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Ist sprachliche Bedeutung präskriptiv?
aktueller Stand einer Debatte ausgehend von Saul Kripkes Wittgenstein on Rules and Private Language
Florian Schöberl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Esther Ramharter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.20500
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29449.97951.234059-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Weist uns die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke an, wie wir diese verwenden sollen? Die These, dass sprachliche Bedeutung normativ ist, wird seit Saul Kripkes Wittgenstein on Rules and Private Language genauso heftig vertreten wie bestritten und findet sich vor allem in zwei Ausformungen wieder: Zum einen wird bereits den Bedingungen, unter denen ein Wort richtig angewendet wird, normative Kraft zugesprochen. Zum anderen wird postuliert, dass Worte erst dadurch Bedeutung (und damit Bedingungen der richtigen Anwendung) bekommen, indem sie in einer von Normen geleiteten Praxis Anwendung finden. In beiden Fällen hat die Semantik normative Konsequenzen, denen jede Bedeutungstheorie Rechnung tragen muss. Normativitätsgegner bestehen darauf, dass die Semantik bloß deskriptive Regeln enthält. Eine Kritik ihrer wichtigsten Einwände im ersten und zweiten Teil zeigt aber, dass ihre Argumente nicht unbedingt überzeugen: Kann sinnvoll verlangt werden, dass semantische Normen unumstößlich gelten, völlig willensunabhängig sind oder nicht-konstitutiv sind? Verstoßen semantische Normen tatsächlich gegen die Grundsätze, dass Sollen ein Entsprechen-Können und ein Dagegen-Verstoßen-Können impliziert? Noch dazu gehen Gegner und Befürworter von unterschiedlichen Vorstellungen von Korrektheit und Normativität aus. Es wird sich herausstellen, dass sowohl Befürworter als auch Gegner auf metaethischen Prämissen aufbauen. Ob man der semantischen Normativitätsthese folgt, hängt also vorrangig von der grundsätzlichen Vorstellung von Sollen ab. Im letzten Teil werden deshalb beispielhaft zwei aktuelle, sehr unterschiedliche, normative Theorien untersucht, nämlich von Alan Millar und Ralph Wedgwood. Dabei werden sich die Probleme normativer Theorien von zwei Perspektiven zeigen und damit ein Dilemma offenbaren: auf der einen Seite die Idee, dass Sollen ein notwendiges Erklärungswerkzeug menschlicher Handlungen darstellt, auf der anderen Seite die Schwierigkeiten metaethischer Argumentationen und der inhaltlichen Begründbarkeit von Normativität.
Abstract
(Englisch)
Does the meaning of words and sentences tell us, how we ought to use them? At least since Saul Kripke’s Wittgenstein on Rules and Private Language many philosophers find irresistible the claim that linguistic meaning is normative, in two distinct ways: On the one hand, semantic normativity could directly derive from the simple fact that meaningful expressions have conditions of correct and incorrect use. On the other hand, the meaning of words (and so their correctness conditions) is said to be determined by norms, which govern our communal linguistic practice. In both cases, a semantic theory has to accommodate these normative requirements. But the normativity thesis has also invited some suspicion. Antinormativists insist on the mere descriptive nature of semantic rules. They argue that linguistic meaning is not prescriptive because it is not categorical, because it can be overridden by desire and because it cannot be constitutive. Moreover, it is supposed to violate the principles that ought implies can-do and that ought implies can-do-otherwise. A detailed critique of these arguments in the first two parts of this paper shows that proponents and opponents have different conceptions of correctness and normativity and do not share the same metaethical presumptions. Thus, the normativity thesis is primarily dependent on those controversial issues. The last part of this paper, therefore, will examine two recent normative theories, namely by Alan Millar and Ralph Wedgwood. This juxtaposition will reveal a dilemma: the notion that normativity is a necessary tool for explaining human action on the one side, the insurmountable troubles of explaining and justifying normativity on the other.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Language Meaning Normativity Prescriptivity Saul Kripke
Schlagwörter
(Deutsch)
Sprache Bedeutung Normativität Präskriptivität Saul Kripke
Autor*innen
Florian Schöberl
Haupttitel (Deutsch)
Ist sprachliche Bedeutung präskriptiv?
Hauptuntertitel (Deutsch)
aktueller Stand einer Debatte ausgehend von Saul Kripkes Wittgenstein on Rules and Private Language
Paralleltitel (Englisch)
Is linguistic meaning prescriptive?
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
93 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Esther Ramharter
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.25 Zeitgenössische westliche Philosophie ,
08 Philosophie > 08.34 Sprachphilosophie
AC Nummer
AC09385596
Utheses ID
18341
Studienkennzahl
UA | 296 | | |
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