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Zum Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und arbeitsbezogenem Bewältigungsverhalten bei Personen in helfenden Berufen
Maureen Schorn
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Andreas Hergovich
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21131
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29524.09655.528864-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasst sich einerseits mit der Untersuchung der Persönlichkeit von Personen in helfenden Berufen und deren Erleben und Verhalten im Beruf und andererseits, wie Persönlichkeit und Erleben und Verhalten im Beruf in Zusammenhang stehen. Zunächst wird im theoretischen Teil dieser Arbeit auf helfende Berufe mit deren spezifischen Stressoren eingegangen, anschließend auf die wesentlichsten Persönlichkeitstheorien und Erfassungsmöglichkeiten von Persönlichkeitseigenschaften. Erklärungsansätze für Stress, dessen Bewältigung und Auswirkungen auf die Gesundheit und auf die Psyche sowie mögliche Ressourcen werden erläutert. Der Theorieteil dieser Arbeit findet mit einer Zusammenfassung zahlreicher, bisheriger Studien, welche sich mit den Big Five und dem Bewältigungsverhalten auseinander gesetzt haben, seinen Abschluss. Bezüglich der Persönlichkeit gilt in der gegenwärtigen Forschung das Fünf-Faktoren-Modell, die Big Five, als anerkannt. Auf diesen Big Five - Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit – und deren Facetten basiert das Big-Five-Persönlichkeitsinventar-Version3 (B5V3) von Arendasy et al. (2007), welches in der vorliegenden Arbeit vorgegeben wurde. Zur Untersuchung des Erlebens und Verhaltens im Beruf wurde das arbeitsbezogene Erlebens- und Verhaltensmuster (AVEM) von Schaarschmidt & Fischer (1996) vorgegeben. Dieses basiert auf dem Stress-Modell von Lazarus, welches ebenfalls in der gegenwärtigen Forschung bezüglich Stress und Bewältigung als anerkannt gilt. Es wurde eine Stichprobe bestehend aus 43 Personen in helfenden Berufen und 55 Personen anderer Berufe, welche als Kontrollgruppe dienten, untersucht. Personen helfender Berufe beschreiben sich in dieser Arbeit geringfügig, aber nicht signifikant, als weniger extravertiert, offener für Erfahrungen, ängstlicher, verletzlicher, gefühlvoller, freimütiger, weniger gesellig und weniger durchsetzungsfähig als Personen anderer Berufe. Differenziert nach Geschlecht beschreiben sich Frauen helfender Berufe als weniger extravertiert, offener für Erfahrungen und verträglicher als Frauen anderer Berufe und Männer helfender Berufe mit höheren Ausprägungen in Neurotizismus, weniger extravertiert, offener für Erfahrungen und weniger gewissenhaft als Männer anderer Berufe. Bezüglich des Vergleichs der Berufsgruppen hinsichtlich ihres Erlebens und Verhaltens im Beruf konnte nur die Stichprobe der Frauen berücksichtigt werden, da sich bei Typ B des AVEMs signifikante Geschlechtsunterschiede zeigten und die Stichprobe der helfenden Männer zu gering war. In der vorliegenden Arbeit beschreiben sich Frauen signifikant häufiger dem Typ B zugehörig als Männer und somit als weniger zufrieden in der Arbeit und im Leben, weniger distanzierungsfähig und weniger widerstandsfähig in der Arbeitswelt. Desweiteren erleben sie weniger soziale Unterstützung, bewältigen weniger offensiv und resignieren häufiger bei Misserfolgen. Es ist davon auszugehen, dass Frauen ein höheres Burnout-Risiko aufweisen als Männer, da der Typ B mit dem Burnout-Syndrom verbunden ist. Keine signifikanten Unterschiede zeigen sich im Vergleich der helfenden Frauen und Frauen anderer Berufe bezüglich ihres Erlebens und Verhaltens im Beruf. In Bezug darauf, inwieweit die Persönlichkeitsdimensionen mit dem Erleben und Verhalten im Beruf zusammenhängen, spricht die vorliegende Studie dafür, dass es keine Zusammenhänge zwischen den Big Five und der Zugehörigkeit zu Typ A und Typ S gibt. Je höher die Werte in Neurotizismus einer Person und je extravertierter und weniger gewissenhaft sich diese beschreibt, desto zugehöriger zum Risikotyp B ist diese und desto gefährdeter ist deren psychische Gesundheit vor allem in Bezug auf das Burnout-Syndrom. Dies trifft in der vorliegenden Studie signifikant auf die Frauen zu. Noch höher ist der Zusammenhang zwischen hohen Werten in Extraversion und Zugehörigkeit zum Typ G. Je extravertierter, offener, gewissenhafter sich eine Person beschreibt und je niedriger die Werte in Neurotizismus, desto zugehöriger ist diese zum Typ G, d.h. desto offensiver die Problembewältigung, desto geringer die Resignationstendenz und desto stärker die Widerstandsfähigkeit gegenüber Problemen in der Arbeit und desto höher die Arbeits- und Lebenszufriedenheit, das Erleben sozialer Unterstützung und die psychische Gesundheit. Diesbezüglich besteht kein Unterschied, ob die Person in helfenden oder anderen Berufen tätig ist. Abschließend ist zu erwähnen, dass die Persönlichkeit und das Erleben und Verhalten in der Arbeit aktuelle Forschungsfelder mit weiteren, interessanten Erkenntnismöglichkeiten darstellen. Einige Ansätze für die weiterführende Forschung werden im Ausblick dieser Arbeit angeführt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
personality big five stress healthy workers health workers
Schlagwörter
(Deutsch)
Persönlichkeit Big Five Stress helfende Berufe
Autor*innen
Maureen Schorn
Haupttitel (Deutsch)
Zum Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und arbeitsbezogenem Bewältigungsverhalten bei Personen in helfenden Berufen
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
124 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andreas Hergovich
Klassifikation
77 Psychologie > 77.52 Differentielle Psychologie
AC Nummer
AC09561311
Utheses ID
18902
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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