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The moderating role of individualism - collectivism on the relationship between reward structure and cooperation?
Constanze Volkmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Christian Korunka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21785
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29488.66967.600563-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Zur Frage, wie kooperatives Verhalten in Arbeitsgruppen gefördert werden kann, besteht eine umfangreiche Literatur, welche unterschiedliche, sogenannte Kooperations-Mechanismen untersucht, wie beispielsweise übergeordnete Ziele oder gegenseitige Abhängigkeit bezüglich der Belohnungsstruktur (reward interdependence). Letztere beschreibt Situationen, in denen die Belohnung für eine Gruppenarbeit nicht entsprechend des Beitrages, den jedes einzelne Gruppenmitglied zur Aufgabenerfüllung geleistet hat, vergeben wird (sogenannte Equity – Regel). Vielmehr wird dabei die Belohnung unter allen Gruppenmitgliedern gleich aufgeteilt (sogenannte Equality – Regel bzw. reward interdependence). Studien aus westlichen Ländern kommen zu dem Ergebnis, dass reward interdependence zu mehr Kooperation führt (Moser & Wodzicki, 2007, Wageman et al., 1997), d.h., dass sie in individualistischen Kulturen einen Mechanismus zur Förderung von Kooperation darstellt. Forschung, die den Einfluss von Kultur, insbesondere von Individualismus – Kollektivismus, auf kooperatives Verhalten untersucht, zeigt, dass Kollektivisten nicht grundsätzlich kooperativer sind als Individualisten, sondern dass das Ausmaß ihrer Kooperation davon abhängt, ob sie mit Mitgliedern einer ingroup oder einer outgroup zusammenarbeiten (Early, 1989). Die vorliegende Studie untersucht die Frage, ob die Effektivität von reward interdependence als Kooperations-Mechanismus durch kulturelle Faktoren, d.h. Individualismus – Kollektivismus, moderiert wird. Zum einen wird angenommen, dass das Ausmaß kooperativen Verhaltens bei Individualisten von der Belohnungsstruktur beeinflusst wird, da sie nicht zwischen ingroups und outgroups unterscheiden: sie kooperieren vermutlich mehr bei der Equity- als bei der Equality – Regel. Bei Kollektivisten hingegen, sollte das Ausmaß kooperativen Verhaltens eher von der Frage bestimmt sein, ob sie mit ingroup- oder outgroup- Mitgliedern arbeiten und nicht von der Belohnungsstruktur. Das heißt, wenn sie mit ingroup- Mitgliedern arbeiten, wird das Ausmaß, zu dem sie kooperieren, nicht von der Belohnungsstruktur beeinflusst. Die Ergebnisse der dreifaktoriellen Varianzanalyse (Belohnungsstruktur x Individualismus x Kollektivismus) waren nicht signifikant und konnten somit keinen solchen moderierenden Effekt zeigen. Dies könnte an schwerwiegenden Messproblemen gelegen haben, sowohl was die Kooperations- als auch was die Individualismus – Kollektivismus-Skala betrifft. Zudem war die Manipulation in der reward interdependence – Bedingung in der chinesischen Stichprobe nicht erfolgreich, sodass der Ausschluss der entsprechenden Teilnehmer den Umfang dieser Teilstichprobe stark reduzierte. Je nachdem, ob die gesamte Stichprobe betrachtet wurde oder nur jene Teilnehmer, welche die Manipulation verstanden hatten, zeigten sich signifikante Interaktionseffekte in der zweifaktoriellen Varianzanalyse, die darauf hin deuten, dass bei vertikalem Individualismus (bzw. Kollektivismus) reward interdependence sogar ein Hindernis darstellen kann bezüglich der Kooperationsbereitschaft. Eine ganz andere mögliche Erklärung für dieses Ergebnis könnte der Umstand sein, dass Kollektivisten stärker auf situationale Hinweisreize (z.B. Belohnungsstruktur) reagieren (Chen et al., 2005) und dies den Einfluss der ingroup als entscheidendem Faktor überschattet. Zukünftige Forschung sollte demnach insbesondere zwei Fragen genauer untersuchen: Erstens, ob die Unterscheidung zwischen vertikalen und horizontalen Orientierungen entscheidender als jene zwischen individualistischen und kollektivistischen, wenn es darum geht, kulturelle Unterschiede in der Kooperationsbereitschaft zu erklären. Und zweitens, welcher Aspekt für das Verhalten von Kollektivisten wichtiger: die Unterscheidung zwischen ingroup- und outgroup- Mitgliedern oder die besondere Sensibilität für situationale Hinweisreize. Zudem ist die weitere theoretische Präzisierung sowohl des Kooperations-, als auch des Individualismus – Kollektivismus-Konstrukts vonnöten. Schließlich sind auch reliablere Messinstrumente für beide Konstrukte dringend erforderlich.
Abstract
(Englisch)
The question of how cooperation in work groups can be fostered has generated a fairly large amount of literature, investigating different cooperation mechanisms, such as superordinate goals or reward interdependence. This latter describes a situation in which the reward for a group work is not allocated according to the contribution each member made to the achievement of the task (so called equity rule), but to each member equally (therefore called equality rule or reward interdependence). Studies conducted in Western countries found that reward interdependence lead to more cooperative behavior (Moser & Wodzicki, 2007, Wageman et al., 1997), thus is a mechanism for fostering cooperation in individualistic cultures. Literature examining the influence of culture on cooperative behavior, focusing on individualism-collectivism arrives at the conclusion that collectivists are not generally more cooperative than individualists, but that the extent to which they cooperate depends on whether they work with in-group or out-group members (Early, 1989). This study examines the question if the effectiveness of reward interdependence as a means of fostering cooperation is moderated by culture, i.e. individualism-collectivism. It is hypothesized that, first, since individualists do not make a distinction in their behavior dependent on whether they work with in- or out-group members, the extent to which they cooperate will be influenced by the reward structure, i.e. they will cooperate more in situations of reward interdependence than when rewards are distributed according to the equity rule. Second, since collectivists make a clear distinction between in-group and out-group members, this aspect will guide their behavior more than the reward structure, thus, when working with in-group members, the extent to which they will cooperate does not depend on the structure of the reward allocated to the group. The results showed no such moderating effect with the three-way ANOVA (reward structure x individualism x collectivism) not being significant. This may be due to severe measurement problems both with regard to the cooperation scale and the vertical collectivism scale. Moreover, the manipulation was not successful with many participants of the Chinese sample in the reward-interdependence condition, which reduced one subgroup of the sample dramatically. Depending on whether the whole sample was considered or only those where the manipulation had worked, a significant two-way interaction was found, indicating that either vertical collectivism or individualism may even be a hindrance when using reward interdependence as a means of fostering cooperation. Another possible explanation may be the fact that collectivists are more sensitive to situational clues (Chen et al., 2005), thus overshadowing the influence of the ingroup-outgroup distinction. Future research should therefore further examine two questions: if „verticalism“/“horizontalism“ is more important in explaining cross-cultural differences in cooperative behavior than I/C and, second, which aspect is more relevant for collectivists’ behavior: the ingroup-outgroup distinction or the high sensitivity to situational clues. In addition to that, theoretical specification of the cooperation and the I/C constructs as well as more reliable measures for both these constructs are needed.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
individualism collectivism reward structure cooperation moderator
Schlagwörter
(Deutsch)
Individualismus Kollektivismus Belohnungsabhängigkeit Kooperation Moderator
Autor*innen
Constanze Volkmann
Haupttitel (Englisch)
The moderating role of individualism - collectivism on the relationship between reward structure and cooperation?
Paralleltitel (Deutsch)
Die moderierende Rolle von Individualismus-Kollektivismus im Verhältnis zwischen Belohnungsabhängigkeit und Kooperation?
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
72 S. : graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Christian Korunka
Klassifikation
77 Psychologie > 77.60 Sozialpsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC09576465
Utheses ID
19463
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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