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Fairness bei der Beurteilung wissenschaftlicher Texte
Untersuchung des Einflusses des Geschlechts der Autorin/des Autors
Hannah Steinbach
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Barbara Schober
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.20431
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29969.22459.131653-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob das Peer Review eine Hürde für Forscherinnen darstellt, in höhere wissenschaftliche Positionen aufzusteigen. Dazu wurden Einflussfaktoren auf die Beurteilung eines Abstracts untersucht. Die Faktoren waren das Geschlecht des Autors/der Autorin, der akademische Status (Mag.a oder Prof.in) und die Einschätzung des Faches, in dem der Text verfasst wurde, als männlich (Methoden und Evaluation) oder weiblich (Entwicklungspsychologie). Auf Grund des Mangels an Forschung zum Peer Review in der Psychologie, wurde die Erhebung in diesem Fachbereich durchgeführt. Als Erklärungsansätze wurden die Social Role Theory (Eagly, 1987) und das Status Characteristic Model (Biernat et al., 1991), das von niedrigeren Standards für die diskriminierte Gruppe ausgeht, herangezogen. Einer Stichprobe von Psychologiestudierenden (n = 315) wurden je zwei Abstracts, die sie nach ihrer Qualität bewerten sollten, und der Fragebogen zur normativen Geschlechtsrollenorientierung (NGRO; Athenstaedt, 2000) vorgegeben. Wie erwartet fand sich kein Haupteffekt des Geschlechts des Verfassers/der Verfasserin. Es zeigte sich jedoch, dass das Abstract eine bessere Bewertung erhielt, wenn Geschlecht des Faches und der Autorin bzw. des Autors übereinstimmten. Hier hatte auch der Status der Person dahingehend einen Einfluss, dass das Methoden- und evaluationspsychologische Abstract eines Mannes mit hohem Status besser beurteilt wurde als das einer Frau mit gleichem Status im selben Fachgebiet. Beim Text von Personen mit niedrigem Status fand eine ähnliche Bewertung in diesem Fach statt. Die Geschlechtsrollenorientierung der Beurteilenden hatte keinen Einfluss. Es scheinen noch geschlechtsstereotypische Annahmen unabhängig von der Einstellung gegenüber Geschlechtsrollen zu wirken. Es wurde bevorzugt, wenn eine Person sich mit Dingen beschäftigt, die nach sozial konstruierten Geschlechtsrollen zu ihrem eigenen Geschlecht passen (Social Role Theory, 1987). Im Peer Review sollte versucht werden, die Einflüsse durch die Anonymisierung der Identität des Autors/der Autorin auszuschalten.
Abstract
(Englisch)
This study investigates whether peer review represents an obstacle for female researchers to enter higher scientific positions. For this purpose, factors which could influence the evaluation of an abstract were analyzed. Those factors were the author´s sex, the academic status (Austrian title Mag.a or Prof.in) and the judgment of the subject in which the abstract was written as male (methods and evaluation) or female (developmental psychology). Due to the lack of research on peer review in psychology the investigation was performed in this field. As explanatory approach the social role theory (Eagly, 1987) and the status characteristic model (Biernat et al., 1991), which assumes lower standards for the discriminated group, were used. For this purpose two abstracts, which should be assessed by their quality, and a questionnaire on normative gender role orientation (NGRO; Athenstaedt, 2000) were given to a sample of psychology students (n = 315). As expected there was no main effect of the sex of the author but it was shown that the abstract was evaluated better if the sex of the author and the sex of the subject matched. There was also an influence of the status of the author. The abstract from methods and evaluation by a male author with a high status was assessed better than the one of a female author with the same status in the identical subject. The abstract of authors with low status got a similar evaluation in this subject. There was no influence of the gender role orientation of the assessors. Gender stereotypical assumptions still seem to have an effect regardless of the assessor´s attitude towards gender roles. It was preferred if a person deals with subjects which fit to his or her sex according to socially constructed gender roles (social role theory; Eagly, 1987). Peer review should make the attempt to eliminate those influences by the identity of the author anonymous.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
peer review sex evaluation status gender role science underrepresentation of women
Schlagwörter
(Deutsch)
Peer Review Geschlecht Beurteilung Status Geschlechtsrolle Wissenschaft Unterrepräsentanz von Frauen
Autor*innen
Hannah Steinbach
Haupttitel (Deutsch)
Fairness bei der Beurteilung wissenschaftlicher Texte
Hauptuntertitel (Deutsch)
Untersuchung des Einflusses des Geschlechts der Autorin/des Autors
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
V, 112 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Barbara Schober
Klassifikation
77 Psychologie > 77.61 Einstellung, Vorurteil, Beeinflussung
AC Nummer
AC09407662
Utheses ID
18275
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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