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Mitleid - Diskurs im Wandel?
der Mitleidsdiskurs in der Zeitschrift für Sozialpädagogik von 2003 - 2010
Raphaela Maria Lutz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Reinhold Stipsits
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21161
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29132.57237.305454-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ausgehend von der Annahme, dass die Beobachtung der eigenen Diskurse und wissenschaftlichen Entwicklungen wichtig für den Erkenntnisfortschritt einer Disziplin ist, wurde in dieser Diplomarbeit der Verlauf des Mitleidsdiskurses in der Sozialpädagogik mittels der Kritischen Diskursanalyse von Jäger (2009) untersucht. Aufgrund des begrenzten Rahmens dieser Arbeit beschränkte sich die Forschungstätigkeit auf eine spezifische Fachzeitschrift, die ‚Zeitschrift für Sozialpädagogik‘, deren Artikel von 2003 bis 2010 in Bezug auf Mitleid überprüft wurden, wobei auch die Frage maßgeblich war, ob sich im Zuge dieser Diskursentwicklung ein Wandel von einem Mitleidsverständnis nach Schopenhauer in Richtung eines Verständnisses nach Nietzsche vollzieht. Zur Vorbereitung auf die eigentliche Diskursanalyse erfolgte aus diesem Grund im Vorfeld sowohl eine allgemeine Auseinandersetzung zu Mitleid als auch die Darstellung der sich zueinander sehr konträr verhaltenden Mitleidskonzepte von Schopenhauer und Nietzsche. Ergeben hat die diskursanalytische Untersuchung einerseits die Erkenntnis, dass das Wort ‚Mitleid‘ im Zusammenhang mit professioneller Sozialpädagogik positiv nur sehr vorsichtig gebraucht wird und stattdessen sehr viel häufiger auf mitleidsverwandte Begriffe wie ‚Solidarität‘, ‚Empathie‘, ‚Sympathie‘, ‚Mitgefühl‘ oder ‚Einfühlung‘ zurückgegriffen wird, wobei eine derartige Verwendung auch zumeist mit einer Ermahnung zum reflexiven Umgang mit diesen Emotionen einhergeht. Andererseits konnte auch eine starke Tendenz zur Empfehlung und Betonung eines kritisch-reflektierten Umgangs mit Mitleid festgestellt werden, was nicht nur eine Entwicklung in Richtung der nietzscheanischen Mitleidskritik innerhalb der ‚Zeitschrift für Sozialpädagogik‘ impliziert, sondern - in Bezug auf den damit häufig verbundenen Ruf nach mehr Professionalität - außerdem als Ausdruck des geringen Selbstbewusstseins der Sozialpädagogik als Disziplin interpretiert werden könnte.
Abstract
(Englisch)
This diploma thesis is based on the assumption that the observation of discourse and scientific development is important for a discipline’s growth of knowledge. Therefore, the change of the discourse of compassion (Mitleid) in social education was analysed by using Jäger’s (2009) Critical Discourse Analysis. Due to the structural limitations of this paper, the research focused on a specific journal, the ‘Zeitschrift für Sozialpädagogik‘, of which articles published between 2003 and 2010 were examined with regard to compassion. For this, a further crucial question was if the understanding of compassion changes in the course of time from Schopenhauer’s to Nietzsche’s concept of compassion. To prepare the eventual discourse analysis, compassion was preliminary discussed in a general way, followed by the explanation of the very contrary concepts of Schopenhauer and Nietzsche. Hereafter, as one result of the analytical examination, it has been found out that the word ‘Mitleid‘ in connection with professional social education is used only carefully if it has a positive connotation. However, it is much more often referred to related terms such as ‘solidarity’, ‘empathy’ (Empathie, Einfühlung) or ‘sympathy’ (Sympathie, Mitgefühl), but mostly this kind of usability is connected with the demand to reflect these emotions. On the other hand, it has turned out that there is a strong tendency of recommendation and emphasis to deal with compassion in a critically reflected way, which does not only imply a development according to Nietzsche’s critical view of compassion in the ‘Zeitschrift für Sozialpädaogik’: Besides, it is often also connected with the call for more professionalism and therefore, this result could also be interpreted as a lack of self-confidence of social education as a discipline.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Mitleid Zeitschrift für Sozialpädagogik Schopenhauer Nietzsche Diskursanalyse
Autor*innen
Raphaela Maria Lutz
Haupttitel (Deutsch)
Mitleid - Diskurs im Wandel?
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Mitleidsdiskurs in der Zeitschrift für Sozialpädagogik von 2003 - 2010
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
137 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Stipsits
Klassifikationen
79 Sozialpädagogik > 79.99 Sozialpädagogik, Sozialarbeit: Sonstiges ,
80 Pädagogik > 80.02 Philosophie und Theorie der Pädagogik
AC Nummer
AC09578776
Utheses ID
18929
Studienkennzahl
UA | 297 | | |
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