Detailansicht
Leben und Werk der Komponisten Georg Jarno und Leo Ascher
ihre Bedeutung für die Wiener Operette in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts mit einer Analyse von Die Förster-Christl und Hoheit Tanzt Walzer
Sabine Vernik-Eibl
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Johann Hüttner
DOI
10.25365/thesis.20481
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29784.13485.790665-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Operette war nach ihrer erneuten Blütezeit um 1900 das die Bühnen dominierende Genre und Wien das Zentrum des deutschsprachigen Operettenschaffens. Ziel dieser Dissertation ist es, anhand von erfolgreichen, aber heute vergessenen Vertretern der Wiener Operette zu beweisen, dass neben Komponisten wie Franz Lehár oder Emmerich Kálmán gerade auch eine „zweite Reihe“ an Künstlern Enormes für ihre Entwicklung und ihren weltweiten Ruhm geleistet hat. Gleichzeitig soll damit eine Forschungslücke der Wiener Theatergeschichte zwischen den markanten Daten 1900 und 1918 gefüllt werden. Aus einem Kreis von ca. 25 in Frage kommenden Komponisten fiel die Wahl auf Georg Jarno und Leo Ascher, weil beide – aus dem jüdischen Milieu der Kronländer stammend – in Wien als typische Vertreter einer „Operette der Residenzstadt“ (Marion Linhardt) ihre größten Triumphe feierten, sich aber in ihren Biographien und ihrem Zugang zur Operette deutlich voneinander unterschieden. Leo Ascher, 1880 in Wien geboren, war jahrzehntelang eine feste Größe in der Unterhaltungstheaterszene Wiens und Berlins, schrieb über 30 Operetten, daneben Wiener Lieder, Schlager und Filmmusik. 1938 glückte ihm zusammen mit Frau und Tochter die Emigration nach New York, wo er 1942 verstarb. Georg Jarno, 1868 in Budapest geboren, begann seine Laufbahn als Kapellmeister und Opernkomponist in Deutschland. Er erhielt durch seinen Bruder Josef Jarno, den Direktor des Theaters in der Josefstadt in Wien, entscheidende Impulse und schrieb für seine Schwägerin, die populäre Volksschauspielerin Hansi Niese, mehrere Operetten. Später arbeitete er auch für deutsche Bühnen und das Wiener Carltheater, bevor sein Tod im Jahre 1920 seine Karriere vorzeitig beendete.
Anknüpfend an die Arbeiten von Marion Linhardt und Moritz Csáky möchte diese Dissertation Operette als kulturhistorisches Phänomen und Theatergeschichte als Teil der europäischen Kulturgeschichte verstanden wissen. Dabei werden die Werke mit sozialhistorischen Methoden in einem
genau definierten zeitlichen und räumlichen Rahmen betrachtet, unter Einbeziehung der biographischen Komponente. In zwei identisch aufgebauten Teilen werden neben Herkunft, Ausbildung und Familienleben die Werke der beiden Komponisten chronologisch präsentiert, mit einem Schwerpunkt auf der Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte sowie der Analyse von Georg Jarnos Rokoko-Operette DIE FÖRSTER-CHRISTL (1907) und Leo Aschers Biedermeier-Operette HOHEIT TANZT WALZER (1912).
Abstract
(Englisch)
The operetta remained a dominant genre on stage after its renewed heyday around 1900, with Vienna centre for German-speaking operetta production. The aim of this dissertation is to prove on the basis of successful, but nowadays forgotten representatives of the Viennese operetta, that apart from composers such as Franz Lehár and Emmerich Kálmán a „second tier“ of artists has contributed much to its development and worldwide renown. At the same time a knowledge gap in Viennese theatre history between the salient dates 1900 and 1918 is to be filled. From a range of about 25 possible composers Georg Jarno and Leo Ascher were selected, because both – stemming from the Jewish milieu in countries of the Austrian Empire – celebrated their greatest triumphs in Vienna and symbolized the typical “operetta of the Residenzstadt” (Marion Linhardt), yet differed considerably in their biographies and approach to operetta. Leo Ascher, born in Vienna in 1880, had firmly established himself for decades in the Viennese and Berlin “entertainment theatre” scene, wrote over 30 operettas, along with Viennese songs and film music. In 1938 he succeeded to emigrate to New York with his wife and daughter, where he died in 1942. Georg Jarno, born in Budapest in 1868, began his career as conductor and opera composer in Germany. Incited by his brother Josef Jarno, Director of the Theater in der Josefstadt, Vienna, he wrote several operettas for his sister-in-law, the celebrated popular actress Hansi Niese. Later he also worked for the stage in Germany and the Carltheater in Vienna, before death prematurely ended his career in 1920.
Building on the work of Marion Linhardt and Moritz Csáky this dissertation treats operetta as a cultural historical phenomenon and theatre history as part of European cultural history. For this, works with their biographical components are considered in social-historical terms, in respect of a precise context of time and space. In two identically arranged sections, the works of both composers are set-out chronologically, alongside their personal background, education and family life. Special emphasis is laid on the creation, public response and analysis of Georg Jarnos rococo-operetta DIE FÖRSTER-CHRISTL (1907) and Leo Aschers Biedermeier-operetta HOHEIT TANZT WALZER (1912).
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
operetta entertainment cultural history Georg Jarno Leo Ascher Die Förster-Christl Hoheit tanzt Walzer Vienna Berlin 1900-1918
Schlagwörter
(Deutsch)
Operette Unterhaltungstheater Kulturgeschichte Georg Jarno Leo Ascher Die Förster-Christl Hoheit tanzt Walzer Wien Berlin 1900-1918
Autor*innen
Sabine Vernik-Eibl
Haupttitel (Deutsch)
Leben und Werk der Komponisten Georg Jarno und Leo Ascher
Hauptuntertitel (Deutsch)
ihre Bedeutung für die Wiener Operette in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts mit einer Analyse von Die Förster-Christl und Hoheit Tanzt Walzer
Paralleltitel (Englisch)
The Life and Work of the composers Georg Jarno and Leo Ascher
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
274 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Wolfgang Greisenegger ,
Hilde Haider
Klassifikationen
24 Theater > 24.01 Darstellende Künstler ,
24 Theater > 24.06 Theatergeschichte ,
24 Theater > 24.13 Theatergattungen, Theatersparten ,
24 Theater > 24.23 Kleinkunst, Kabarett, Revue ,
24 Theater > 24.32 Filmgeschichte ,
24 Theater > 24.55 Komponisten, Musiker, Sänger ,
24 Theater > 24.62 Musiktheater, Theatermusik
AC Nummer
AC09555833
Utheses ID
18322
Studienkennzahl
UA | 792 | 317 | |