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Adaption durch Hybridisierung
Besiedlung eines Gletschervorfelds durch eine ökologisch differenzierte Hybrid-Population der Gattung Salix
Patrick Sagmeister
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Stefan Dullinger
DOI
10.25365/thesis.21786
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30491.38925.628470-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Fortschreitender Klimawandel hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einem drastischen Rückgang dauerhaft vergletscherter Gebiete geführt, sowohl an den polaren Eisschilden, als auch in den Hochgebirgen auf der ganzen Welt und eröffnet dadurch neue Gebiete, die von verschiedenen Organismen besiedelt werden. Der Rückzug von Gletschern bietet neuartige Lebensräume für die Besiedlung von Pionierpflanzen. Jenen Evolutionsprozessen, ausgelöst durch klimawandelbedingte Kolonisierungsdynamik und Sukzessionsprozesse, wurde bislang wenig Beachtung geschenkt. Tieflandarten werden demnach schneller in höhere Lagen verdrängt, als hochalpine Arten sich zurückziehen. Wenn keine postzygotischen Kreuzungsbarrieren vorhanden sind, können solche Kontakte von normalerweise ökologisch getrennten und vor allem in ihrer Höhenstufenpräferenz verschiedenen Arten zur Bildung von Hybriden führen, die sich leicht in einem neuen Habitat etablieren können.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Hybridisierung zwischen zwei Weidenarten (Salix helvetica und S. purpurea) am Vorfeld des Rhônegletschers (Schweiz). Chemische und ökologische Parameter wurden durch Bodenanalysen und durch eine Erhebung der Begleitvegetation bewertet. Darüber hinaus wurde unter Verwendung von Schöner’s D ein Modell zur Berechnung der Überlappung der ökologischen Nischen zwischen den Elternarten und den mutmaßlichen Hybriden erstellt.
Die Ergebnisse weisen auf Hybridisierung in erheblichem Maße zwischen den beiden Elternarten hin. Es kommt dabei klar zum Vorschein, dass die Hybriden ihre eigene charakteristische Nische besetzen und dabei eine viel höhere Toleranz gegenüber Kälte, Trockenheit und niedrige pH-Werte im Boden aufweisen, als einer der beiden Eltern. Das legt nahe, dass eine erfolgreiche Etablierung der jungen Hybridpopulation auf längere Sicht zu erwarten ist, vor allem da sie sich an die standörtlichen Bedingungen besser anzupassen scheinen, als ihre Eltern. Diese Selektionsvorteile der Hybriden und die Etablierung von Folgegenerationen bergen daher ein Potential für die Bildung neuer Arten.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Klimawandel Hybridisierung Adaption Gletscherrückzug homoploide Hybridspeziation Nischendifferenzierung Salicaceae Salix Weide
Autor*innen
Patrick Sagmeister
Haupttitel (Deutsch)
Adaption durch Hybridisierung
Hauptuntertitel (Deutsch)
Besiedlung eines Gletschervorfelds durch eine ökologisch differenzierte Hybrid-Population der Gattung Salix
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
73 S. : Ill., graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Stefan Dullinger
Klassifikation
42 Biologie > 42.90 Ökologie: Allgemeines
AC Nummer
AC09557392
Utheses ID
19464
Studienkennzahl
UA | 444 | | |