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The evolution of UNRWA's mandate
its role in development and the protection of Palestine refugees
Sophie Elisabeth Paula Sutrich
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
John Bunzl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.2264
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30252.20778.804364-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Diplomarbeit behandelt die Veränderungen, die innerhalb der UNRWA stattgefunden haben. Die grundsätzliche Frage hierbei ist, „wieso existiert die UNRWA eigentlich noch“? Sie wurde vor fast 60 Jahren als „temporäre“ Organisation von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen, aber sie ist nach wie vor aktiv im Nahen Osten tätig. In ihrer täglichen Arbeit gibt es wenig Anzeichen dafür, dass es sich um eine temporäre Organisation handelt, sondern es macht den Anschein, als hätte sie sich dauerhaft eingerichtet. Im Ursprung hat sie sich hauptsächlich um Nothilfe für Palästina-Flüchtlinge gekümmert. Im Laufe der Jahre hat sie sich jedoch in einen Anbieter von quasi-staatlichen Leistungen gewandelt, mit einem umfangreichen Angebot an Grundschulen, Gesundheitseinrichtungen und sozialen Auffangmechanismen. In der Arbeit werden die wichtigsten Veränderungen des Aufgabenbereichs der Organisation im Laufe der Zeit dargestellt. Dabei wird immer gefragt „warum ist es zu diesen Veränderungen gekommen?“, „wer hat diese Veränderungen initiiert?“ und „wer hat ein Interesse daran, dass UNRWA ihre Arbeit weiterführt bzw. erweitert?“ Die Autorin hat sich in der Suche nach Antworten auf diese Fragen auf zwei Themen konzentriert: Entwicklung und Menschenrechtsschutz der Flüchtlinge. Das Thema Entwicklung eignet sich besonders um die Veränderungen in der Organisation zu verdeutlichen, da in diesem Bereich offensichtliche Veränderungen stattgefunden haben, die gut dokumentiert und nachvollziehbar sind. Menschenrechtsschutz ist ein sehr aktuelles Thema, welches in der UNRWA selbst noch Diskussionen mit sich bringt und dessen Rolle noch nicht genau geklärt ist. Es ist ein kontroverses Thema, da bei dem Schutz von Menschenrechten immer die eigentlich Verantwortlichen auf ihre Versäumnisse aufmerksam gemacht werden müssen – in diesem Fall bedeutet das Kritik an den Gastländern, in denen UNRWA arbeitet und von dessen gutem Willen sie abhängig ist. Im Bereich Entwicklung hat UNRWA wichtige Errungenschaften zu verzeichnen, jedoch wäre es von Vorteil wenn sie besser in internationale Mechanismen eingebunden wäre, die es auch erlauben die Arbeit mit Bezug auf bestimmte Kriterien regelmäßig zu evaluieren. Im Bereich Menschenrechtsschutz ist es vor allem seit der Besetzung der palästinensischen Gebiete im Jahr 1967 zu einem Umdenken innerhalb der Organisation gekommen. Obwohl UNRWA nicht über ein explizites Mandat für den Schutz von Menschenrechten verfügt – ganz im Gegenteil zu UNHCR – und sich jahrelang auf dieses Defizit konzentriert worden ist, geht die Organisation heute davon aus, dass sie im Rahmen einer globalen Verantwortung zum Schutze dieser Rechte über eben dieses Mandat verfügt. Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die Mandatserweiterungen der UNRWA meistens von anderen Akteuren, wie dem Generalsekretär oder der Generalversammlung der Vereinten Nationen initiiert wurden oder durch Notwendigkeiten vor Ort begründet waren. Beim selbstständigen Übernehmen neuer Aufgaben hat im Nachhinein meistens eine Billigung dieser Veränderungen durch die Generalversammlung stattgefunden. Des Weiteren muss man sich bei Kritik an der Organisation bewusst sein, dass nur durch die Unfähigkeit der internationalen Gemeinschaft eine gerechte Lösung des Flüchtlingsproblems zu finden die Existenz der UNRWA überhaupt noch nötig ist. Sie kann als Unterorganisation der UNO auch nicht für ihre eigene Existenz verantwortlich gemacht werden. Trotzdem besitzt sie in der Ausrichtung ihrer Arbeit über beträchtlichen Spielraum und Autonomie.
Abstract
(Englisch)
Almost 60 years after the United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East (UNRWA) was established by the General Assembly as a temporary agency, it remains active, and one might argue that it is more established in the region than ever. This thesis tries to explore the reasons for this fact by focusing on UNRWA’s role in development and the protection of refugees. In her research the author was guided by the questions “why did UNRWA’s mandate expand?”, “who initiated the changes?” and “whose interest does UNRWA serve?” The concept and the implementation of development have changed considerably – a change that can be documented and shown. The agency’s engagement in protection issues has changed as well and discussions within the agency on its protection role are still ongoing. For years authors have focused on the protection gap and on the fact that UNRWA does not have an explicit mandate – in contrast to UNHCR. But recent developments within the UN and within UNRWA have changed this focus fundamentally. Today UNRWA takes it as a given that it possesses a protection mandate. The author sees still potential within the organization to increase its efforts concerning protection. Nonetheless UNRWA always needs to be careful in order not to risk the fact that it is perceived as a rather apolitical actor. The thesis concludes that most changes to UNRWA’s mandate were initiated by the General Assembly or the Secretary-General of the UN or were in response to necessities on the ground. When UNRWA took on new responsibilities without a clear mandate, these were repeatedly given consent by the General Assembly retroactively. Taking into account the bigger picture of the issue UNRWA cannot be held responsible for its own existence or for perpetuating the refugee problem. At the same time it is not just a passive player carrying out the functions laid down by the UN, but rather it disposes of a relatively large discretion to take its own decisions.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
UNRWA refugees international organisation
Schlagwörter
(Deutsch)
UNRWA Flüchtlinge internationale Organisation Nahost-Konflikt Mandatserweiterung
Autor*innen
Sophie Elisabeth Paula Sutrich
Haupttitel (Englisch)
The evolution of UNRWA's mandate
Hauptuntertitel (Englisch)
its role in development and the protection of Palestine refugees
Paralleltitel (Deutsch)
Die Entwicklung des Mandates der UNRWA
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
134 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
John Bunzl
Klassifikation
89 Politologie > 89.72 Internationale Organisationen
AC Nummer
AC07529445
Utheses ID
1912
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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