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Sinnlose Unterhaltung?
das Unterhaltungserleben gehörloser Menschen vermittelt durch audiovisuelle Medien
Nina Küng
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hannes Haas
DOI
10.25365/thesis.21031
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29119.92627.431560-3
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Unterhaltung ist ein Phänomen, das je nach Thema und Fokus anders ausgelegt wird. Im Rahmen dieser Arbeit wird es in Anlehnung an Werner Früh und Carsten Wünsch als Makroemotion definiert, die auf drei Grundprämissen basiert und danach verlangt, dass drei statische Hauptfaktoren, nämlich Situation, Medium und Person, miteinander harmonieren. Sie entsteht bevorzugt bei der Rezeption audiovisueller Medien und erfüllt eine Reihe wichtiger sozialer, politischer und ökonomischer Funktionen. Angebot und Zugang zu unterhaltungsfördernden, audiovisuellen Produkten werden daher von der öffentlichen Hand sichergestellt. Für die hörbeeinträchtigten Zuschauer/innen müssen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten den Ton substituieren. Generell gibt es zwei Formen der Tonsubstitution: Untertitel und Dolmetsch-Einblendungen. In der Praxis werden Dolmetsch-Einblendungen häufig nur bei Nachrichten eingesetzt. Untertitel ergänzen meistens alle anderen Programmformen. Die Eignung von Untertiteln zur Erschließung unterhaltungsfördernder Formate wird im Rahmen dieser Arbeit infrage gestellt, da sie Emotionen nur schwer vermitteln können. Dolmetsch-Einblendungen wurde das höhere Potenzial unterstellt, das Publikum zu unterhalten.
Mittels eines Experiments wurde der Einfluss der beiden Erschließungsformen auf das Unterhaltungserleben gehörloser Personen untersucht. Das Ergebnis stützt die beiden Annahmen: Tendenziell begünstigen Dolmetsch-Einblendungen das Unterhaltungserleben gehörloser Personen. Allerdings gilt es, bei deren Produktion gewisse Qualitätsstandards einzuhalten, ansonsten wird der gegenteilige Effekt erzielt. Untertitel sind ebenfalls geeignet, um Unterhaltungserleben zu vermitteln, allerdings nicht in demselben Umfang wie Dolmetsch-Einblendungen. Diese vermitteln den gehörlosen Rezipient/innen Unterhaltung viel sinnlicher!
Abstract
(Englisch)
Entertainment is a phenomenon which is specified in many different ways depending on theme and focus. Following Werner Früh and Carsten Wünsch it is defined as a macroemotion, which is based upon three main assumptions and longs for three crucial factors – situation, communication medium and person – to accord. It occurs preferably within the reception of audiovisual media and fulfills a series of fundamental social, political and economic functions. Therefore, supply and access to entertainment-aiding audiovisual products are assured by public law. Consequently, the public service broadcasters are obliged to substitute the sound for the hearing impaired audience. In general, there are two forms of sound substitution: captions and sign language inserts. In practice, the flash of sign language interpreters is often just applied to news programs. All the other programs are amended by captions. Because of the limited ability to provoke emotions, the adequacy of captions for making entertainment-aiding TV-programs accessible to hearing impaired people is called into question within the thesis. On the contrary, sing language inserts are insinuated to have a far higher entertainment potential.
Supported by an experiment the impacts of both forms of sound substitution on the entertainment experience of deaf people are examined. The results of the experiment reinforce the two postulations above. The entertainment experience of deaf people tends to be more beneficial if sign language inserts are given. But these inserts need to meet certain (specific) quality standards, otherwise they have an adverse effect. Captions as well are suitable to trigger the entertainment experience, but not to the same extent as sign language inserts. For deaf recipients the inserts make entertainment not just sensible, but much more sensuous!
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
entertainment entertainment experience media deaf captions subtitling sign language inserts sign language sound substitution
Schlagwörter
(Deutsch)
Unterhaltung Unterhaltungserleben TDU Medien gehörlos Untertitel Dolmetsch-Einblendungen Gebärdensprache Tonsubstitution
Autor*innen
Nina Küng
Haupttitel (Deutsch)
Sinnlose Unterhaltung?
Hauptuntertitel (Deutsch)
das Unterhaltungserleben gehörloser Menschen vermittelt durch audiovisuelle Medien
Paralleltitel (Englisch)
Senseless entertainment?
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
X, 340 S. : graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Hannes Haas ,
Peter Vitouch
AC Nummer
AC09379081
Utheses ID
18814
Studienkennzahl
UA | 092 | 301 | |