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"... selbst den Teufel zu meistern"
der walisische Freiheitskämpfer Owain Glyndŵr und seine Bedeutung in Kultur und Volkskultur
Heidelinde Moser
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Aaron Griffith
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21616
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29186.62655.347762-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In meiner Diplomarbeit habe ich den politischen Entwicklungen in Europa zur Zeit des walisischen Freiheitskämpfers Owain Glyndŵr Zeit großen Platz eingeräumt. Zur näheren Beleuchtung der gesellschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen, die damals in Owains Heimat herrschten, findet sich auf diesen Seiten eine kleine Chronik von Wales. Den allesbestimmenden Machthabern dieser Ära in Europa – Adel und Kirche – sind drei Kapitel gewidmet, in denen auch auf den Hundertjährigen Krieg Bezug genommen wird. Auf die Bedeutung walisischer Soldaten (vor allem Langbogenschützen) innerhalb der englischen Armee bin ich in zwei Kapiteln näher eingegangen; dabei war es mir besonders wichtig, die Unterschiede zwischen der englischen und der französischen Kriegsführung in obengenanntem Konflikt hervorzuheben. Daß das Spätmittelalter von vielen Historikern nur als „Krisenzeit“ bezeichnet wird, erklärt sich zum einen mit zwei Katastrophen natürlichen Ursprungs – Pest sowie Kleine Eiszeit – und zum anderen mit sozialen Mißständen, die in den Bauernaufständen zum Ausdruck kamen. Auch von diesen Gegebenheiten, die zu einer generellen Endzeitstimmung führten (wie man etwa an der zeitgenössischen klerikalen Kunst sehen kann), ist in der vorliegenden Arbeit die Rede. Das im Hauptteil beschriebene Leben Owain Glyndŵrs wirkt vor dem beschriebenen Hintergrund geradezu sorglos und bequem. Als Abkömmling der walisischen Oberschicht, die zwar nur mehr wenig politische Macht, aber immerhin noch ihre Ländereien besaß, wuchs der spätere Volksheld in bester Gesellschaft auf und erhielt sogar eine juristische und – standesgemäß – militärische Ausbildung in London, der Hauptstadt seines späteren Feindes. Owain diente lange Zeit der englischen Krone; sein Lebensweg schien vorgezeichnet, und es schien ihm an nichts zu fehlen. Warum er sein Leben später dennoch völlig umkrempelte und Anführer eines sich über Jahre hinziehenden Aufstands wurde, in dessen Verlauf er im fortgeschrittenen Alter noch selbst ins Feld zog, schildere ich in Kapitel 2.1. Im Gegensatz zum schottischen Freiheitskämpfer William Wallace wurde Glyndŵr nicht von seinen eigenen Leuten verraten, sondern verschwand spurlos, nachdem er von den englischen Besitzern in aufreibenden Kämpfen besiegt worden war. Wahrscheinlich spielt auch sein ungeklärtes Schicksal eine wichtige Rolle bei der Legendenbildung um seine Person. Er ist nichr nur vielen Walisern in gutem Gedächtnis geblieben, sondern hat sich im Lauf der Jahrhunderte zu einer fast mythologischen Gestalt entwickelt, die bis heute für das Bestreben der Waliser nach Freiheit und Unabhängigkeit steht. Sicher ist, daß er das Bewußtsein für die Andersartigkeit seiner Heimat gestärkt hat: Wales ist nicht England und sollte daher eigenständig sein – das war Owains Botschaft, und das ist auch in der Gegenwart noch das Motto vieler Menschen, die ihn verehren. Im letzten Kapitel meiner Arbeit gehe ich darauf ein, wie sich Owain Glyndŵrs Aufstand im kollektiven Gedächtnis der Waliser und in ihrer Volkskultur niedergeschlagen hat. Am Ende der vorliegenden Diplomarbeit steht nun die weiterführende Frage, ob die Faktoren, die den Aufstand dieser britannischen Minderheit ermöglicht oder zumindest erleichtert haben – also z. B. eine kirchliche Krise oder der Konflikt zwischen zwei Machtblöcken – sich auch auf den (partiellen) Erfolg anderer Unabhängigkeitsbewegungen der einst „keltischen“ Territorien ausgewirkt haben könnten. In meiner Arbeit gehe ich auch darauf ein, wie sich Owain Glyndŵrs Aufstand im kollektiven Gedächtnis der Waliser und in ihrer Volkskultur – aber auch bei Shakespeare – niedergeschlagen hat. In dieser Arbeit befinden sich zwei Abbildungen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Owain Glyndŵr Owen Glendower Wales Keltologie Hundertjähriger Krieg Pest Abendländisches Schisma Shakespeare
Autor*innen
Heidelinde Moser
Haupttitel (Deutsch)
"... selbst den Teufel zu meistern"
Hauptuntertitel (Deutsch)
der walisische Freiheitskämpfer Owain Glyndŵr und seine Bedeutung in Kultur und Volkskultur
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
112 S. : Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Aaron Griffith
Klassifikation
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC09556114
Utheses ID
19326
Studienkennzahl
UA | 057 | 327 | |
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