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Kulturelle Unterschiede?
die Konstruktion von Differenz in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von österreichischen und ungarischen Unternehmen
Sabine Echsel
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Ayse Caglar
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21087
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29589.25152.632153-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
„Kulturelle Unterschiede? Die Konstruktion von Differenz in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von österreichischen und ungarischen Unternehmen“ untersucht, welche Bedeutung den tatsächlichen oder vermeintlichen Unterschieden in der Arbeitsweise zugesprochen wird und wozu diese verwendet werden. Aufzeichnungen aus vier Jahren Mitarbeit in einem EU Projekt werden mit der Extended Case Method ausgewertet. Die Autorin beschreibt Szenen aus der Alltagspraxis der betrieblichen Zusammenarbeit von zwei österreichischen mit zwei ungarischen Unternehmen und bezieht Kontext und Machtverhältnisse mit ein. Die Beziehungen der handelnden Personen werden auf der Makroebene gestaltet und sind von einer Machtasymmetrie geprägt. Die Osterweiterung hat Ungarn als marginalisierten, peripheren Teil in die EU eingegliedert. Aus dominanter Position werden Identitäten zugeschrieben, vermeintliche oder tatsächliche Differenz wird zur Abwertung verwendet. Der Alltagsdiskurs und die Erklärungsansätze der InterkulturalistInnen verwenden einen essentialistischen Kulturbegriff. Dieser ist nur solange stimmig, wie Kontext und Machtungleichheit ausgeblendet werden. Die österreichischen MitarbeiterInnen beschreiben Probleme in der betrieblichen Zusammenarbeit und führen diese auf eine andere Arbeitsweise ihrer ungarischen KollegInnen zurück, welche kulturellen Unterschieden und der anderen Mentalität geschuldet seien. Differenz wird zur Konstruktion eines positiven, überlegenen Selbst in Abgrenzung zum unvollkommenen Anderen benutzt. Damit können Machtungleichheit verschleiert und eigene Privilegien aufrecht erhalten werden. Betriebliche Konflikte, die schwierig zu bearbeiten wären, werden auf die Ebene der Nationalkultur verschoben, wo sie nicht ausgetragen werden müssen. Handlungsweisen, die wie „kultureller Unterschied“ oder „Erbe des Kommunismus“ aussehen, können auch strategisch sinnvoller Widerstand der Unterlegenen sein.
Abstract
(Englisch)
„Cultural Differences? The construction of difference in the cross border collaboration of Austrian and Hungarian companies“ examines to what extent factual or assumed differences in the way of working are important and what is the purpose they are used for. Records that have been kept during a four years period of participation in a EU project are being evaluated with the extended case method. The author describes scenes of workaday life during the collaboration of two Austrian and two Hungarian companies by considering context and balance of power. The relations of the persons involved are designed at the macroscopic level and are shaped by an asymmetry of power. The eastern European expansion of the EU has incorporated Hungary as a marginalized and peripheral part of the EU. Out of a superior position identities are being attributed, factual or assumed differences are used to degrade the other. In their everyday discourse and explanational approach the interculturalists use an essentialist cultural terminology. This is only valid as long as context and asymmetry of power are not taken into consideraton. The Austrian staff members describe problems during operational interactions. They assume that this is caused by different ways of working of their Hungarian colleages which are based upon cultural distinctions and a different mentality. Those distinctions are being used to construct a positive and superior self and to create a social distance from the imperfect other. Thus, asymmetries of power can be camouflaged whereas own privileges can be maintained. Working conflicts that seem to be difficult to resolve are transferred to the level of national culture where they do not need to be settled. Procedures that are likely to be considered as „cultural differences“ or „heritage of communism“ could also be a way of resistance of the underdog that makes strategical sense.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
difference crossborder collaboration discourse cultural difference
Schlagwörter
(Deutsch)
Differenz Grenzüberschreitende Zusammenarbeit Diskurs Kulturelle Unterschíede
Autor*innen
Sabine Echsel
Haupttitel (Deutsch)
Kulturelle Unterschiede?
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Konstruktion von Differenz in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von österreichischen und ungarischen Unternehmen
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
103 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ayse Caglar
Klassifikationen
73 Ethnologie > 73.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
73 Ethnologie > 73.40 Sozialethnologie: Allgemeines
AC Nummer
AC09373661
Utheses ID
18861
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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