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Der Soldat als Autor und der Autor als Soldat
die Verarbeitung des Ersten Weltkrieges in den Werken von Ernest Hemingway und Alexander Lernet-Holenia
Iris Fenkart
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Ernst Grabovszki
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.20670
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30345.49814.748062-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Sowohl Ernest Hemingway wie auch Alexander Lernet-Holenia sind aktiv als Soldaten im Ersten Weltkrieg gewesen. Beide haben freiwillig ihren militärischen Dienst angetreten. Trotz der unterschiedlichen Biographien lassen sich neben der gemeinsamen Zeit an der Front weitere Analogien feststellen. Der theoretische Teil der Arbeit konzentriert sich auf die Besonderheiten des Ersten Weltkrieges, vor allem auf eine mögliche Sinnsuche und Sinndeutung, der auch beide Autoren verhaftet sind. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Untersuchung der Gründe für das Erscheinen von sogenannten Frontromanen um das Jahr 1929/30. Beide Autoren beschließen um diese Zeit sich ebenfalls mit ihren Kriegserlebnissen auseinander zu setzen, wobei sie 1921 das erste Mal als Schriftsteller in Erscheinung treten. Interessanterweise wählen beide Autoren für die Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg die literarische Gattung des Romans und betreten aus ihrer Sicht schriftstellerisches Neuland. Hemingway publiziert davor Kurzgeschichten und ist als Reporter tätig, während Lernet-Holenia sich der Lyrik und Theaterstücken zuwendet. Die traumatischen Kriegserlebnisse werden von beiden Autoren aufgegriffen und literarisch, insbesondere durch autobiographische Referenzen umgesetzt. Hemingway ist im Unterschied zu Lernet-Holenia durch eine Kriegswaffe, nämlich eine Granate schwer verletzt worden. Dieses Trauma greift er in A Farwell to Arms auf. Sein zweiter Roman Fiesta ist nicht in den Kriegswirren angesiedelt, sondern spiegelt die Nachkriegsgesellschaft im Umgang mit der Bewältigung der Vergangenheit wider. Beide Autoren verknüpfen die Geschehnisse des Ersten Weltkrieges mit einer Liebesgeschichte. Des Weiteren etablieren beide einen neuen Typus von Romanheld, der seinem Schicksal vollkommen ausgeliefert ist. Heroische Attribute weichen der Frage, in wie weit alles vorherbestimmt ist. Diese ethische Komponente wird durch den Wechsel beider Autoren zum römisch katholischen Glauben in den dreißiger Jahren unterstrichen. Stilistisch divergieren die beiden Autoren stark, dennoch verzichten sie in ihren Ausführungen auf den allwissenden Erzähler des 19. Jahrhunderts. Die Kriegsdarstellung beider Autoren ist nicht nur auf dem Schlachtfeld angesiedelt, sondern integriert auch den psychologischen Aspekt. Beide versuchen ihre Erzählung durch konkrete Orts- und Zeitangaben im Sinne der historischen Wahrheit zu legitimieren. Sie sind mehr oder weniger von der Moderne enttäuscht: Lernet-Holenia wendet sich der alten Monarchie zu während Ernest Hemingway zum Inbegriff der lost generation wird.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Hemingway Lernet-Holenia Erster Weltkrieg
Autor*innen
Iris Fenkart
Haupttitel (Deutsch)
Der Soldat als Autor und der Autor als Soldat
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Verarbeitung des Ersten Weltkrieges in den Werken von Ernest Hemingway und Alexander Lernet-Holenia
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
V, 155 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ernst Grabovszki
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.96 Vergleichende Literaturwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC09355690
Utheses ID
18483
Studienkennzahl
UA | 393 | | |
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