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Risikomedikation bei gastrointestinaler Blutung und Evaluation des Einsatzes von Protonenpumpeninhibitoren
Jutta Schlacht
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Rosa Lemmens-Gruber
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21060
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29540.20197.232354-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Evaluation der Patienten mit gastrointestinaler Blutung 2011 wurde nur ein Drittel der Patienten von 2006 evaluiert. Die Patientengruppen unterscheiden sich stark voneinander, die chirurgische Station hat eine andere Leitung und einen anderen Schwerpunkt als bei der Evaluierung 2006. Daher ist der Schluss, es gäbe 2011 weniger gastrointestinale Blutungen, nicht zulässig. Fast die Hälfte der Blutungen (47% und 46%) war bei beiden Evaluierungen im unteren GI-Trakt lokalisiert. 2011 wurden weniger Patienten mit Divertikelblutung, weniger Patienten über 75 Jahre, und weniger Frauen aufgrund einer gastrointestinalen Blutung aufgenommen. Der Anteil an Patienten mit chronischem Alkoholabusus war 2011 mit 21% weit höher als 2006 mit 9.2%. Bei der zweiten Evaluierung hatten auch doppelt so viele Patienten eine eingeschränkte Leberfunktion und es gab mehr Patienten, deren Blutung an einer Narbe lokalisiert war (21% vs. 3%). 2011 hatten somit mehr Patienten nicht-medikamentöse Risikofaktoren, die zur Entwicklung einer GI-Blutung beitrugen. Dementsprechend wurde 2011 bei weniger Patienten (67% vs. 79%) eine Risikomedikation vermerkt. Trotzdem wurde bei einem gleich großen Anteil (je 13%) eine Wechselwirkung gefunden, die den Abbau der Risikoarzneistoffe verminderte. Es gab mehr Patienten mit nur einem (69% vs. 45%), und weniger Patienten mit einer Kombination mehrerer Risikoarzneistoffe (31% vs. 56%). 48% der 2006 aufgenommenen Patienten und 41% der Patienten von 2011 hatten einen PPI. Die am häufigsten verordneten Risikoarzneistoffe waren 2011 Thrombozytenaggregationshemmer und orale Antikoagulantien. Verglichen mit 2006 gab es weniger Patienten mit Thrombozytenaggregationshemmer (28% vs. 49%), mit SSRI (8% vs. 18%), und nur halb so viele mit einem NSAR (13% vs. 24%). Mehr Patienten hatten eine orale Antikoagulation (21% vs. 12%), ein Patient wurde im Jahr 2011 mit dem 2008 zugelassenen Dabigatran aufgenommen. Die Therapie wurde 2006 bei 60.2% der Patienten mit Risikomedikation geändert. 2011 wurde die Therapie bei 77% geändert, hauptsächlich wurde eine Gastroprotektion neu verordnet. Einsatz der PPI im Donauspital Von den 434 evaluierten Patienten wurden 56% mit einem PPI aufgenommen. Für 63% der PPI bestand eine Indikation, unter Berücksichtigung der passenden Dosierung hatten - ausgewertet mit dem Folder - nur 35% dieser Patienten eine gerechtfertigte PPI-Therapie. Zwei Drittel aller PPI-Therapien, nämlich 65%, waren bei der Aufnahme nicht gerechtfertigt. Bei 37% der Patienten war die Medikation ohne PPI nicht gerechtfertigt. 2011 gab es um die Hälfte mehr Patienten, die mit PPI aufgenommen wurden, als 2010 (56% vs. 35%). Ausgewertet mit der Checkliste hatten 2010 74% und 2011 70% der Patienten mit PPI eine nicht gerechtfertigte Medikation. Hauptgrund war, dass bei 61% und 66% der nicht gerechtfertigten PPI-Therapien keine Indikation für den Säureblocker vorhanden war. Der Anteil an Patienten, deren Medikation ohne PPI nicht gerechtfertigt ist, sank von 21% auf 16%. 2010 wurden 16 der 109 Patienten mit Famotidin und der Indikation „T-Ass + Clopidogrel“ aufgenommen, 2011 nur einer der 434 Patienten. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass die Verringerung der kardioprotektiven Wirkung Clopidogrels nur für CYP2C19 inhibierende PPI nachgewiesen werden konnte, nicht für PPI allgemein. Derzeit wird bei der Indikation „T-Ass + Clopidogrel“ ein nicht CYP2C19-inhibierendes PPI empfohlen (Drepper et al 2012). Auf Station B wurden signifikant mehr Interventionen durchgeführt als auf Station A (21% bzw. 30%, p=0.017), 69% bzw. 76% der Interventionen waren gerechtfertigt. Auf der intensiver betreuten Station A wurden signifikant weniger PPI neu verordnet (13 bzw. 44, p<0.001). Auch van Vliet et al (2009) stellte fest, dass es nach der Guidelineimplementierung weniger Neuverordnungen gab und mehr PPI abgesetzt wurden. Es wurden auch auf Station A mehr PPI abgesetzt (9% bzw. 3%, p=0.07). Bei 19% bzw. 14% der PPI wurde die Dosis geändert, in je zwei Drittel der Fälle war dies gerechtfertigt. Es gab mehr Dosisreduktionen als -erhöhungen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Gastrointestinale Blutung Risikoarzneistoffe Vergleich, Einsatz von Protonenpumpeninhibitoren PP
Autor*innen
Jutta Schlacht
Haupttitel (Deutsch)
Risikomedikation bei gastrointestinaler Blutung und Evaluation des Einsatzes von Protonenpumpeninhibitoren
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
148 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rosa Lemmens-Gruber
Klassifikationen
44 Medizin > 44.38 Pharmakologie ,
44 Medizin > 44.40 Pharmazie, Pharmazeutika
AC Nummer
AC09435569
Utheses ID
18838
Studienkennzahl
UA | 449 | | |
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