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Objekt - Raum - Handlung
Performanz und Ritualdynamik im Werke Anish Kapoors
Elisabeth Würzl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Deborah Klimburg-Salter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21872
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29670.30983.602154-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Unter Berücksichtigung von Material und Form behandelt die vorliegende Arbeit den Begriff der Performanz in der Bildenden Kunst anhand der beiden Arbeiten Dirty Corner (2011) und Leviathan (2011) von Anish Kapoor. Das Hauptaugenmerkt fällt dabei auf raumtheoretische Fragen und die Rezeption durch den Betrachter und dessen Positionierung in den Installationen. Hinsichtlich einer Schaffung von atmosphärischen Räumen innerhalb der beiden Kunstwerke stellt sich die Frage nach der Art der Bearbeitung und vergleichbaren Bezügen. Schon durch zahlreiche Publikationen zu Kapoors Arbeiten wurde klar, dass sich eine eindeutige Zugehörigkeit seines Werks zu oder Beeinflussung durch eine spezielle Kultur und Kunst schwer festlegen lassen. So verbinden Interpretationen und Besprechungen seiner Arbeiten diese häufig mit westlicher Kunst und Theorie der Moderne und Gegenwart sowie mit buddhistischer Philosophie als auch Kunst und Kultur Indiens. In diesem Spannungsfeld zwischen westlichen und östlichen Einflüssen bewegt sich auch die hier stattfindende Diskussion um die beiden Kunstwerke Kapoors von 2011. Dabei zeigen sich Einflüsse der raumtheoretischen Überlegungen nach Merleau-Ponty und Foucault, sowie die Idee des Erhabenen nach Burke und Lyotard. Wesentlich ist dabei Kapoors Umsetzung dieser Theorien in Material und Form, die von einer Darstellung des Nicht-Darstellbaren geprägt sind und denen zusätzlich durch ihre Monumentalität etwas Spirituelles anhaftet. Zur Hinterfragung dieses Umstandes behandelt die Arbeit durch eine komparative Analyse den Zusammenhang von performativ geschaffenen Räumen in den zwei Installation von Kapoors mit der durch Ritualdynamik geprägten Architektur hinduistischer Tempel. Dabei erfolgt eine Hinterfragung der Definition von Ritual als ‚transformative Performance’ und eine Diskussion performativer Eigenschafften ritueller Handlungen, sowie der Besprechung der Funktion dieser Vorgänge. Als wesentlich lässt sich in den hinduistischen Tempeln deren bewegte Architektur, die in Einklang mit der Bewegung der Gläubigen steht, sehen und der dadurch stattfindenden Konstitution eines transformativen Raumes. Gerade dieser Aspekt verbindet die Innenräume der beiden Installationen Kapoors und erklärt neben der Monumentalität, durch welche Objekten oft ein sakraler Aspekt zugesprochen wird, die augenscheinliche Gemeinsamkeit der atmosphärischen, künstlerischen Räume mit den sakralen.
Abstract
(Englisch)
Taking into account material and form, this work discusses the term “performance” in visual art based on two sculptural works by Anish Kapoor, Dirty Corner (2011) and Leviathan (2011). The argumentation focuses on questions of space theory, reception by the viewer and his position in the two installations. The creation of an atmospheric space inside the artworks brings up the question of techniques with regard to the materials and possible connections to other cultures or theories about art. Enabling a clear classification of Kapoor’s work or an affiliation to a special culture or art group has already been criticized in several publications on the artist’s oeuvre. In fact, in interpretations of his works connections can be found to modern art and theory as well as to Buddhist philosophy and to the art and culture of India in general. The discussion of these two artworks from 2011 also takes place at the cutting edge between Western and Eastern influences. Initially, the influences of theoretical writings on space by Merleau-Ponty and Foucault will be stressed on the one hand, and the idea of the sublime from Burke to Lyotard on the other. Kapoor’s way of dealing with these theories in material and form plays an essential role. Characterized by the depiction of the non- representable and its monumentality, this interplay gives the works a sense of spirituality. Questioning this observation, a comparative analysis will be undertaken between the performative spaces formed by these monumental artworks and of those created during a ritual in Hindu Temples. This includes a discussion of the definition of rituals as “transformative performances” and a critical questioning of the performative characteristics of ritual acts as well as the discussion of the function of these processes. In Hindu temples the moved architecture, which is brought into harmony with the movement of the devotees, and the constitution of a transformative space is essential. Especially this aspect connects those spaces with the interiors of the two installations by Kapoor and explains, aside from the monumentality, which endows the objects with a spiritual aspect, the obvious similarity of the atmospheric and artistic spaces with the sacral one.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Performance ritual Hindu temple transformative performance
Schlagwörter
(Deutsch)
Anish Kapoor Dirty Corner /Leviathan Performanz Ritual hinduistischer Tempel transformative Performance
Autor*innen
Elisabeth Würzl
Haupttitel (Deutsch)
Objekt - Raum - Handlung
Hauptuntertitel (Deutsch)
Performanz und Ritualdynamik im Werke Anish Kapoors
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
142 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Deborah Klimburg-Salter
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.07 Kunstkritik, Kunstinterpretation
AC Nummer
AC09579759
Utheses ID
19536
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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