Detailansicht
Die Leiden der Neuen Musik
die problematische Rezeption der Musik seit etwa 1900
Ursula Petrik
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Theophil Antonicek
DOI
10.25365/thesis.2304
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29178.79064.756253-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Abhandlung "Die Leiden der Neuen Musik" möchte zur Klärung der Ursachen für den relativ geringen Rezeptionserfolg der Neuen Musik des 20. Jahrhunderts beitragen. Da eine umfassene Betrachtung den Rahmen sprengen würde, fokussiert die Untersuchung auf den Entwicklungszügen, die mit der Zweiten Wiener Schule und den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt assoziiert werden.
Im ersten Teil (I.) wird zum besseren Verständnis der Situation der Neuen Musik eine Reihe von historischen Entwicklungszügen skizziert, die Musikleben und Musikanschauung des 20. Jahrhunderts entscheidend mitgeprägt haben und deren Konsequenzen mitunter bis in die Gegenwart hinein wirksam geblieben sind.
Im zweiten Teil (II.) werden die musikalischen Motive dafür erörtert, weshalb der Neuen Musik seitens des Publikums vergleichsweise wenig Zustimmung zuteil geworden ist. Es wird davon ausgegangen, dass sich bereits im frühen 20. Jahrhundert eine tiefe Kluft zwischen den ästhetischen Vorstellungen der Komponisten und den Erwartungen und Wünschen der Hörer aufgetan hat, die bislang nicht überbrückt werden konnte. Die Tatsache, dass die Tonsprache der abendländischen Kunstmusik zugunsten der Profilierung des Personalstils nach und nach an Verbindlichkeit einbüßte, wird als Ausgangspunkt der Entfremdung zwischen Komponist und Hörer betrachtet (II.1). Als zweiter und wohl schwerwiegendster Faktor in diesem Prozess wird die Preisgabe der Tonalität geltend gemacht (II.2.). Da das Phänomen "Tonalität" innerhalb der Musikforschung ein bislang ungelöstes Problem darstellt, werden zunächst Tonalitätsbetrachtungen des 19., 20. und frühen 21. Jahrhunderts angeführt und diskutiert. Das Kapitel beinhaltet auch eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Atonalität Schönberg'scher Prägung, namentlich mit den verschiedentlichen Versuchen ihrer theoretischen Rechtfertigung, mit ihren musikalischen Konsequenzen sowie mit den dokumentierten Reaktionen seitens Musikkritik und Publikum auf ihre kompositorischen Ausformungen. Ferner werden die nicht atonalen Zwölftontheorien Josef Matthias Hauers und Othmar Steinbauers vorgestellt und in Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit Schönbergs Zwölftonmethode verglichen. Abschließend wird ein Überblick über die Rezeption der Zwölftonmusik gegeben.
Das Folgekapitel (II.3.) nennt als weitere Ursache für die Entfremdung zwischen Komponist und Hörer die rasante Progression auf Basis des musikalischen Materials. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf den Entwicklungen, die sich nach 1950 im Kontext mit den Darmstädter Ferienkursen ereigneten. In diesem Kontext wird auch der Einfluss von Theodor W. Adornos "Philosophie der neuen Musik" auf das Musikdenken der Nachkriegs-Avantgarde näher beleuchtet.
Im letzten Kapitel (II.4.) wird die Absage der Komponisten des 20. Jahrhunderts an das Publikum als ursächlicher Faktor für die beiderseitigen Kontaktschwierigkeiten erörtert. Es wird hinterfragt, inwiefern das musikästhetische -philosophische Schrifttum die soziale Isolation der Neuen Musik beeinflusste und welche Rolle die Massenmedien dabei spielten.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Modern Music
Schlagwörter
(Deutsch)
Neue Musik
Autor*innen
Ursula Petrik
Haupttitel (Deutsch)
Die Leiden der Neuen Musik
Hauptuntertitel (Deutsch)
die problematische Rezeption der Musik seit etwa 1900
Paralleltitel (Englisch)
The sorrows of Modern Music
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
194 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Theophil Antonicek ,
Manfred Angerer
Klassifikation
24 Theater > 24.50 Historische Musikwissenschaft
AC Nummer
AC05038837
Utheses ID
1952
Studienkennzahl
UA | 092 | 316 | |