Detailansicht
Wandel in der Zeitungsbranche
die Technisierung als Phänomen des sozialen Wandels unter besonderer Berücksichtigung neuer mobiler Lese-Endgeräte zur Rezeption journalistischer Inhalte
Ekkehard Kern
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Alfred Thomas Bauer
DOI
10.25365/thesis.21291
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30454.96470.862565-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Es ist längst kein Geheimnis mehr: Viele gedruckte Zeitungen verlieren zusehends an Auflage, während besonders junge Menschen mittlerweile hauptsächlich auf meist kostenlos nutzbare Online-Medien zurückgreifen, um sich selektiv weil interessengeleitet zu informieren und zu kommunizieren. Da das Lesen längerer Texte am großen Computer-Bildschirm wenig komfortabel ist, gewinnen intuitiv bedienbare, mobile elektronische Lesegeräte wie der Tablet-Computer und der E-Reader an Bedeutung. Letztgenannte bieten durch die Verwendung von E-Ink- und ähnlichen Technologien eine Leseoberfläche, die derjenigen von bedrucktem Papier sehr nahe kommt. Die Verbreitung genannter Innovationen steigt derzeit weltweit stetig an, was auch daran liegen dürfte, dass diese (besonders aber die oft teuren Tablets wie das „iPad“) längst auch zum Lifestyle-Accessoire und Ausdruck eines individuellen Lebensstils geworden sind. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass die elektronischen Lesegeräte auch die Lesegewohnheiten der Nutzer verändern.
Die Verlagsbranche versucht den mit der fortschreitenden Digitalisierung der Branche eingehenden Umwälzungen mit neuen Geschäftsmodellen zu begegnen. Zum einen sind viele Verlagshäuser bestebt, die elektronischen Lesegeräte als legitime Nachfolger der gedruckten Zeitung zu bewerben und redaktionell produzierte Inhalte anhand der Einführung und Vermarktung sogenannter Apps zu monetarisieren. Diese kleinen Programme sind speziell für Smartphones und Tablets konzipiert, wobei ihre Nutzung oftmals den Abschluss eines kostenpflichtigen Abonnements erfordert. Dies dürfte zur Folge haben, dass viele Nutzer weiterhin online auf die nach wie vor meist frei zugänglichen Nachrichten-Websites der Verlagshäuser zurückgreifen. Allerdings sind auch einige dieser bereits hinter sogenannten „Bezahlschranken“ verschwunden. Ein anderer strategischer Schritt besteht darin, die gedruckte Zeitung am Markt neu zu positionieren, was sich oftmals in verstärkter journalistischer Hintergrundberichterstattung im Bereich Print bemerkbar macht.
Der soziale Wandel, von Metaprozessen wie „Mediatisierung“ (Konzept des deutschen Kommunikationswissenschaftlers Friedrich Krotz), Individualisierung, Kommerzialisierung und Globalisierung begleitet und beeinflusst, hat längst die Rolle des Mediennutzers, aber auch die des Journalisten neu definiert. Mit den Umwälzungen einher geht die Etablierung neuer Technologien und die Veränderung der Kommunikationskultur, was weitreichende Konsequenzen für Gesellschaft und Individuum mit sich bringt. Theorien der von Soziologen wie Anthony Giddens und Ulrich Beck, die sich in vielen ihrer Arbeiten mit dem sozialen Wandel und dessen Folgen für Gesellschaft und Individuum beschäftigen, können zur wissenschaftlichen Einordnung der Vorgänge in der sich wandelnden Medienbranche angewendet werden. So dürfte etwa das Vertrauen des Individuums in abstrakte Systeme (Giddens) mit der zunehmenden Technisierung des Alltags massiv an Bedeutung gewinnen, mehr noch zunehmend zur Voraussetzung für die Bewältigung des Lebens in der modernen Gesellschaft werden.
Abstract
(Englisch)
It is no longer a secret. The circulation of newspapers has continued to decline over the last few years, especially as young people make selective use of free online media platforms to follow their interests and stay in touch with friends. But reading text on a regular computer screen is uncomfortable, so mobile electronic reading devices such as the tablet computer and the e-reader have gained importance in everyday life. Most of the models of the latter make use of a technology named “e-ink” which offers a graphic user interface that resembles the surface of paper and is convenient even for reading longer texts. The diffusion of e-readers and tablets to the mass market could additionally be attributed to the trendsetting nature of the “iPad” and it’s expression of an individual lifestyle. Moreover, scientific studies dealing with electronic reading devices suggest that reading habits are changing as tablets and e-readers enter the market.
The newspaper industry faces this digitalisation as a critical process of social change and must find new ways of generating revenue. Therefore many publishing houses promote mobile electronic reading devices as legitimate successors to the printed newspaper and try to make money by selling software applications (“apps”) to their consumers which are specially designed for smartphones and tablet computers or in some cases part of a digital newspaper subscription model. Therefore most people reading online news will most likely continue using the (often still) free web platforms often owned by publishing houses. However, some news websites have already been isolated by so-called paywalls which urge readers to pay for journalistic content. As another strategic step some publishing houses try to reposition the printed newspaper on the market by making it cover more in-depth background stories than most online media do.
Social change, which is accompanied by “meta processes” such as “Mediatisierung” (mediatisation) (named after German communication scientist Friedrich Krotz), individualisation, commercialisation and globalisation, has redefined the role of the user (of media products), but also the one of the journalist. The ongoing upheaval involves the adoption of new technology and a change in communication culture which brings far reaching consequences for both society and individual. Scientific theories of sociologists such as Anthony Giddens and Ulrich Beck, who deal with the subject of social change, can assist in classifying the current processes within the media industry and beyond: i.e., the individual’s trustworthiness (Giddens) in abstract systems will gain importance as technology wields influence on society, also it will increasingly become a prerequisite for coping with modern life.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
digitalisation Social Change newspaper app journalism media publishing house tablet e-reader
Schlagwörter
(Deutsch)
Sozialer Wandel Zeitung Mediatisierung Friedrich Krotz Anthony Giddens Ulrich Beck Digitalsierung App Print Medien Tablet E-Reader Fortschritt Journalismus
Autor*innen
Ekkehard Kern
Haupttitel (Deutsch)
Wandel in der Zeitungsbranche
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Technisierung als Phänomen des sozialen Wandels unter besonderer Berücksichtigung neuer mobiler Lese-Endgeräte zur Rezeption journalistischer Inhalte
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
167 S. : Ill., graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alfred Thomas Bauer
AC Nummer
AC09379012
Utheses ID
19044
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |