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Propaganda 2.0?
Strategien zur Manipulation von Kriegs- und Krisenberichterstattung via World Wide Web ; Frames und Online-Quellen in der Berichterstattung der ARD Tagesschau zu Beginn des Libyen-Konflikts 2011
Stefan Meier
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Petra Herczeg
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21600
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30244.12422.477869-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Anfang 2011 überschlugen sich die Meldungen über den Siegenszug der Demokratie in Nordafrika. Während dem sogenannten „Arabischen Frühling“ lag Revolution in der Luft, ein Umsturz folgte auf den anderen. Nach Tunesien und Ägypten regte sich der Widerstand Mitte Februar auch in Libyen, erste Internet-Videos von Demonstrationen gegen Gaddafi wurden in den Fernsehnachrichten gezeigt. Die weltweite Berichterstattung basierte zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich auf Online-Quellen wie Twitter, Facebook und YouTube. Die ARD Tagesschau zeigte in der ersten Woche der Berichterstattung täglich usergenerierte Inhalte in den Nachrichten, als Beweis für die Unterdrückung von friedlichen Demonstranten. Die Situation eskalierte, führte zu einem Bürgerkrieg und schließlich zum Eingreifen von NATO-Truppen. In der Folge wurde für Freiheit und Demokratie gebombt, „zum Schutz der Zivilbevölkerung“, wie es hieß. Diese Arbeit geht der Frage nach, welche Rolle die verbreiteten Online-Amateurvideos in der Berichterstattung der Tagesschau spielten und welche journalistischen Frames zur Legitimierung des Militäreinsatzes dienten. Dazu werden die einzelnen Libyen-Themenblöcke der Tagesschau in den ersten sechs Wochen der Berichterstattung mittels qualitativer, zusammenfassender Inhaltsanalyse auf die Merkmale von Frames untersucht und interpretiert. Propaganda ist geplante, öffentliche Kommunikation mit dem Ziel, sowohl politische und militärische Akteure als auch Zivilbevölkerungen über verschiedene Kommunikationskanäle zu beeinflussen, in eine bestimmte Richtung zu lenken und damit zu instrumentalisieren. Zwischen zunehmender Beschleunigung von redaktionellen Prozessen und immer genauer kontrollierten Kriegs- und Krisenberichterstattern entsteht Raum für Propagandamaterial, so die Annahme im Mittelpunkt dieser Arbeit. Wenn sich die Kommunikationskanäle verändern, ergeben sich auch neue Strategien zur Manipulation der Berichterstattung aus Krisen- und Kriegsgebieten. Diese ist durch das Embedding von Journalisten und die Einrichtung von Medien-Pools ohnehin schon stark eingeschränkt und in bestimmte Bahnen gelenkt. Welche Auswirkungen hat der Medienwandel auf die Kriegs- und Krisenberichterstattung? Welche neuen Manipulationsmöglichkeiten ergeben sich durch die neuen digitalen Kommunikationskanäle des World Wide Webs? Welche Rolle spielen Online-Quellen wie Amateurvideos bei der Etablierung von journalistischen Frames? Diese Arbeit diskutiert Erkenntnisse, gibt Antworten, liefert Annahmen und Hypothesen zu neuen Propagandastrategien und wirft neue Fragen auf.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
propaganda internet social web libya war-reporting desinformation persuasive communication frames usergenerated content digital media
Schlagwörter
(Deutsch)
Propaganda Internet Manipulation Desinformation Frames Libyen Social Web Krisenberichterstattung Kriegsberichterstattung Online-Quellen
Autor*innen
Stefan Meier
Haupttitel (Deutsch)
Propaganda 2.0?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Strategien zur Manipulation von Kriegs- und Krisenberichterstattung via World Wide Web ; Frames und Online-Quellen in der Berichterstattung der ARD Tagesschau zu Beginn des Libyen-Konflikts 2011
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
148 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Herczeg
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.12 Kommunikationsprozesse ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation, Massenmedien: Allgemeines ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.32 Öffentliche Meinung ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.36 Fernsehen ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.38 Neue elektronische Medien ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.40 Nachrichtenwesen ,
54 Informatik > 54.87 Multimedia ,
71 Soziologie > 71.38 Soziale Bewegungen ,
77 Psychologie > 77.65 Massenpsychologie ,
89 Politologie > 89.56 Politische Kommunikation ,
89 Politologie > 89.62 Politische Bewegungen ,
89 Politologie > 89.76 Friedensforschung, Konfliktforschung ,
89 Politologie > 89.84 Strategie, Taktik ,
89 Politologie > 89.86 Nachrichtendienste, Militärische Nachrichtendienste ,
89 Politologie > 89.90 Außenpolitik, Internationale Politik ,
89 Politologie > 89.91 Imperialismus
AC Nummer
AC09420956
Utheses ID
19311
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1