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Das KZ Loibl Nord in der Kärntner Erinnerungskultur
Josef Villa
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Walter Manoschek
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21818
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29477.64583.798860-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschreibt und analysiert Veränderungen in der „offiziellen“ Erinnerungskultur Kärntens – nämlich der landesweit etablierten Feiern des Abwehr-kampfes und der Volksabstimmung sowie das soldatische Heimkehrer-Gedenken am Ulrichsberg - da ab 1995 neue, zivilgesellschaftliche und politische Akteure begannen, ein historisches Gegen-Narrativ über NS-Verbrechen im ehemaligen KZ Loibl-Nord mit steigender gesellschaftlicher Resonanz zu thematisieren. Die Untersuchung ergab, dass die Hauptakteure der Kärntner Geschichtspolitik – Kärntner Geschichtsverein, Landesarchiv und Kärntner Heimatverbände – die historische Aufarbeitung von NS-Zwangsarbeit, Widerstand und NS-Verbrechen bis 1995 nur marginal wahrgenommen haben. Somit reduzierte sich der Terminus „Opfer“ und die damit verbundenen Gedenkorte und Veranstaltungen auf die Abwehrkämpfer und die Volsabstimmung 1919/1920 und Wehrmachtsangehörige mit einer behaupteten Abgrenzung zur SS. Bis 1995 war das ehemalige KZ Loibl-Nord – im Unterschied zum ehemaligen Süd-lager, wo bereits in den 1950er Jahren eine würdige und informative Gedenkstätte errichtet wurde – ein „vergessener Ort des Grauens“. Erst mit der Gründung des Mauthausen-Komitees Kärnten/Koroška 1995 bildete sich ein wissenschaftlich fundiertes Gegen-Narrativ aus, an deren Spitze der Klagenfurter Bildungswissenschaftler Peter Gstettner und Josef Zausnig stand. Ihr Verdienst war und ist es, die Geschichte und Erinnerung von Zeitzeugen an die NS-Opfer des „verschütteten“ KZ Loibl-Nord zu dokumentieren und eine verortete Erinnerungs- und Gedenkkultur auf dem nunmehr gerodeten, denkmalgeschützten Areal zu begründen und in Form einer permanenten Gedenkstätte auszubauen. Der Verfasser möchte in dieser Arbeit anhand des KZ Loibl Nord alle „erzeugenden“ Elemente und deren Entwicklungen zusammentragen, welche das Spannungsfeld und Konfliktmuster einer sich verstärkenden Debatte „Erinnern versus Verdrängen“ in Kärnten beschreibt und überprüfen, ob in diesem Land eine Zunahme der zivilgesellschaftlichen, historischen Selbstreflektion die „Schweigegebote der Nachkriegszeit“ in der Kärntner Zivilgesellschaft, in seine Geschichtstradition und Geschichtspolitik verändern konnte.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
KZ Loibl Nord Erinnerungskultur Peter Gstettner Geschichtspolitik Ulrichsberg Abwehrkampf Volksabstimmung mediale Resonanz über Gedenkfeiern KZ Loibl Nord
Autor*innen
Josef Villa
Haupttitel (Deutsch)
Das KZ Loibl Nord in der Kärntner Erinnerungskultur
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
113 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Walter Manoschek
Klassifikation
89 Politologie > 89.53 Politische Kultur
AC Nummer
AC09598847
Utheses ID
19491
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
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