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Nähere Betrachtungen zu Leben und Werk von Maximilian Liebenwein (1869-1926) im Zeitraum 1895 - 1914
Sonja Menches
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Walter Krause
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.280
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30098.34707.926865-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
ABBILDUNGEN: nur in PRINTAUSGABE! Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, das Œuvre des einer gutbürgerlichen Wiener Familie entstammenden bildenden Künstlers Maximilian Liebenwein in ein kunsthistorisches Umfeld einzubetten und gleichzeitig zu charakterisieren. Die großen, das Schaffen Liebenweins prägenden Spannungspole finden sich in Wien und in München. In den ersten Studienjahren an der Wiener Akademie (1889 – 1893) in der Klasse von Prof. Julius Berger erfährt Liebenwein eine in seinem gesamten späteren Schaffen spürbar anspruchsvolle Schulung vor allem in der Zeichnung und wird geprägt von der romantisierenden Historienmalerei der Zeit. Als sehr erfolgreicher Student der Tiermalerei bei Wilhelm von Zügel von 1894 bis 1897 erst an der Großherzoglichen Badischen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe und darauf folgend an der Münchner Akademie wendet er sich einem zeitgleich in Wien an öffentlicher Stelle nicht vergleichbar geschätzten - geschweige den gelehrten - Malstil zu, dem Impressionismus. Wilhelm von Zügel lehrte eine auf persönlich erarbeiteten Theorien basierende Spielart des Impressionismus, die sich nicht nur aufgrund ihrer Sujets – vornehmlich Darstellungen von Pferden, Rindern und Schafen unter besonderen Naturlichbedingungen – sondern auch anhand ihrer spezifischen und kräftigen Farbpalette auszeichnete. Liebenwein eignete sich den künstlerischen Zugang seines Lehrers an, um ihn letztlich zu überwinden. In der Ölmalerei gegen Ende der 1890er Jahre sind in Liebenweins Bildern durchaus protoexpressionistische Qualitäten festzustellen. Liebenwein war bis 1898 Mitglied der reichhaltigen und innovativen Kunstszene Münchens (enge Freundschaften und zum Teil auch Zusammenarbeit mit Paul Horst-Schulze und Ignatius Taschner), er veröffentlichte seit 1896 mehrfach Illustrationen in der Zeitschrift „Jugend“. 1899 erfolgte – eine Parallele zu den zahlreichen sich fern der Metropolen konstituierenden Künstlerkolonien der Zeit - der äußere Rückzug in die idyllische und architektonisch sehr mittelalterlich anmutende Kleinstadt Burghausen, die in der Nähe von Salzburg liegt. Die Beschäftigung mit ritterlich-romantisch geprägten Motiven erfährt nun eine vorübergehende Akzentuierung. Die persönliche Lokalisierung an einem zwischen Wien und München liegenden Ort spricht auch für die weitere Einordnung der Werke Liebenweins. Die 1899 erfolgte Aufnahme in die Wiener Secession (Liebenwein war seit frühen Studientagen enger Freund von Ferdinand Andri und pflegte sehr persönliche Kontakte zu Koloman Moser und seiner Familie) führte zum letzten großen Entwicklungsschub in Liebenweins Schaffen: er lässt relativ schnell von der Ölmalerei ab und wendet sich ganz der graphischen Tendenzen sehr entgegenkommenden Temperamalerei zu. Thematisch findet nun eine Fokussierung auf Märchendarstellungen sowie religiöse Motive statt. Bei letzteren ist vor allem in der Umsetzung deutlich die Nähe zu Münchner Vorbildern zu erkennen. Innerhalb der avantgardistischen Vereinigung der Wiener Secession ist Liebenwein einem inhaltlich romantisch und religiös geprägten Kreis zuzuordnen. Ganz im Sinne des sich verschiedenen Medien widmenden Jugendstilkünstlers ist er auch Illustrator zahlreicher Märchenbücher, entwirft Exlibris sowie seine eigenen Möbel und auch Tapeten. Trotz persönlicher Aufforderung der 1905 ausgeschiedenen Klimt-Gruppe, sich ihr anzuschließen, blieb Liebenwein in der Secession. 1911 wurde er deren Vize-Präsident. Ab 1910 ist eine Hinwendung auch zum monumentalen Format zu konstatieren und die Beschäftigung mit mythologischen Motiven. Der Erste Weltkrieg wirkt sich als jähe Zäsur aus, Liebenwein wird an der Front eingesetzt, wo umfassende gezeichnete Kriegstagebücher entstehen. Ein Schlaganfall 1917 und der frühe Tod seiner Frau brechen seine Schaffenskraft.
Abstract
(Englisch)
IMAGES: see PRINTED EDITION! This essay wants to put the works of Maximilian Liebenwein into an arthistorical context. Liebenwein started his studies in Vienna on the Academy, was then pupil of Heinrich von Zügel in Karlsruhe and then in Munich. Zügel, very famous for his animal-motifs - taught a special and personal interpretation of Impressionism; Liebenwein was influenced a lot by Zügel but overcame then his teacher. Parallely to impressionistic oil-paintings Liebenwein had always an interest in more graphic art and in painting with tempera. When Liebenwein started to exhibit in the Vienna Secession he from then on only worked with tempera. Liebenwein was in comparison to the other artists in style and topics quite influenced by Munchich art. Living mainly in Burghausen, in the castle of a small medieval city his position was also privately between Munich and Vienna. He also had a focus on knights tales. Liebenwein did not join the group around Gustav Klimt when they left the Vienna Secession although he was addressed. In 1911 Liebenwein was vice-president of the Vienna Secession.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
school of Heinrich von Zügel Munich in the years 1890 animals in art "Jugend" magazine Burghausen the Vienna Secession fairy tales fairy tale series relogios motifs St. Georg late romantic art
Schlagwörter
(Deutsch)
Schule des Heinrich von Zügel München in den 1890er Jahren Tiermalerei Zeitschrift "Jugend" Burghausen Wiener Secession Märchen-Darstellungen Märchen-Zyklen religiöse Darstellungen St. Georg Spätromantiker
Autor*innen
Sonja Menches
Haupttitel (Deutsch)
Nähere Betrachtungen zu Leben und Werk von Maximilian Liebenwein (1869-1926) im Zeitraum 1895 - 1914
Paralleltitel (Englisch)
Considerations on life and work of Maximilian Liebenwein (1869 - 1926) in the time from 1895 to 1914
Publikationsjahr
2007
Umfangsangabe
163 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Walter Krause
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.00 Kunstwissenschaften: Allgemeines
AC Nummer
AC06514997
Utheses ID
196
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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