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Josef Hoffmann und sein Weg zum Gesamtkunstwerk
die Anfänge der Entwicklung seiner Stil- und Formensprache, dokumentiert am Beispiel von Ausstellungskonzeptionen, privater Interieurs und der architektonischen Neuadaptierung des Landhauses Bergerhöhe
Ursula Hofmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Peter Haiko
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.279
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29843.24590.183365-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der frühe Entwicklungsprozess Hoffmanns war in eine umfangreiche, gesellschaftspolitische und künstlerische Aufbruchstimmung eingebettet, die in Österreich zwar verspätet aber umso komprimierter auftrat und alle Gebiete der Kunst erfasste. Ein wichtiges Substrat für seine aufgeschlossene Haltung gegenüber diesen neuen Strömungen und Entwicklungen bildeten zum einen die Reformansätze Wagners und das nonkonformistische Klima seiner Schule, zum anderen auch die liberale Gesinnung innerhalb der Secessionsbewegung. In dieser Arbeit wurde versucht, das frühe Schaffen Hoffmanns im rezeptionsgeschichtlichen Zusammenhang mit diesen komplexen künstlerischen Entwicklungen zu ergründen, um in der Gegenüberstellung sowohl den Hintergrund und die daraus resultierende Wirkungsweise auf seine Werke als auch für ihn bezeichnende formale und stilistische Konsonanten aufzuzeigen. Die werksbezogene Analyse umfasste drei spezifische Themenbereiche, in denen das utopische Gesamtkunstwerkdenken Hoffmanns, durch das Zusammenwirken aller Kompositionselemente eine Einheitlichkeit zu erwirken, sowohl zum Leitbild seiner empheren Ausstellungsmodelle als auch zum Richtung weisenden Faktor für Raumgestaltungen privater Auftraggeber und seiner ersten Bauaufgabe wird. Die Untersuchung der innerhalb eines kurzen Zeitraumes entstandenen Arbeiten Hoffmanns demonstrieren seine Experimentierfreudigkeit, heterogene Strömungen konzeptionell zu erfassen. Dabei ist festzustellen, dass er sich von diesen Einflüssen nicht überwältigen lässt, sondern die jeweiligen Stilrichtungen miteinander verbindet und subsumiert, um für ihn adäquate künstlerische Ausdrucksformen zu erstellen. So reflektiert Hoffmann bereits in seinen Entwürfen für den Jubiläumspavillon formale und dekorative Aspekte avantgardistischer belgischer Vorlagen, die er in eine für ihn bezeichnende flache Formensprache übersetzt. Das regional beeinflusste, klassisch tradierte Ordnungssystem dieser Ausstellungsarchitektur wird zum Faktor für sein individuelles Streben nach harmonischen Raumverhältnissen und schematischen Anordnungen und bildet auch in den nachfolgenden Projekten ein charakteristisches Gestaltungsmerkmal Hoffmanns. Die Raumkomposition des Ver Sacrum- Zimmers offeriert erstmals eine konstruktive und konzeptionelle Auseinandersetzung mit Gestaltungskriterien der Arts- and- Crafts- Bewegung, die bis zum Adaptierungsprogramm der Bergerhöhe wichtige Wegweiser darstellen. Eine grundlegende Bedeutung für die kontinuierliche Fortentwicklung seiner Formensprache erfährt Hoffmann durch Impulse seines künstlerischen Umfeldes in Wien. Parallele Gestaltungstendenzen zu den jeweils weitgespannten Auffassungen in seinen Raumgestaltungen finden sich auch in den zeitgleich von Olbrich erstellten Konzeptionen. Maßgebliche Komponenten für den auf geometrische Mittel reduzierten Stil und der Verdeutlichung konstruktiver Aspekte seiner Interieurs, die sich bereits in diesem frühen Stadium seines Werdegangs abzeichneten, bildeten für Hoffmann die progressiven, rationalistischen Vorlagen von Wagner und Loos. Lässt man die hier beschriebenen Objekte Hoffmanns noch einmal an sich vorüberziehen, werden seine komplexen weitläufigen Entwicklungsphasen mit ihren Sprüngen, aber auch Konstanten deutlich. Seine Begeisterung, neue Formen zu schaffen, Gebrauchsgegenstände der hohen Kunst gleichzustellen, moderne Raumwirkungen zu erzielen und auch in der Architektur zukunftsweisende Maßstäbe zu setzten, charakterisieren eine aufgeschlossene Künstlerpersönlichkeit, die aktuelle Strömungen als Inspiration für innovative Lösungen aufnimmt, um sie eigenen ästhetischen Anforderungen unterzuordnen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Josef Hoffmann Wiener Secession Wiener Moderne
Autor*innen
Ursula Hofmann
Haupttitel (Deutsch)
Josef Hoffmann und sein Weg zum Gesamtkunstwerk
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Anfänge der Entwicklung seiner Stil- und Formensprache, dokumentiert am Beispiel von Ausstellungskonzeptionen, privater Interieurs und der architektonischen Neuadaptierung des Landhauses Bergerhöhe
Publikationsjahr
2007
Umfangsangabe
123, [42] S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Haiko
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.30 Kunstgeschichte: Allgemeines
AC Nummer
AC06514886
Utheses ID
195
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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