Detailansicht
Ehrenamt im Sport
unter dem Gesichtspunkt ehrenamtlicher Führungskräfte
Eva Maria Lojka
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Betreuer*in
Otmar Weiß
DOI
10.25365/thesis.20479
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30228.40286.715165-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Europäische Kommission erklärte das Jahr 2011 zum „Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeiten“, um für den nötigen Dank und Anerkennung sowie zur Unterstützung der Freiwilligentätigkeit als Beitrag zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt beizutragen.
Die Kampagne veranlasste zu der Fragestellung, welche Rolle das Ehrenamt in Sportvereinen in Österreich spielt und welche Strukturen und Perspektiven vorliegen. Fast die Hälfte (43,8%) der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren ist in hohem Maß ehrenamtlich tätig. Der Bereich Bewegung und Sport stellt mit insgesamt 474.400 Freiwilligen den zweitgrößten Bereich der formellen Freiwilligenarbeit in Österreich dar (Statistik Austria, 2008). Sportvereine genießen in Österreich ein recht gutes Image. Sie haben neben der wirtschaftlichen Funktion auch einen gesellschaftlichen Nutzen. Ohne Ehrenamt ist Sportorganisation nicht möglich. Ehrenamt ist nicht bezahlbar. Es ist die tragende Säule des Sports in Österreich.
Qualitative Interviews mit Führungskräften aus Sportvereinen- und verbänden in Österreich, liefern Daten zu den Fragestellungen: Besonderheiten in der Arbeit ehrenamtlicher Führungskräfte, Selbstbild und Ehrenamtsverständnis und zu Problemfeldern und Potentialen in ihrer Arbeit.
Ehrenamtliche Führungskräfte haben mit dem Image der „Vereinsmeier“ zu leben. Ihnen wird oftmals mangelnde Professionalität vorgeworfen. Die Individualisierung der Gesellschaft und die steigende berufliche Belastung begünstigen Ehrenamt nicht. Zudem ist die rechtliche und finanzielle Verantwortung für VereinsfunktionärInnen größer und die öffentliche Unterstützung weniger geworden. Trotz alledem steckt das Ehrenamt in keiner Krise, obwohl der Nachwuchs teilweise ausbleibt. Personalwirtschaft im Ehrenamt kann nicht mit der von Forprofit Organisationen gleichgesetzt werden. Bei der Besetzung von Führungspositionen ist der Qualitätsanspruch nur in begrenztem Ausmaß Kriterium. Vielmehr spielen die Vereinsvergangenheit und die im Beruf erworbenen Führungs- und Organisationsfähigkeiten eine wesentliche Rolle. Es gibt Strukturschwächen im Ehrenamt, vor allem in der Zusammenarbeit ehrenamtlicher und hauptamtlicher MitarbeiterInnen. Sport ist ein Mikrokosmus der Gesellschaft. Die klassische Rollenverteilung kommt auch hier zum Tragen und sorgt für eine Unterrepräsentanz von Frauen in leitenden Funktionen.
Der Ruf nach Professionalisierung, Qualitätssicherung, Gleichberechtigung und Nachwuchs im Ehrenamt, sowie nach Anerkennung in der Gesellschaft, bleibt auch nach dem EU Jahr der Freiwilligentätigkeiten bestehen.
Abstract
(Englisch)
The European Commission declared the year 2011 as the „European Year of Volunteering“ to express gratitude and show appreciation as well as support for volunteer work as an important contribution for economic and social solidarity. The campaign led to the question which role volunteer work plays in sports clubs and associations in Austria, and which structures, developments and perspectives prevail. Almost half (43.8%) of the Austrian population above the age of 15 is highly engaged in volunteer work. 474,400 people are active in the sports sector, accounting to the second largest division in formal volunteer work (Statistik Austria, 2008). Sports Associations can revel in their positive image in Austria, due to the fact that they yield both an economic and a social function. Without volunteer workers this system would not be fundable.
Qualitative interviews with management executives in Austrian sports associations provide in-depth information for the posed questions: particular characteristics in the work of volunteer managers, their self-perception, their understanding of volunteer work and problems and potentials concerning their work.
Officials in associations still have to fight against their negative image of “clubbiness” and their lacking professionalism. Despite such factors as the increasing individualization of societies, the growing strain at work and the financial as well as legal responsibility of volunteer work, people can still be motivated as volunteers. Human resource management in volunteer organizations cannot be compared with that of profit-oriented organizations. The prevailing conditions increasingly require soft skills and an adapted style of leadership. Qualifications are usually obtained through history with the club or association, or through professional leadership and organizational skills. Employing both payed and volunteer workers often causes structural weaknesses within associations.
Sports are a micro cosmos of societies. The traditional male-female role allocation can be observed similarly; only a very small number of women occupy leadership positions within volunteer organizations. The call for more professionalism, quality management, gender equality, and talented juniors as well as appreciation for the work of volunteers continues even after the 2011 EU year of volunteering.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
volunteering sports club executives
Schlagwörter
(Deutsch)
Ehrenamt Sportverein Führungskräfte
Autor*innen
Eva Maria Lojka
Haupttitel (Deutsch)
Ehrenamt im Sport
Hauptuntertitel (Deutsch)
unter dem Gesichtspunkt ehrenamtlicher Führungskräfte
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
154 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Otmar Weiß
AC Nummer
AC09352989
Utheses ID
18320
Studienkennzahl
UA | 066 | 826 | |