es höchstwahrscheinlich von Nöten einen statische Signifikanz-Test zu machen beziehungsweise diese Studie auf einen größeren Teilnehmerkreis zu erweitern und die englische Kontrollgruppe wie anfänglich und ursprünglich beabsichtigt auch einzuführen um statistisch stärkere Ergebnisse zu erhalten.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Wahrnehmung von Schimpfwörtern in Deutsch und Englisch
Autor*innen
Adriana Rusu
Haupttitel (Englisch)
Bad language
Hauptuntertitel (Englisch)
a study of German-English bilinguals' perception of swear words in L1 and L2
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
132 S. : graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Nikolaus Ritt
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.69 Sprachwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC10686310
Utheses ID
18220
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 347 |
