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Beziehungen zu Eltern und Gleichaltrigen, Schulfreunde und Freizeitverhalten bei Ganztags- und Halbtagsschülern im Vergleich einer entwicklungspsychologischen Untersuchung
Gloria Rajtora
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Rollett
DOI
10.25365/thesis.21141
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29118.66520.261069-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Aufgrund der aktuellen Debatte über einen weiteren Ausbau von
Ganztagsschulen, speziell in Wien, war das Ziel der vorliegenden Diplomarbeit,
mögliche Vor- und Nachteile, die im Zuge dieser Diskussion immer wieder zur
Sprache kommen, zu untersuchen. Da in Deutschland bereits viele Studien
diesbezüglich existieren, allen voran die Studie zur Entwicklung von
Ganztagsschulen (StEG), erschien die Frage interessant, wie es diesbezüglich in
Wien aussieht. In vielen vorangegangenen Studien konnten zwar einerseits
positive Effekte von Ganztagsschulen, wie zum Beispiel verbessertes
Sozialverhalten oder erhöhte Schulmotivation, belegt werden, auf der anderen
Seite gibt es jedoch immer noch viele Diskussionen über die Nützlichkeit und
Sinnhaftigkeit. Einige dieser Vorbehalte beziehen sich auf Befürchtungen einer zu
starken Institutionalisierung des Alltagslebens von Schülern oder einer Störung
des Familienlebens.
In der vorliegenden Arbeit wurden daher die wichtigsten Lebensbereiche von
Jugendlichen, nämlich die Beziehungen zu Eltern, Freunden und Gleichaltrigen,
die Schule und die Freizeit, herangezogen und im Zuge eines Vergleichs von
Ganztags- und Halbtagsschülern untersucht.
Der Zugang zu den Schülern erfolgte über insgesamt sieben Wiener
Pflichtschulen, davon 3 Ganztagsschulen, aus unterschiedlichen
Gemeindebezirken. Da die Schüler minderjährig waren, wurden vorab die Eltern
informiert und die Bewilligung des Wiener Stadtschulrates eingeholt. Insgesamt
nahmen 212 Schüler aus der 8.Schulstufe, davon 120 Ganztagsschüler, an der
schriftlichen Befragung teil. Dabei wurden bereits in der Forschung etablierte und
bekannte Fragebögen verwendet: eine adaptierte Form des Inventory of Parent
and Peer Attachment von Armsden und Greenberg (1987) zur Erfassung der
Beziehung zu Eltern und Freunden, eine verkürzte Form des Fragebogens zum
Freizeitverhalten von Rollett und Werneck (2008), das NEO-FFI von Borkenau
und Ostendorf (2008) zur Messung der Persönlichkeitsmerkmale, sowie einige
Skalen zur Erfassung der Schulfreude (Wieczerkowski et al., 1979).
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Die Ergebnisse lassen auf positive Effekte eines Ganztagsschulbesuches
schließen: Ganztagsschüler berichteten über eine höhere soziale Verträglichkeit
und Extraversion und über eine positivere Beziehung zu ihren Eltern. Ebenso
unterschieden sich Ganztagsschüler bezüglich ihres Freizeitverhaltens. Keine
Unterschiede konnten in Bezug zu Schulleistungen, Schulfreude oder der Bindung
an Gleichaltrige gefunden werden. Des Weiteren zeigten sich, unabhängig von der
Schulform, einige Geschlechtsunterschiede in Bezug auf
Persönlichkeitsmerkmale, auf die Beziehung zu Gleichaltrigen und auf das
Freizeitverhalten.
Zusammenfassend kann aus der Untersuchung geschlossen werden, dass der
Besuch einer Ganztagsschule mit einigen positiven Aspekten in Zusammenhang
steht.
Abstract
(Englisch)
Triggered by the current debate on the expansion of all-day-schools, particularly
in Vienna, the aim of this diploma thesis is to investigate eventual advantages and
disadvantages which have been repeatedly mentioned throughout the debate.
While numerous studies on the topic have been carried out in Germany, including
a study on the development at all-day-schools (Studie zur Entwicklung von
Ganztagsschulen – StEG), the question about the situation in Vienna remains.
Although many studies have proved the positive effects of all-day-schools, such
as improved social behaviour, higher motivation at school or higher grades,
discussions about usefulness and reasonableness persist, as some fear excessive
institutionalisation of pupils´ everyday life or interference with family life.
The aim of this diploma thesis is to explore these often discussed effects of allday-
schools in contrast to half-day-schools and their consequences. So this thesis
focuses on teenagers´ most important areas of life, namely the relationship with
their parents, peers and friends, their leisure behaviour and motivation at school,
comparing all-day-school with half-day-school pupils.
Participants were recruited from seven compulsory schools in Vienna, including
three all-day-schools and four half-day-schools. 212 pupils (mean age 14 years) in
their last year of school took part, 120 of them attending all-day-schools. Because
pupils were under-aged, their parent’s and Vienna Schools Council’s permissions
were applied before testing.
The questionnaires used for this thesis were: an adapted version of the Inventory
of Parent and Peer Attachment by Armsden and Greenberg (1987) for the
measurement of relationships with parents and peers, a shortened version of the
questionnaire on leisure behaviour by Rollett and Werneck (2008) to explore
pupil’s leisure activities, the NEO-FFI by Borkenau and Ostendorf (2008) for the
measurement of personality traits, as well as the subscale named “Schulunlust”
(aversion to school) of the Questionnaire of Pupils´ Fears (Angstfragebogen für
Schüler) (Wieczerkowski et al., 1979). Supervised by teachers and instructor, all
pupils completed the questionnaire during one school lesson on their own.
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For statistical comparisons, the sample was split in two groups: pupils attending
all-day-schools and pupils attending half-day-schools.
The results implied positive effects of all-day-schools: Pupils from all-dayschools
reported on a higher level of social compatibility and extraversion and a
better relationship with their parents. There were also differences regarding
leisure behaviour of the two groups, while on the other hand they showed very
similar results in terms of school performance, friends or pupils´ relationship with
peers. Regardless from the type of school, there were also differences between
male and female pupils concerning personality features, their relationship with
peers and leisure behaviour.
In conclusion, the study reveals that visiting an all-day-school has several positive
aspects.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
all-day-schools free time activities parent-child-relationships
Schlagwörter
(Deutsch)
Ganztagsschulen Freizeitaktivitäten Eltern-Kind-Beziehung
Autor*innen
Gloria Rajtora
Haupttitel (Deutsch)
Beziehungen zu Eltern und Gleichaltrigen, Schulfreunde und Freizeitverhalten bei Ganztags- und Halbtagsschülern im Vergleich einer entwicklungspsychologischen Untersuchung
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
138 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Rollett
Klassifikation
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC09429027
Utheses ID
18911
Studienkennzahl
UA | 298 | | |