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Die falsche Einstellung ist die richtige
Jörg Kalt, Filmemacher
Katharina Stöger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christian Schulte
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.20533
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29882.71433.192669-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Jörg Kalt ist ein Unbekannter im österreichischen Kino. 1967 in der Schweiz geboren, beginnt er für verschiedene Magazine zu schreiben, besonders für die Zeitschrift du, für die er von 1991 bis 2007 regelmäßig Kolumnen verfasst. Diese durchdringen und begleiten seine Arbeit als Filmemacher, die ungefähr zeitgleich in Prag an der Filmschule FAMU ihren Ausgangspunkt nimmt. Ein paar Jahre später kommt Kalt nach Wien, um dort an der Filmakademie unter anderen mit Barbara Albert, Kathrin Resetarits, Mirjam Unger und Jessica Hausner zu studieren. Sie bilden die weiblich dominierte Nouvelle Vague viennoise, die Anfang der Neunziger in der Presse ausgerufen wird. Kalts Filme unterscheiden sich sehr von dieser naturalistischen Bewegung, was dazu führt, dass er in der Öffentlichkeit gänzlich unbeachtet bleibt und erst durch seinen Diplomfilm Richtung Zukunft durch die Nacht geringe Aufmerksamkeit erfährt. 2005 eröffnet er die Diagonale mit seinem letzten Werk Crash Test Dummies, das sich durch seine Entstehungsgeschichte leichter dem realistisch geprägten, neuen österreichischen Kino zuordnen lässt und von der Presse auch so gelesen wird. Sein zuletzt geplantes Filmprojekt Tiere bleibt durch seinen Suizid 2007 unvollendet und ist nur als Drehbuchversion erhalten. Die Arbeit untersucht Jörg Kalts gesamtes filmisches Oeuvre, sowie seine Kolumnen der Zeitschrift du und stellt Verbindungen zwischen literarischem und filmischem Schaffen her. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf einige Drehbücher gelegt, die eine hohe literarische Qualität aufweisen. Eine Analyse des Tiere-Projekts macht den Übergang von Literatur zum Film besonders deutlich und weist außerdem auf Verbindungen zu anderen filmischen Arbeiten hin. Neben literarischen wie filmischen Vorbildern Kalts, wird auch auf dessen Liebe zur ’Pataphysik, der Wissenschaft der imaginären Lösungen, eingegangen. Folgend werden Motive und Themen besprochen, die seine Arbeiten dominieren. Der Umgang mit dem Zeit- und Wirklichkeitbegriff ist dabei ebenso bestimmend, wie die Beschäftigung mit Doppelgängern, Tieren und der Kochthematik. Auch den persönlichen Komponenten in Kalts Werken wird Beachtung geschenkt, die sich teils in der Wahl der Drehorte und der Schauspieler, teils im Inhalt wiederfinden. Die Umsetzung dieser Stoffe erfolgt durch eine eigenständige Erzählweise, die sich im Spiel mit der Form und in oft eingesetzten Perspektivenwechseln niederschlägt. Die Quellenlage zu dem Filmemacher ist rar, Sekundärliteratur ist kaum vorhanden. Die vorliegende Arbeit stützt sich deshalb vor allem auf Gespräche mit Kalts Familie und Freunden, die ein sehr persönliches Bild entstehen lassen. Ziel ist es die Außenseiterposition Jörg Kalts aufzuzeigen und zu ergründen, sowie ihr entgegenzuwirken in dem ihm ein Platz in der österreichischen Filmgeschichte zugestanden wird. Denn wie sich zeigt, ist Jörg Kalt trotz allem medialen Desinteresses ein wichtiger Bestandteil der Wiener Filmszene gewesen, sei es durch seine eigene Arbeit oder durch die Mitarbeit an Projekten anderer Regisseure. Ein erkennbar zunehmendes Interesse an seinen Werken nach seinem Tod bestätigt diese These.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Jörg Kalt Österreichischer Film
Autor*innen
Katharina Stöger
Haupttitel (Deutsch)
Die falsche Einstellung ist die richtige
Hauptuntertitel (Deutsch)
Jörg Kalt, Filmemacher
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
149 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Schulte
Klassifikation
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges
AC Nummer
AC10702588
Utheses ID
18374
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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