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Labrang Nyingba
ein Stadtpalais in Lhasa, im Kontext der profanen Architektur Tibets
Lisa Schuhmeister
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Deborah Klimburg-Salter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.20582
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29822.03891.278655-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit behandelt den Labrang Nyingba, ein Stadtpalais im Zentrum von Lhasa, der Hauptstadt Tibets und untersucht ihn hinsichtlich seiner Bedeutung in der tibetischen Architek-tur. Die Grundlage dafür ist die genaue Beschreibung und Dokumentation des Palais in seinem jetzigen Zustand. Darauf aufbauend wird das Palais einerseits unter technischen und konstruk-tiven Standpunkten betrachtet, und andererseits im Kontext der Architektur in Lhasa analysiert. Ziel der Arbeit ist es dabei, durch die Auseinandersetzung mit der Konstruktionsweise und dem städtischen Umfeld, ein besseres Verständnis der Bauaufgabe und Funktionen des Stadtpalais zu bekommen. Der Labrang Nyingba ist mit dem flachen Dach, den massiven, geneigten Außenwänden und den Holzkonstruktionen im Inneren ein typisches Beispiel für die Architektur Tibets. Er ist au-ßerdem eines der wenigen Gebäude der klassischen tibetischen Baukunst, das relativ unverän-dert bis heute in Lhasa erhalten blieb. Die Größe der Residenz, ihre Lage, direkt am Barkor in unmittelbarer Nähe zum Jokhang Tempel, und die außerordentliche Qualität der Handwerksar-beit verdeutlichen die Wichtigkeit des Palais. Besonders auffällig sind Zitate der sakralen Archi-tektur wie der rote pembe Fries als Fassadenabschluss oder der zweistöckige Kapellenraum, die in die profane Struktur des Palais integriert wurden. Die Gestaltung des Grundrisses in Form einer Swastika wurde hier erstmals an einem profanen Gebäude beobachtet. In diesem Zu-sammenhang ist die Geschichte des Palais’ von besonderer Bedeutung. Sie kann bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgt werden, als sich an der Stelle des heutigen Gebäudes die Residenz von Je Tsongkhapa, dem Begründer des Gelukpa Ordens, befand. Das gegenwärtige Gebäude datiert wahrscheinlich aus der Zeit des 5. Dalai Lama, als es im 17. Jahrhundert als dessen zeit-weilige Residenz errichtet wurde. Im 18. Jahrhundert wurde das Palais zum Stadtwohnsitz der aristokratischen Thonpa Familie. Heute ist er ein Wohnhaus für viele Familien. Dem Labrang Nyingba kommt eine besondere denkmalpflegerische Bedeutung für die Architek-tur Lhasas zu. Darüber hinaus stellt er aufgrund seiner Lage, Konstruktionsart und Gestaltung eine bisher nicht gekannte Verbindung zwischen sakralen und weltlichen Elementen dar, die ihn zu einem einzigartigen tibetischen Bauwerk machen. Der Labrang Nyingba ist ein typisches und trotzdem sehr individuelles und herausragendes Beispiel eines Stadtpalais in Lhasa.
Abstract
(Englisch)
This MA thesis deals with the Labrang Nyingba, a city palace in the centre of Lhasa, the capital city of Tibet, and analyses it in regard to its significance in Tibetan architecture. The exact de-scription and documentation of the palace in its current condition provides the foundation for this work. Subsequently the palace will be studied in consideration of the technical und con-structive aspects, on the one hand, and in the context of the architecture of Lhasa, on the other hand. This thesis aims at a better understanding of the building project and the function of the palace. With a flat roof, massive outer walls and interior wood construction, the Labrang Nyingba is a typical example of Tibetan architecture and is one of only a few traditional buildings in Lhasa that has remained relatively intact and unaltered until today. The residences size and location, on the Barkor in immediate proximity to the Jokhang temple, and the exceptional quality of the craftsmanship underscore the importance of the palace. Cited elements of sacral architecture such as the red pembe frieze as an upper bordure of the façade or the two-storey chapel, which were integrated into the secular construction, are remarkable. Furthermore the swastika layout of the ground plan can be observed here for the first time in a secular building. This feature reveals a close connection to the history of the palace, which can be traced back to the 15th century when the residence of Je Tsongkhapa, the founder of the gelukpa order, was stood on the same location. The present structure probably dates from the time of the 5th Dalai Lama in the 17th century, when it was build as his temporary residence. In the 18th century it became the city estate of the noble Thonpa family and today the complex is home for up to 18 families. The Labrang Nyingba has a special significance for the heritage preservation of Lhasa architec-ture. Its location, construction type and design evidence a connection between sacral and lay elements that was not known previously and make it such an extraordinary Tibetan building. The Labrang Nyingba is a typical yet still individual and outstanding example of a city palace in Lhasa.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
architecture secular architecture Tibet Lhasa city palace
Schlagwörter
(Deutsch)
Architektur profane Architektur Tibet Lhasa Stadtpalais
Autor*innen
Lisa Schuhmeister
Haupttitel (Deutsch)
Labrang Nyingba
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Stadtpalais in Lhasa, im Kontext der profanen Architektur Tibets
Paralleltitel (Englisch)
Labrang Nyingba ; a city palace in Lhasa, in context of the secular architecture of Tibet
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
163 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Deborah Klimburg-Salter
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.30 Kunstgeschichte: Allgemeines ,
20 Kunstwissenschaften > 20.41 Asiatische Kunst ,
20 Kunstwissenschaften > 20.51 Buddhistische Kunst ,
56 Bauwesen > 56.60 Architektur: Allgemeines
AC Nummer
AC09372823
Utheses ID
18411
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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