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Der Simon Effekt auf Basis inhaltlich-semantischer räumlicher Wortbedeutungen bei Blickbewegungen
Katharina Maria Knieps
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ulrich Ansorge
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DOI
10.25365/thesis.21790
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29625.99117.885754-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Simon Effekt gilt als ein in zahlreichen unterschiedlichen Versuchsdesigns vielfach replizierter räumlicher Kompatibilitätseffekt. Probanden zeigen in Tastendruckexperimenten kürzere Reaktionszeiten und ihnen unterlaufen weniger Fehler, wenn die räumliche, aber in Hinblick auf die Aufgabenstellung irrelevante Eigenschaft des Reizes sich als kompatibel mit der gemäß der relevanten Reizeigenschaft zu erwartenden Antwortdimension darstellt. Experimentell wurde der Effekt bisher nicht nur für die Reizposition als irrelevante Merkmalsdimension, sondern auch auf Basis von dessen inhaltlich-semantischen räumlichen Wortbedeutung nachgewiesen. Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die Frage, ob sich der Simon Effekt auf Basis von inhaltlich-semantischen räumlichen Wortbedeutungen auch für Blickbewegungen replizieren lässt. Darüber hinaus soll versucht werden, diesen durch einen zeitlichen Vorsprung (Head Start) zusätzlich zu verstärken, indem die irrelevante gegenüber der relevanten Dimension durch die Manipulation der Latenzzeit mit SOAs (Stimulus Onset Asynchrony) von 0 ms, 100 ms oder 200 ms noch mehr zum Tragen kommt. Zu diesem Zweck wurde ein Blickbewegungs-experiment konzipiert, dessen Operationalisierung zum einen eine mögliche Replizierung des Simon Effekts auf Basis von Wortbedeutung bei Blickbewegungen an sich und zum anderen – durch die Nutzung unterschiedlicher SOAs – die Untersuchung des Einflusses des zeitlichen Vorsprungs auf die Antwort des Probanden erlaubt. Gemäß den Erwartungen müsste mit längerer Latenzzeit zwischen den beiden Reizdimensionen der Effekt noch stärker ausfallen. Insgesamt wurden N = 26 Probanden (MW = 24 Jahre, SD = 2.44) mit normaler oder gegen normal korrigierter Sehstärke, allesamt Studenten der Universität Wien, instruiert mittels einer Sakkade (Blickbewegung) zwischen zwei Farben (relevante Dimension) eines Wortes (grün/türkis) je nach Aufgabenstellung entweder in horizontaler Achse (rechts/links) oder in vertikaler Achse (oben/unten) zu diskriminieren. Die inhaltlich-semantische Richtungsbedeutung des Wortes (irrelevante Dimension) galt es dabei zu ignorieren (,rechts‘/,links‘ oder ,oben‘/,unten‘). Der zeitliche Vorsprung der irrelevanten gegenüber der relevanten Reizdimension wurde durch eine verzögerte Einfärbung des zunächst in schwarzen Buchstaben eingeblendeten Wortes realisiert. Die Blickbewegungen der Probanden wurden von einem Eye Tracker mit binokularer Linse (25mm) aufgezeichnet und mittels SR Research Ltd. EyeLink 1000 festgehalten, wobei die Daten desjenigen Auges mit messgenaueren Werten Eingang in die Analyse fanden. Zur Beantwortung der Fragestellung wurde der Einfluss der Faktoren Kompatibilität und SOA (unabhängige Variablen) auf die durchschnittlichen Reaktionszeiten und die Fehlerzahlen der Probanden (abhängige Variablen) untersucht. Der Faktor der Achse fand ebenfalls explorativ Eingang in die vorliegende Untersuchung. Die Ergebnisse einer 2x3x2-faktoriellen Varianzanlayse (ANOVA) konnten zwar den Simon Effekt auf Basis von räumlicher Wortbedeutung für Blickbewegungen durch einen signifikanten Kompatibilitätseffekt nachweisen, jedoch den vermuteten zusätzlich verstärkenden Einfluss des zeitlichen Vorsprungs nicht bestätigen.
Abstract
(Englisch)
The Simon Effect describes a spatial stimulus-response compatibility-effect. Responses are faster and less error-prone when the spatial but task-irrelevant stimulus feature and the response dimension correspond then when they do not correspond. The Simon Effect of spatial words is as well established as its investigation via key press experiments. The present diploma thesis explores the question whether the Simon effect due to spatial words can be replicated in eye movements. As a third experiment of a series, it is also tested whether a possible compatibility-effect can be increased by presenting the irrelevant spatial semantic dimension prior to the response relevant colour feature of the word with a variation of the head start by SOAs (Stimulus Onset Asynchrony) of 0, 100 or 200 ms. N = 26 students of University of Vienna (M = 24 ages, SD = 2,44) with normal or corrected to normal visual acuity were instructed to discriminate by a saccade between two colours (relevant stimulus dimension) of a word (green/turquoise) either in horizontal (right/left) or in vertical (up/down) axis depending on the task. The semantic location information of the word (irrelevant stimulus dimension) needed to be ignored (,rechts‘/,links‘ or ,oben‘/,unten‘). Participants‘ saccades were recorded by an Eye Tracker with a binocular lens (25mm) and SR Research Ltd. EyeLink 1000. The data of the eye with more precise values were extracted for further analysis. To answer the question, the influence of the factors compatibility and SOA (independent variables) on participants‘ average reaction-times and error rates (dependent variables) was tested. Additionally the factor axis was considered in the present examination for an explorative investigation. With a significant compatibility effect, results of a 2x3x2 factorial variance analysis (ANOVA) speak in favour of the verification of the Simon Effect in eye movements whereas no additional enhancement by the head start of the irrelevant stimulus dimension could be found.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Simon Effekt räumlicher Kompatibilitätseffekt Wortbedeutung Blickbewegung
Autor*innen
Katharina Maria Knieps
Haupttitel (Deutsch)
Der Simon Effekt auf Basis inhaltlich-semantischer räumlicher Wortbedeutungen bei Blickbewegungen
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
109 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrich Ansorge
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.30 Allgemeine Psychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.40 Wahrnehmungspsychologie
AC Nummer
AC09570060
Utheses ID
19468
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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