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Über das transgressive Moment in der weiblichen Performance
Andrea Imler
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Andrea Braidt
DOI
10.25365/thesis.21644
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29747.70123.894070-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit versucht drei Größen zusammenzudenken: Den weiblichen Körper, die Performance Art und die Transgression. Ausgangspunkt war die Frage nach transgressiven Strategien in der weiblichen Performance Art, hinzu kommt der historische Aspekt und damit die Frage, inwiefern sich die Voraussetzungen für (feministische) Körperkunst durch neue (Medien-) Bedingungen verändert haben. Auch von Bedeutung ist dabei die Frage nach dem transformatorischen Potential der performativen Kunst. In sieben theoretischen Kapiteln wird versucht eine Antwort auf diese Fragen zu geben.
Am Anfang steht die Betrachtung performativer Kunst. Es wird geklärt, inwiefern sich diese in Richtung Theater und bildende Kunst abgrenzen lässt und ob sie transgressive Strategien eventuell bevorzugt behandelt. In einem weiteren grundlegenden Kapitel wird auf die Kunst- und Kulturgeschichte des nackten, weiblichen Körpers eingegangen. In einem dritten Kapitel wird schließlich das Phänomen der Transgression auf einer sehr abstrakten Ebene behandelt; seine philosophischen Ursprünge werden untersucht. Die darauf folgenden Kapitel widmen sich der Darstellung unterschiedlicher Körperkonzepte, die mit transgressivem Verhalten in Verbindung gebracht werden können: Die Vorstellung eines organlosen Körpers von Gilles Deleuze und Félix Guattari wird befragt, daran anknüpfend wird mit Didier Anzieu über die Verbindung von Haut und menschlicher Psyche nachgedacht: Die Haut wird dabei als Schauplatz der Transgression inszeniert. In einem weiteren Kapitel wird der Körper als eine Schnittstelle gezeigt; das Verhältnis von Mensch und Maschine wird untersucht. Das führt zu der Betrachtung körperverändernder Maßnahmen und der Frage, inwiefern das industriell hergestellte Bild eines perfekten Körpers den tatsächlichen Körper Zwängen unterwirft.
An diese theoretische Abhandlung anschließend werden in der vorliegenden Arbeit vier unterschiedliche Performances analysiert: Den Anfang macht Doris Uhlichs „mehr als genug“, der Fokus liegt dabei auf der Möglichkeit ästhetische Normen zu überschreiten. Eine zweite transgressive Strategie ergibt sich aus dem direkten Einsatz des weiblichen Körpers, beispielsweise in „Magical“ von Anne Juren und Annie Dorsen, vor allem in deren Rückbezug auf frühere Performances aus den 60er und 70er Jahren. Auch „37 Jahre zu spät – Die Show“, eine Lecture von Andrea Salzmann und Julia Kläring funktioniert nur auf der Folie einer früheren Arbeit, sie beziehen sich auf Gina Panes Aktion „Autoportraits“. Die letzte innerhalb dieser Arbeit behandelte Performance wurde von Doris Stelzer konzipiert; sie hinterfragt in „gender jungle – wo/man“ die Fixierung von Geschlechtsidentitäten über die Wiederholung von Bewegungsmustern. Insgesamt versucht diese Arbeit einen Überblick über unterschiedliche transgressive Strategien in der weiblichen Performance Art zu geben. Unter besonderer Berücksichtigung technoszientistischer Literatur kann die Frage nach geänderten Medienbedingungen für den menschlichen Körper bejaht werden: Für zeitgenössische KünstlerInnen ergibt sich daraus ein veränderter Bedeutungszusammenhang.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Performativität Performance performative Kunst Prozessualität Flüchtigkeit Materialität künstlerische Praxis Weiblichkeit Frauenkörper Ungleichheit Körper Kontrolle Bilder Blick Schaulust Schmerz Überschreitung Transgression Exzess Entgrenzung organloser Körper Material Durchdringung Veräußerung Spur Abdruck Haut Grenzfläche Angriffsfläche Erweiterung
Autor*innen
Andrea Imler
Haupttitel (Deutsch)
Über das transgressive Moment in der weiblichen Performance
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
107 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andrea Braidt
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.06 Kunstphilosophie, Kunsttheorie ,
24 Theater > 24.03 Theorie und Ästhetik des Theaters
AC Nummer
AC09593377
Utheses ID
19347
Studienkennzahl
UA | 317 | | |