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Risiko Berufsunfähigkeit in Österreich
Manfred Rapolter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Wolfgang Weigel
DOI
10.25365/thesis.21956
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29151.20992.254269-1
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird versucht, die vor dem Hintergrund des Prinzipal-Agenten-Modells auftretende Beziehung zwischen Staatsbürger und Staat hinsichtlich des Risikos Berufsunfähigkeit zu beleuchten. Vielfältige demografische Entwicklungen, wie zum Beispiel eine steigende Lebenserwartung, Bevölkerungsalterung sowie fiskalpolitische Einschnitte, haben im Rahmen der staatlich organisierten Sozialversicherung ein degressives Leistungsvolumen im Falle der Berufsunfähigkeit für den Einzelnen zur Folge. Im Zuge der Diskussion unterschiedlicher Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung im Rahmen des Sparpakets wird skizziert, inwiefern sich die Risikosituation für den Einzelnen verschärft und wie die Maßnahmen auf unterschiedliche Risiken wirken. Das makroökonomische Risiko steigender Steuerbelastungen wird von Seiten des Gesetzgebers einzudämmen versucht. Das Trittbrettfahrerproblem bzw. das Problem, Simulanten nicht ausschließen zu können, führt zu einer Verschärfung der Rahmenbedingungen durch das Stabilitätspaket 2012 der österreichischen Bundesregierung: Einerseits sind tatsächlich Invalide schwierigeren Bedingungen unterworfen, den Zugang zu Berufsunfähigkeitspensionen zu erhalten, andererseits befinden sich diese auf kontinuierlich sinkenden Niveaus. Hinsichtlich alternativer Modelle, die vor allem auf Kapitaldeckung beruhen, zeigt sich das Problemfeld, dass Berufe mit höheren Risiken meist mit höheren Prämien und niedrigerem individuellen Einkommen einhergehen. Es stellt sich heraus, dass insbesondere die Tragung des Invaliditätsrisikos bestimmter Hochrisikogruppen zur Erreichung von Verteilungsgerechtigkeit und gesellschaftlicher Wohlfahrt weiterhin Aufgabe des umverteilenden Sozialversicherungssystems bleiben soll. Für den Umgang der mit moralischen Risiken wurde für die private Versicherungswirtschaft das Fazit gezogen, dass nur eine Kombination verschiedener Steuerungsstrategien sowie ein großer Kundenstock mit unterschiedlicher Verteilung von Risiken gute Rahmenbedingungen darstellen, um Gewinne zu erzielen und Prämien zu erschwinglichen Preisen auf dem Markt anzubieten. Bei der Diskussion um alternative Lösungsvorschläge zwischen Umlageverfahren und Kapitaldeckungsverfahren wird die Schlussfolgerung gezogen, dass eine Risikodiversifizierung durch ein geeignetes Mischsystem aus Umlage- und kapitalgedecktem Verfahren sinnvoll erscheint. Aufgrund der Verschärfung der Risikosituation für den Einzelnen erscheinen daher auch in Zukunft private Lösungsansätze an Bedeutung zu gewinnen.
Abstract
(Englisch)
The diploma thesis analyzes different risks related to occupational disability in Austria. From a theoretical point of view, the principle-agent theory is the framework for the analysis of the relationship between citizens and the social security system. Various trends, such as rising life expectancy, population aging and demographic change, lead to lower payments for individuals who suffer from occupational disability. Different measures of the Austrian Federal Government as a part of the stability program 2012 outline how the risk situation for the individual changes. Dealing with macroeconomic and demographic risks, the new legislation tries to tackle these risks (e. g. internal and external moral hazard).
The new legislation creates a new framework for the individual citizen: For people who are really suffering from occupational disability, there are new challenges emerging in the current PAYG-system: On the one hand, it becomes more difficult to get access to invalidity pensions; on the other hand, the levels of payments are continuously declining.
Alternative approaches, e.g. fully funded systems, on the contrary, show a different problem and a dilemma: Jobs associated with higher risks generally tend to be covered by a higher risk premium which should be paid from people with a lower level of income. Therefore, it seems obvious that – from a welfare perspective – the disability risk should still be covered by the social security system.
As a conclusion, it seems that risk diversification – an appropriate mix of PAYG and a funded system – should have beneficial effects for the individual. Due to the worsening of the risk situation for the individual, private solutions seem to gain in importance in the future.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Berufsunfähigkeit Invalidität Arbeitsmarkt Pension Berufsunfähigkeitspension Invaliditätspension Sparpaket 2012 Stabilitätspaket
Autor*innen
Manfred Rapolter
Haupttitel (Deutsch)
Risiko Berufsunfähigkeit in Österreich
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
91 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Weigel
Klassifikation
83 Volkswirtschaft > 83.99 Volkswirtschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC09584621
Utheses ID
19613
Studienkennzahl
UA | 140 | | |