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Wittgensteins Neffe von Thomas Bernhard in der szenischen Adaption von Patrick Guinand
Susanne Finsterl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Hilde Haider
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.2202
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29729.79326.268555-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Transformation von Prosatexten in szenische Fassungen ist in den letzten Jahren besonders am deutschsprachigen Theater eine immer häufiger werdende Praxis. Gegenstand dieser Arbeit ist die szenische Adaption des französischen Regisseurs Patrick Guinand der Erzählung Wittgensteins Neffe von Thomas Bernhard. Diese szenische Adaption weist insofern ein besonderes Merkmal auf, als sie die erste Transformation von Wittgensteins Neffe in eine szenische Fassung ist. Die erste Fassung erfolgte jedoch zuerst auf französisch und erst einige Jahre nach der Premiere in Paris (und einer zwischenzeitlich erfolgten italienischen Version) kam eine deutsche Bearbeitung (desselben Regisseurs) in Wien zur Aufführung. Patrick Guinands szenische Fassung von Le Neveu de Wittgenstein hatte am 18. Jänner 1991 in Paris in der Maison de la Culture de Créteil mit Jean-Marc Bory und Huguette Faget Premiere. Die italienische Fassung mit Umberto Orsini und Valentina Sperli kam im Jahr 1992 im Teatro Eliseo in Rom heraus, im März 2001 hatte die deutsche Fassung mit Toni Böhm und Hasija Boric im Volkstheater Wien Premiere. Im ersten Teil dieser Arbeit wird zunächst ein Überblick über die Forschungslage zu Thomas Bernhards Erzählung Wittgensteins Neffe und deren Rezeption im deutschsprachigen Raum gegeben. Anschließend wird auf die Rezeption Thomas Bernhards und das „Bernhardbild“ in Frankreich mit besonderer Berücksichtigung von Wittgensteins Neffe in Frankreich eingegangen. Den Hauptteil der Arbeit bildet die Untersuchung der szenischen Bearbeitung und deren Inszenierung durch Patrick Guinand. In einer Transformationsanalyse wird die Adaption des Prosatextes in eine szenische Fassung dargestellt. Das Hauptaugenmerk meiner Arbeit liegt auf der szenischen Adaption und der Inszenierung (und hier der französischen Fassung) Patrick Guinands, wobei sich bei der näheren Untersuchung für mich noch eine weitere Besonderheit der szenischen Adaption Patrick Guinands zeigte: Seine Inszenierung von Wittgensteins Neffe war nicht nur eine der ersten szenischen Adaptionen eines Prosawerks von Thomas Bernhard, sondern auch – meines Wissens nach – bisher die einzige, die eine Figur einführt, die nicht textimmanent ist, nämlich die Figur der stummen Frau, eine Person, die der Regisseur aus Bernhards Privatleben „entlehnt“ und mit diesem sehr stark autobiographischen Text in Verbindung gebracht hat. Die Bühnenpräsenz dieser stummen Figur macht aus Bernhards Prosamonolog in der Inszenierung einen Dialog zwischen einem Sprechenden und einer Schweigenden. Den Schlussteil der Arbeit bilden eine detaillierte Inszenierungsanalyse der französischen Aufführung anhand des Videomitschnitts und ein Vergleich der drei Bühnenfassungen in Paris, Rom und Wien sowie ein kurzer Überblick über die Pressereaktionen aus den drei Ländern.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Wittgenstein Thomas Bernhard Inszenierungsanalyse szenische Adaption Wittgensteins Neffe Guinand
Autor*innen
Susanne Finsterl
Haupttitel (Deutsch)
Wittgensteins Neffe von Thomas Bernhard in der szenischen Adaption von Patrick Guinand
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
138 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hilde Haider
Klassifikationen
24 Theater > 24.05 Systematische Theaterwissenschaft ,
24 Theater > 24.12 Regie, Dramaturgie
AC Nummer
AC07131911
Utheses ID
1852
Studienkennzahl
UA | 317 | 301 | |
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