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"Wer weist obs nicht wahr ist?" - Rhetorik, simulatio und Lalespil im Lalebuch (1597)
Juliane Fink
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Johannes Keller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21392
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29200.70574.825869-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Simulatio und dissimulatio sind rhetorische Strategien, die den Handlungsverlauf des Lalebuchs sowie das Wesen seiner Figuren prägen. Sie werden als Strategien zur Erlangung von Zielen bzw. zur Abwehr von Schaden wiederholt angewandt. Allerdings entspricht ihre tatsächliche Wirkung oft nicht der von den Simulatoren intendierten. Im Rahmen dieser Arbeit wurden anhand der wiederholten Versuche der Lalen, die (dis)simulatio anzuwenden, Veränderlichkeiten des persuasiven Potentials rhetorischen Handelns im Lalebuch untersucht und die Konstituenten, die über das Gelingen und Scheitern von Persuasion entscheiden, erarbeitet. Als Bestandteile einer überzeugenden (dis)-simulatio können im Lalebuch die Zielgerichtetheit, Affektiertheit und Inszeniertheit (dis)simulatorischen Handelns sowie die Wahrnehmungs- und Informationsverteilung zwischen Simulatoren und Adressaten und die damit verbundene Angemessenheit der Rede festgestellt werden. Zudem spielt die Unterscheidungsfähigkeit zwischen Eigentlichem und Uneigentlichem für das Gelingen der Persuasion eine entscheidende Rolle. Mit der Verhandlung der Konstituenten von persuasiver Wirkung stellt das Lalebuch jedoch nicht nur Erfolg und Misserfolg seiner Figuren dar, sondern auch die Frage nach den Möglichkeiten und Bedingungen rhetorischen Agierens überhaupt. Durchzogen wird die Handlung der Figuren darüber hinaus von einem Erzähler, der eine ‚rhetorische Disposition‘ entstehen lässt und gleichzeitig Differenzierungsmöglichkeiten ihrer Grundkategorien in Frage stellt. Das Lalebuch nimmt Diskurse rhetorischen Handelns seiner Zeit auf und spielt mit den Konstituenten seines Gelingens. Dabei bietet es jedoch keine eindeutigen Lösungen an, sondern entwirft ein Spektrum von Möglichkeiten.
Abstract
(Englisch)
Simulatio and dissimulatio are rhetorical strategies that characterise the plot of the Lalebuch as well as the nature of its characters. Simulatio and dissimulatio are employed repeatedly in order to reach goals and/or ward off external influences. Their actual effect, however, is often not as intended by the simulators. This paper is designed to examine the way in which the persuasive potential of rhetorical action in the Lale-buch becomes precarious, and is looking at the repeated attempts by the ‘Lalen’ to apply dis(simulatio). Also, the constituents determining whether persuasion is successful or not are established. In the Lalebuch, the constituent elements of the convincing dis(simulatio) can be determined as follows: the purposefulness and affectation of action of dis(simulatio) and the extent to which it is staged as Theatrum rhetoricum; as well as the distribution of perception and information between simulator and addressees and the aptness of speech. What is also crucial to the success of persuasion is the ability to differentiate between the proper expression (verbum proprium) and its figurative substitute. By discussing the constituents of persuasive effects, the Lalebuch does not only point to the success or failure of its characters, but it also raises the question of the possibilities of rhetorical action and the requirements under which it takes place. All action undertaken by the characters is accompanied by a narrator, who makes reference to rhetorical categories and at the same time questions the possibilities of differentiating those categories. The Lalebuch assimilates discourses about rhetorical action of the day and toys with the constituents that determine whether it is successful or not. In doing so, it does not offer definitive solutions, but rather a wide range of possibilities.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Lalebuch Rhetorik Simulatio Dissimulatio
Autor*innen
Juliane Fink
Haupttitel (Deutsch)
"Wer weist obs nicht wahr ist?" - Rhetorik, simulatio und Lalespil im Lalebuch (1597)
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
113 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johannes Keller
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.62 Rhetorik, Stilistik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.70 Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.81 Epik, Prosa ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors
AC Nummer
AC10511720
Utheses ID
19131
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
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