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"Da sieht man ja die ganze Welt"
der räumliche Aktionsradius von Fibelkindern und das Thema der Ferne in österreichischen Erstlesebüchern der Jahre 1910 bis 1960
Iris Gamsjäger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Walter Kissling
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.20439
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30449.12052.743463-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Darstellung der Ferne in österreichischen Erstlesebüchern (=Fibeln) der Jahre 1910 bis 1960 und dem räumlichen Aktionsradius ihrer Protagonist/-innen, der sogenannten „Fibelkinder“. Betrachtet man das Erstlesebuch – neben seiner Aufgabe das Lesen-Lernen zu erleichtern – als zentrales Medium bei der Aneignung von Welt, das die Kinder „planmäßig“ in die Welt einführen soll, so kann die Frage nach Ferne zeigen, wie groß bzw. welcher Art dieser Ausschnitt von Welt ist, der den Leser/-innen präsentiert wird. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob Fibeln verschieden großer Staatsterritorien und unterschiedlicher politischer Systeme bei der Darstellung von Ferne unterschiedlich vorgehen, d.h. in politischen Perioden mit großen Staatsterritorien mehr und größere Ferne dargestellt wird als in solchen mit verkleinerten Staatsterritorien. Mit Hilfe der Methoden der Raumanalyse und der Bild- und Texthermeneutik wurde herausgefunden, dass diese Annahme auf die Zeit der Monarchie nicht zutrifft, da hier, trotz der Größe des Habsburgerreiches, der kleinste Ferne-Anteil aller untersuchten politischen Perioden aufzufinden war. Für die Zeit des kleinen autoritären „Ständestaates“ und des großen nationalsozialistischen Deutschen Reiches konnte diese Annahme bestätigt werden. Die Fibeln des Nationalsozialismus bieten die meiste Ferne an, jene des autoritären „Ständestaates“ deutlich weniger. Beide Systeme stellen ihr Ferne-Thema in stark ideologisch-politischem Kontext dar. Für die beiden demokratischen Perioden der Ersten Republik und der Zweiten Republik bis 1960 war die Einordnung der Ferne-Darstellung in den Fibeln in dieses Schema der Größe der Staatsterritorien und politischen Systeme schwierig, da die Bandbreite an Ferne-Anteil und Art und Weise der Ferne-Darstellung in ihnen am größten ist.
Abstract
(Englisch)
The present diploma thesis focuses on the presentation of distance in Austrian reading primers between 1910 and 1960 and on the question how their protagonists deal with this distance. If you consider schoolbooks, especially reading primers, an essential medium that helps children acquire „the world“, a medium that is supposed to methodically introduce their readers to this world, asking about distance can show how large this sector oft the world is and in which way it is presented. In the course of this thesis I analyse if reading primers of different political systems with territories of different sizes deal with the topic „distance“ differently. I expect more stories related with distance in reading primers of political periods with larger territories than in those with smaller territories. With the aid of two methods (content analysis and hermeneutics) I found out that this hypothesis doesn’t account for the reading primers of the Habsburg monarchy. Despite this state’s size its primers contain the smallest percentage of distance-related topics. For the small authoritarian „Ständestaat“ and the large „Third Reich“ however, the hypothesis can be verified. The Nazi primers comprise the largest amount of distance-related topics, those of the authoritarian „Ständestaat“ considerably less. Both systems present these topics in explicitly political and ideological context. Concerning the two democratic systems (the first republic and the second republic until 1960) it was much harder to place the distance-related topics into a pattern of political systems and territorial sizes, as they contain primers with remerkably many and remarkably few distance-related topics.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Erstlesebuch Fibel 20.Jahrhundert historische Schulbuchforschung
Autor*innen
Iris Gamsjäger
Haupttitel (Deutsch)
"Da sieht man ja die ganze Welt"
Hauptuntertitel (Deutsch)
der räumliche Aktionsradius von Fibelkindern und das Thema der Ferne in österreichischen Erstlesebüchern der Jahre 1910 bis 1960
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
188 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Walter Kissling
Klassifikationen
80 Pädagogik > 80.01 Geschichte der Pädagogik und Erziehung ,
80 Pädagogik > 80.36 Erziehung und Gesellschaft ,
80 Pädagogik > 80.60 Schreibunterricht, Leseunterricht ,
81 Bildungswesen > 81.66 Schulbuch
AC Nummer
AC09377614
Utheses ID
18283
Studienkennzahl
UA | 297 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1