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Nationale Identität Dalmatiens unter Österreich mit Berücksichtigung der kroatischen Ethnogenese
Matilda Erak
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Karl Vocelka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21575
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29115.96814.842460-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht den politischen Wandel des österreichischen Dalmatien, dessen Ideologien und Identitätskonstrukte. Dalmatiens Küste und Hinterland waren unterschiedlichen Mächten ausgesetzt, folgend etablierten sich zwei differenzierte Bevölkerungsschichten, das christlich-traditionelle Bauerntum, und das venezianisch geprägte städtische Bürgertum. Während Kroatien mit dem Illyrismus seine nationale Wiedergeburt erlebte, befassten sich wenige dalmatinische Intellektuelle mit süd- und panslawistischen Ideen. Kroatien erhob Anspruch auf sein einstiges Territorium, Dalmatien war diesbezüglich zunächst zweigeteilt. Dabei gingen Autonomisten und Annexionisten hervor, die sich in der späteren Parteilandschaft wiederfanden. Die annexionistische Narodna stranka stand in Opposition zu den vornehmlich der italienischen Kultur zugehörigen Autonomisten. Im letzten Jahrhundertviertel etablierte sich der Nationalismus als dominierende Ideologie, das Kroatentum stand nun im Gegensatz zur serbisch-orthodoxen Minderheit. Die immerwährende Forderung nach Annexion blieb bis zum Weltkrieg unerfüllt. Die Entstehung des Kroatentums und dessen Erhalt in Dalmatien wurden folgend betrachtet. Die kroatische Ethnogenese vollzog sich höchstwahrscheinlich nach der Loslösung slawischer Stämme von awarischer Herrschaft. Die christianisierten Slawen brachten ab 800 eigene kroatische Herrscher hervor. Nach dem kurzlebigen Königreich blieben kroatische Adelsfamilien im Hinterland bestehen, während die multikulturelle, romanisch-byzantinische Küste teilweise slawisiert und stets umkämpft war. Träger der kroatischen Tradition waren kroatischer Adel, Franziskanerorden und Landbevölkerung. Von Generation zu Generation wurde die „Erinnerung“ an den kroatischen „Ursprung“ weitergegeben, die Sprache diente als wesentlichste Definition des Eigenen. Durch die Literatur konnte die kroatische Identität in die dalmatinische Kultur einfließen, und von der Intellektuellenschicht weitertradiert werden. Die „gemeinsame Vergangenheit und gefühlte Zugehörigkeit“ diente im 19. Jahrhundert als Grundlage für die Konstruktion der kroatischen und dalmatinischen Nationalidentität.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Dalmatia National Identity 19th Century National Ideology Croatian Ethnogenesis Nationalism
Schlagwörter
(Deutsch)
Dalmatien Nationale Identität 19. Jahrhundert Nationalideologie Kroatische Ethnogenese Nationalismus
Autor*innen
Matilda Erak
Haupttitel (Deutsch)
Nationale Identität Dalmatiens unter Österreich mit Berücksichtigung der kroatischen Ethnogenese
Paralleltitel (Englisch)
Dalmatia's National Identity under Austria's Rule in Consideration of the Croatian Ethnogenesis
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
105 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karl Vocelka
Klassifikation
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte
AC Nummer
AC09589112
Utheses ID
19291
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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