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Changes in Pashtun tribal structures since 1978
the influence of war, foreign militaries and militant political Islam
Roland Martin Kraml
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Gabriele Rasuly-Paleczek
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.20644
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30244.03977.989661-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit untersucht das Ausmaß und die Ursachen für Veränderungen in tribalen paschtunischen Organisationsstukturen in Afghanistan seit 1978. Die Hypothese hinter dieser Fragestellung ist, dass die Kriege der letzten Jahrzehnte und alternative Ideologien wie der militante politische Islam der Taliban traditionelle tribale Strukturen geschwächt oder zur Gänze verdrängt haben. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt hierbei auf den Auswirkungen kommunistischer Politik und der sowjetischen Intervention in Afghanistan, der Organisation, Ideologie und Finanzierung des Widerstandes durch die Mujahedin, dem Aufstieg der Taliban und letztendlich der US-Intervention und der gegenwärtigen afghanischen Politik. In diesem Kontext soll auch erklärt werden, ob sich die tribalen Strukturen tatsächlich verändert haben oder nur in neuen Formen ausdrücken. Das methodische Vorgehen basiert auf einem Vergleich der Beschreibungen traditioneller paschtunischer tribaler Organisationstrukturen vor 1978 mit späteren anthropologischen Quellen. Weitere berücksichtigte Aspekte umfassen die Auswirkungen der Flucht eines großen Teils der afghanischen (insbesondere der paschtunischen) Bevölkerung auf deren tribale Gesellschaftsordnung und die Organisationsstrukturen der Mujahedin und Taliban. Bis zum Einmarsch der Sowjetunion schien die anthropologische Forschung in Afghanistan in relativer Bedeutungslosigkeit zu versinken, zumindest was ihren Einsatz in geostrategischen Überlegungen betraf. Aktuelle Entwicklungen in Afghanistan und die Fragen, die sich aus dem Konflikt ergeben, untermauern die Relevanz anthropologischer Forschung und bieten eine Möglichkeit die Erklärungsmacht der Disziplin zu demonstrieren. Das Verständnis der sozialen, kulturellen und politischen Dynamiken, die dem Konflikt in Afghanistan zugrunde liegen, lässt gegenwärtige Entwicklungen in einem neuen Licht erscheinen und bietet Erklärungen für die andauernde Gewalt und Instabilität.
Abstract
(Englisch)
This paper examines the possibility and extent of structural societal changes in Pashtun tribal systems since 1978. The question I aim to answer is, in how far tribal structures have changed and what has triggered those changes. The relevance of this question lies in its potential to elucidate the societal and cultural dynamics at play in this conflict. The underlying hypothesis is that influences like war, foreign interventions and the impact of militant political Islam have caused an ongoing disarrangement in the traditional tribal organization of Pashtuns. A short treatise of Afghan history aims to give a more thorough understanding of the Afghan political sphere and to illustrate the constitutive power tribes have held (and fought over) for centuries. Evidently, a crisis in tribal leadership has negatively affected the intra-tribal social cohesion and the formerly prevalent concept of equality. Various currents of Islamist ideologies, emphasizing a global pan-Islamic identity, and the ultra-orthodox Islamic creed of the Taliban and the Deobandi madrassas compete for dominance, as well as a free market wartime economy. Contemporaneously, these ideologies and beliefs have brought about new levels of politicization. Weakened tribal structures have made it easier for the Taliban to gain influence, and the latter further diluted the power and relevance of tribal organization. Increasing and consolidating social stratification, violence and insecurity, access to modern weapons and new sources of revenue through crime, drugs, and foreign funding have pushed traditional structures to the sidelines.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Pashtun Afghanistan tribe tribal Islam war Taliban NATO history anthropology
Schlagwörter
(Deutsch)
Pashtunen Afghanistan Stamm tribal Islam Krieg Taliban Nato Geschichte Anthropologie
Autor*innen
Roland Martin Kraml
Haupttitel (Englisch)
Changes in Pashtun tribal structures since 1978
Hauptuntertitel (Englisch)
the influence of war, foreign militaries and militant political Islam
Paralleltitel (Deutsch)
Veränderungen in paschtunischen tribalen Strukturen seit 1978 ; der Einfluss von Krieg, fremden Militärmächten und militantem politischem Islam
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
159 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Gabriele Rasuly-Paleczek
Klassifikationen
73 Ethnologie > 73.50 Kultureller Wandel ,
73 Ethnologie > 73.72 Politische Organisationsformen ,
73 Ethnologie > 73.73 Ethnische Identität
AC Nummer
AC09361336
Utheses ID
18463
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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