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Strategien publizistischer Rede vom Islam im deutschsprachigen Feuilleton
eine Analyse von Islamdebatten in den Medien
Gino Poosch
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Friedrich Hausjell
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.20801
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29073.18169.489166-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit „Strategien publizistischer Rede vom Islam im deutschsprachigen Feuilleton“ widmet sich argumentativen Mechanismen, welche in Islamdebatten des Zeitungsfeuilletons zum Tragen kommen. Darüberhinaus werden generelle Probleme bei der Rede über den Islam angesprochen. Zunächst werden die Konturen und Probleme des Feuilletons nachgezeichnet. Das Feuilleton erscheint als Ort, der besonders geeignet ist, gesellschaftliche Debatten auszutragen, jedoch auch immer Gefahr läuft, den Anschluss an die Leser zu verlieren. Ein nächster Teil der Arbeit umreißt die schwierige Geschichte des europäischen Blicks auf den Islam, der seit Beginn von Ablehnung und Anziehung geprägt war. Hier wird ersichtlich, dass viele Islampolemiken unserer Zeit, ihren Ursprung bereits in der Islamwahrnehmung des europäischen Mittelalters haben. Die Arbeit problematisiert auch die Frage, ob der Islam als solcher, angesichts seiner Heterogenität überhaupt als beschreibbares Phänomen begriffen werden kann. Die Rede von „dem“ Islam ist eine wichtige Bruchstelle des medialen Diskurses. Eine Klärung dessen, was intendiert ist, vermeidet hier einen reduktionistischen Diskurs. In einem weiteren Kapitel wird den einzelnen Strategien, wie sie sich in Islamdebatten zeigen, auf den Grund gegangen. So wird etwa auf die Wichtigkeit des Aufklärungsbegriffs und seine argumentative Verwendung verwiesen. Neben zahlreichen anderen Strategien, wird das rhetorische Mittel des Vergleichs als wichtiges Element der Islamrede beschrieben. Darüberhinaus wird auf den Einsatz einzelner Begriffe wie „Scharia“, „Allah“ und „taqīya“ eingegangen. Dann wird der Blick auf die Akteure der Islamdebatten gerichtet. Hier wird anhand verschiedener islamkritischer und islamapologetischer Veröffentlichungen gezeigt, dass der Islam aus ganz unterschiedlichen Perspektiven dem urteilenden Blick unterworfen ist. Der letzte große Abschnitt der Arbeit widmet sich der qualitativen Analyse von Islamdebatten des Feuilletons im Zeitraum zwischen dem 14.12.2009 und dem 26.11.2010. Es wird ersichtlich, dass der Blick auf den Islam von einer erheblichen Dichotomie geprägt ist, die sich im Hinblick auf inhaltliche Fragen ebenso zeigt, wie in Bezug auf die Urteile über die Debatte selbst. Die Analyse hat erwiesen, dass die untersuchten Debatten stark metadiskursiv sind und recht wenig zu inhaltlichen Fragen um den Islam Stellung beziehen. Es zeigt sich, dass die Konzepte „Aufklärung“ und „Toleranz“ von zentraler Bedeutung für die Debatten sind. Die Berechtigung von Islamkritik steht zudem in Frage. Einerseits findet sich die Argumentation, dass nicht die Kritik an ihm, sondern der Islam selbst das Problem ist. Die andere Seite verweist auf die häufig inhumane Perspektive der Islamkritiker. Es zeigt sich, dass eine Spannung zwischen einer universalistischen und einer relativistischen Position besteht. Wobei beide Perspektiven auf beiden Seiten des Argumentationsspektrums anzutreffen sind. Auf der Ebene der Begriffe kann gezeigt werden, dass vor allem der Terminus „Scharia“ eine wichtige Bedeutung für die Auseinandersetzung hat. Das islamische Recht wird hier gegenüber der westlichen Rechtstradition als minderwertig und defizitär, ja bedrohlich empfunden. Die Untersuchung zeigt, dass der Islamdiskurs des Feuilletons über den Islam selbst verhältnismäßig wenig aussagt, es jedoch einen höchst elaborierten Diskurs über die Frage der Berechtigung einer Kritik am Islam gibt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Isla Medien Feuilleton Islamkritik Islamdebatte
Autor*innen
Gino Poosch
Haupttitel (Deutsch)
Strategien publizistischer Rede vom Islam im deutschsprachigen Feuilleton
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse von Islamdebatten in den Medien
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
195 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Hausjell
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation, Massenmedien: Allgemeines ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.32 Öffentliche Meinung ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.33 Pressewesen ,
11 Theologie > 11.80 Islam: Allgemeines
AC Nummer
AC10890814
Utheses ID
18599
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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