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The spider Heteropoda venatoria and its visual system
Christian Lorenz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Axel Schmid
DOI
10.25365/thesis.21679
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29392.92019.651463-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Heteropoda venatoria (Sparrasidae) gehört wie auch Cupiennius salei (Ctenidae) zu den Jagdspinnen. Sie bauen keine Netze sondern ergreifen ihre Beute als sogenannte Lauerjäger. Drüber hinaus gibt es bis heute, mit Ausnahme von einigen wenigen Informationen bezüglich Körperbau und Lebensdauer, kaum Informationen zu Heteropoda venatoria im Gegensatz zu Cupiennius salei, über welche man in den letzten Jahrzehnten, dank zahlreicher Studien, großes Wissen erlangen konnte.
Auf Grund dieser Tatsache, aber auch auf Grund dessen, dass diese beiden Spinnenarten ein ähnliches Leben führen und in ähnlichen Habitaten vorkommen, und dennoch völlig unterschiedlich sind was die Größe und die Anordnung ihrer Augen anbelangt, ist es von großem Interesse das visuelle System von Heteropoda venatoria näher zu beleuchten. Mit Hilfe zweier Verhaltensexperimente und dem Vermessen der Sehfelder sollten erste Daten gewonnen werden.
Hierzu wurden mit Hilfe eines Goniometers die Ausmaße der Sehfelder der Sekundäraugen näherungsweise ermittelt um so auf die Gesichtsfelder schließen zu können. Es konnte gezeigt werden, dass diese einen Großteil der Umgebung der Spinne abdecken, wobei die AL Augen die Front betrachten, die PM Augen nahezu die gesamte obere Hemisphäre abdecken und die PL Augen für die Abdeckung der Seite, vor allem der hinteren Seite, verantwortlich sind. Die AM Augen konnten auf Grund des Fehlens eines Tapetums mit der hier angewandten Methode nicht untersucht werden. Weiters zeigten die Ergebnisse nur geringe Unterschiede zwischen den Augenfeldern der Weibchen und der Männchen, wobei erstere die etwas kleineren haben. Sowohl zwischen als auch innerhalb der einzelnen Augentypen gibt es Überlappungen der Gesichtsfelder.
Im ersten Verhaltensexperiment sollte herausgefunden werden ob Heteropoda ein visuell gesteuertes Verhalten zeigt und ob sie, sofern sie Objekte überhaupt wahrnimmt, zwischen verschiedenen Objekten unterscheiden kann. Die Spinnen wurden in eine Laufarena gesetzt in welcher in der ersten Versuchsreihe gleichzeitig zwei unterschiedlich breite schwarze Papierrechtecke präsentiert wurden. Es hat sich gezeigt, dass die breiteren bevorzugt wurden und, dass, bei ähnlich breiten Objekten, beide ähnlich oft angelaufen werden. In einer zweiten Versuchsreihe wurde nacheinander immer nur ein Objekt, mit unterschiedlichen Breiten, präsentiert. Je schmäler diese waren umso weniger oft wurden sie angelaufen woraus geschlossen werden kann, dass die Augen von Heteropoda venatoria zumindest eine räumliche Auflösung von 4-8° erreichen.
Im zweiten Verhaltensexperiment wurden die Laufspuren von Heteropoda venatoria mit denen von Cupiennius salei verglichen. Cupiennius hat in zahlreichen Beobachtungen ein Art Zick-zack-Lauf gezeigt wenn sie sich auf ein Objekt zubewegt. Es wird angenommen, dass dieses Verhalten dazu dient, besser zwischen Objekten in unterschiedlichen Entfernungen unterscheiden zu können und so eine Art Tiefensehen auf Grund von Bewegungsparallaxe zu ermöglichen.
In diesem Experiment, in welchem beide Spinnen je 25 Läufe auf ein präsentiertes Objekt machen mussten, konnte gezeigt werden, dass Heteropoda venatoria keine Zick-zack- sondern vielmehr sehr geradlinige und direkte Läufe macht. Daraus kann geschlossen werden, dass sie, wenn überhaupt, auf eine andere Art Distanz- und Tiefeninformationen gewinnt.
In dieser Studie konnten erste Informationen über das visuelle System von Heteropoda venatoria gewonnen werden und in einem Vergleich mit Cupiennius salei gezeigt werden, dass die Funktion der Augen dieser Spinnen ähnlicher zu sein scheinen als deren Position und Größe dies vermuten ließen.
Abstract
(Englisch)
Heteropoda venatoria (Sparrasidae), like Cupiennius salei (Ctenidae), belongs to the Huntsmen spiders. They do not build any webs but live as sit-and-wait predators. Beyond that, with some exceptions on habitus and lifespan, there is no other information on Heteropoda in contrast to Cupiennius on which, thanks to numerous studies, huge knowledge could be gained during the last decades.
Therefore, but also because these two spiders live in similar habitats and in general show similar lifestyles and though have exceptional differences in size and position of their eyes, it is of great interest to take a closer look on the visual system of Heteropoda.
In two behavioural experiments and by measuring the visual fields, first data should be gained.
Using a goniometer we measured the expansions of the visual fields of the secondary eyes. It could be shown, that the secondary eyes cover almost all of the spiders surrounding with the AL eyes perceiving the very front of the spider, the PM eyes covering almost the entire upper hemisphere and the PL eyes covering great parts of the spiders’ side, especially the backside. As the AM eyes do not reflect incident light, due to the lack of a tapetum, these eyes could not be investigated in this study. Only minor differences in size and form of the visual fields between males and females have been detected. All eyes show overlapping areas between and within the different eye types.
In the first behavioural experiment we wanted to find out if Heteropoda shows a visual stimulated behaviour and if it can distinguish between different targets, if it is able to perceive them at all. The spiders were set free in an experimental arena in which, in a first series of experiments, two black paper targets with different widths were simultaneously presented. It could be shown that the wider ones were preferred and that when targets of similar width were presented, an equal number of runs headed towards each. In a second series of experiments only one target was presented. As the number of runs heading towards them was decreasing the slender they became, one can say, that the eyes of Heteropoda venatoria allow a spatial resolution of at least 4-8°.
In the second behavioural experiment we took a closer look at the walking paths of Heteropoda venatoria and compared them with the walking paths of Cupiennius salei. In numerous observations Cupiennius showed some kind of zigzagging on its way towards a target. It had been assumed that this way of running is a method to distinguish between targets at different distances and in general gives information about the foreground and background by using motion parallax. In this trial both spiders had to do 25 runs each in which no such zigzagging could be noticed for Heteropoda venatoria, which showed very direct and linear running paths. This suggests that Heteropoda uses other ways to gain distance information than Cupiennius, if it does at all.
Finally, in this study, first information on the visual system of Heteropoda venatoria could be gained and it could be shown, that the eyes of Heteropoda venatoria and Cupiennius salei are more alike as could have been expected by the size and the arrangement of their eyes.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
visual system spider eyes visual field
Schlagwörter
(Deutsch)
Visuelles System Spinne Augen Gesichtsfeld
Autor*innen
Christian Lorenz
Haupttitel (Englisch)
The spider Heteropoda venatoria and its visual system
Paralleltitel (Deutsch)
Die Spinne Heteropoda venatoria und ihr visuelles System
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
60 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Axel Schmid
Klassifikationen
42 Biologie > 42.00 Biologie: Allgemeines ,
42 Biologie > 42.25 Spezielle Biologie
AC Nummer
AC10499919
Utheses ID
19377
Studienkennzahl
UA | 439 | | |