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Roma pupils in Slovakia’s educational system - the obstinate transition from sefegation to inclusion
a critical analysis of contemporary discourse about inclusive education of Slovak Roma children
Bohuslava Banova
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Gottfried Biewer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21899
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30447.39177.936870-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der prekären Situation von Roma-Kindern im slowakischen Bildungssystem, das trotz internationaler Verpflichtungen und Konventionen große Unterschiede in den Bildungschancen dieser Kinder aufweist. Basierend auf der Diskursanalyse von Fairclough (2010) werden gegenwärtige Publikationen von slowakischen und internationalen (Bildungs-)Forschern in Bezug auf Hindernisse und Empfehlungen zur Entwicklung einer inklusiven Bildung untersucht. Inklusive Bildung wird demnach als die beste Möglichkeit betrachtet, den Roma -Kindern qualitativ hochwertige Bildung zukommen zu lassen. Im Gegenteil wird die derzeitige Situation der segregierten Schulen und folglich Ungleichheit von Bildungsmöglichkeiten als diskriminierend angesehen, da sie die Kinder daran hindert der Armut zu entkommen und so die Situation der Roma in der Slowakei, die sich durch Arbeitslosigkeit, Abhängigkeit von Beihilfe, Rassendiskrimination und Isolation auszeichnet, nur verschärft. In diesem Sinne versucht die Arbeit darauf aufmerksam zu machen, dass gerade das monokulturelle Bildungssystem der Slowakei, zusammen mit frühzeitigen kulturell und sozialschichtunsensiblen Diagnosemitteln die Überrepräsentanz von Roma (vor allem solcher, die aus sozial benachteiligten Verhältnissen stammen) in Sonderschulen verursacht. Darüber hinaus wird aufgezeigt, dass die Regierung diese Überrepräsentanz offiziell nicht anerkennt, da keine genaue Anzahl von Roma-Kindern in den Sondereinrichtungen, wie auch deren Leistungen, erforscht wird. Weiterst wird argumentiert, dass die Inkompatibilität von Standard- und Sonderschullehrplänen die Wiedereingliederung der Kinder entscheidend beeinträchtigt, während der Versuch diese Kinder in segregierten Sondereinrichtungen beizubehalten sichtbar ist. Dieser Umstand lässt den Einfluss des normativen Finanzierungssystems, wie auch der traditionellen Stellung des Sonderschulwesens, welches Widerstandsfähigkeit gegenüber jeglichen Innovationen aufzeigt, erkennen. Diese Beibehaltung des Sonderschulwesens für Roma wird zudem von dem Wunsch vieler nicht-Roma Eltern bekräftigt, die die Ansicht vertreten Roma-Kinder würden im wesentlichen die Qualität des Unterrichts beeinträchtigen, da sie im allgemeinen der Bildung gegenüber eine negative Haltung hätten. In der Arbeit wird jedoch darauf hingewiesen, dass dieses Scheitern vieler Roma-Kinder eher den schlechten Erfahrungen mit dem slowakischen Bildungssystems und der Angst vor Assimilation zuzurechnen ist, wobei über viele Jahre hinweg die mieseren Bedingungen von Armut (schlechte Wohnbedingungen, fehlende Arbeitsgewohnheiten, niedriges Bildungsniveau der Eltern, begrenzte Teilnahme an der vorschulischen Erziehung), geringe Erwartungen des Schulsystems auf positive Leistungen, die Rassendiskriminierung, wie auch die Methoden und Lehrpläne nicht sensibel auf die spezifischen Merkmale der Roma, zu einer Abneigung dieser gegenüber dem Bildungssystem geführt hatten. Darüber hinaus wird argumentiert, dass das Ignorieren der dargestellten Hindernisse der Regierungen und somit das Fehlen von systemischen Lösungen, die Widerstandsfähigkeit für positive Veränderungen der Lage der Roma-Schüler in der Slowakei verursachen. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend werden Empfehlungen für Veränderungen analysiert und gegenüber den Zielen eines inklusiven Schulsystems abgewogen, in dem kulturelle und soziale Verschiedenheit als Gelegenheit zum Lernen von Toleranz und Partizipation angesehen wird, wobei auf Bedürfnisse aller Kinder eingegangen werden soll und deren individuelles Potenzial bestmöglich gefördert werden. In diesem Sinne soll die Aufzeigung von wissenschaftlichen Forschungen aus Großbritannien, die Bildungsleistungen von Roma-Migranten aus der Slowakei und der Tschechischen Republik in deren Bildungssystem untersuchen, einen internationale Vergleich bringen und zur Argumentation dienen, indem systemische Veränderungen in Form einer inklusiven Schule Erfolge bringen könnten und gleichzeitig die verbreitete Meinung vieler slowakischen Psychologen, alle Roma wären „intellektuell behindert“ wiederlegen. Außerdem bieten die internationalen Forschungen Anregungen, wie die Schulen auch ohne legislative Änderungen anfangen können mit Hilfe des „Index für Inklusion“ die Inklusivität ihrer Einrichtung selbst zu evaluieren und so beginnen, die Situation von Roma-Kindern lokal zu verändern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Arbeit den Diskurs über Empfehlungen zur Verbesserung der Bildungslage von Roma-Schülern in der Slowakei kritisch analysiert und versucht solche Strategien hervorzuheben, die nicht nur zur Integration führen könnten, sondern das Potenzial zur Inklusion haben – also zur Wertschätzung von kultureller Vielfalt durch gemeinsame Partizipation aller Kinder an der Bildung. Die Autorin dieser Arbeit ist der Überzeugung, dass der Aufbau eines inklusiven Bildungssystems in der Slowakei nicht nur legislative Änderungen(wie auch Förderprogramme für Roma aus sozial benachteiligten Verhältnissen) beansprucht wie sie von den verschiedenen untersuchten Autoren empfohlen werden, sondern auch einen viel stärkeren Fokus auf eine bessere Ausbildung von qualifizierten Lehrern die über individuelleren Zugang und neue Methoden (wie auch deren Zusammenarbeit mit Sonderschullehrern, Heilpädagogen und anderen Experten) alle Kinder fördern lernen. Was aber im Umbauprozess am bedeutendsten erscheint und von der Arbeit hervorgehoben wird, weil es Empfehlungen für neue Strategien und Programme, wie auch deren Erfolg beeinflusst, ist die Einstellung der slowakischen Majorität gegenüber gemeinsamer Bildung von Roma und nicht-Roma, wie auch der Einstellung der Roma der Bildung gegenüber selber. Hierbei wird der Einsatz von Roma-Lehrerassistenten empfohlen, die als Vorbilder für Roma-Kinder und vor allem als Mediatoren zwischen Schule und Roma-Familie dienen könnten und so die Kommunikation und Einbindung der Eltern im Bildungsprozess ihrer Kinder verbessern könnten. Diese hätte wiederum positive Auswirkungen auf Teilnahme und Leistung der Kinder in Schulen. In diesem Sinne wird die positive Partizipation von Roma-Kindern in Standardschulen nicht nur als Möglichkeit gesehen der eigenen Armut zu entkommen, sondern auch der Majorität die Möglichkeit geben positive Erfahrungen mit Roma-Kindern bereits in frühen Kinderjahren zu machen und so die Entstehung von negativen Einstellungen diesen gegenüber vorzubeugen. Gemeinsames Lernen wird jedoch nicht nur als Prädisposition für zukünftiges gemeinsames Zusammenleben erachtet, sondern vielmehr als derzeitiges Recht der Roma-Kinder auf Chancengleichheit angesehen.
Abstract
(Englisch)
This master thesis deals with the discourse on the obstinate situation of Roma children within Slovakia’s educational system. Critically analyzing contemporary publications (based on the Critical Discourse Analysis by Fairclough) of Slovak and international researchers in respect to what obstacles to quality education for Roma children prevail despite of international commitments and conventions it attempts to show the profound inequality of opportunities that Roma children face when trying to escape poverty. It shows how the mono-cultural and early-dividing system of education together with culturally and socially insensitive diagnostic tools, cause the overrepresentation of Roma (deriving from socially disadvantaged backgrounds) in special education institutions, while official data about their attendance and achievements in special care are unavailable. Moreover, it highlights the incompatible systems of standard and special education limiting reintegration of these children, while attempts to maintain the children in segregated care are visible. This circumstance reveals the influence of the normative financial system that causes special schools to ‘fill in’ as many Roma children as possible, as well as the pressure of non-Roma parents not to mix their children with Roma pupils. It is argued that these attitudes are mainly based on the prejudice that Roma pupils would lower the quality of education through their dire view of the value of education. However, in disagreement it is argued that the failure of many Roma children is rather caused by bad experience with the Slovak educational system and the developed fear of assimilation that was enforced throughout 50 years in the past, the unsuitable conditions resulting from poverty (bad housing conditions, limited basic working habits, low education of parents, limited attendance of pre-school education), low expectations of the school system, racial discrimination, but mainly methods and curricula not sensitive enough to the specific characteristics of Roma. Moreover, it is argued that the inattention of different Slovak governments to these obstacles and therefore lack of systemic solutions present resilience to positively changing the situation of Roma pupils in Slovakia. The thesis further renders the amount of various recommendations these publication provide and compares them to the aim of inclusive education to create a system in which all pupil’s individual needs would be met and developed to their fullest potential. Moreover, research of Slovak Roma immigrants’ education in the UK provides international comparison that gives insight into how changes in the systemic approach (resulting in inclusive education) may serve to enhance the educational outcomes of Roma pupils. It also provides inspiration of how schools may use the ‘index of inclusion’ for self-evaluation and thus start changes from within the institutions. Henceforth, by critically analyzing the discourse about suggested strategies for enhancing the educational opportunities of Roma children this research aims at highlighting recommendations that should be applied within the educational system, if a transition to inclusive education in Slovakia shall be successful. It is a conviction of the author, that equity of opportunities for all children can only be achieved in an inclusive system which values cultural diversity and creates conditions for all children to participate in it, while specialized help is provided within regular classes (in most cases). This requires not only systemic and legislative changes (together with supporting programs such as after-school care and scholarship programs for the poorest), qualified teachers (and their cooperation with other professionals such as special pedagogues) but most of all change in attitude of the majority as well as the Roma themselves. Roma teacher assistants could serve as mediators between schools and Roma communities and thus enhance the involvement of parents in the educational process of their children, positively affecting the attendance and achievements of Roma pupils. Therefore, participation of Roma pupils in mainstream education might not only enhance the opportunities of Roma to escape poverty, but also have a positive effect on the mainstream perception of Roma in Slovakia.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Roma education quality education inequality in and through Slovakia’s educational system discrimination segregation special and inclusive education Critical Discourse Analysis (Fairclough) international comparison
Schlagwörter
(Deutsch)
Ungerechtigkeit in der Romabildung der Slowakei Segregation Integration Inklusion kritische Diskursanalyse internationaler Vergleich
Autor*innen
Bohuslava Banova
Haupttitel (Englisch)
Roma pupils in Slovakia’s educational system - the obstinate transition from sefegation to inclusion
Hauptuntertitel (Englisch)
a critical analysis of contemporary discourse about inclusive education of Slovak Roma children
Paralleltitel (Deutsch)
Roma-Schüler im Bildungssystem der Slowakei ; der wiederständige Übergang von Segregation zur Inklusion - eine kritische Diskursanalyse
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
110 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Gottfried Biewer
Klassifikationen
80 Pädagogik > 80.57 Interkulturelle Erziehung ,
81 Bildungswesen > 81.11 Recht auf Bildung ,
81 Bildungswesen > 81.21 Soziale Ungleichheit im Bildungswesen
AC Nummer
AC10510714
Utheses ID
19561
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |
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