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The influence of cognitive processes on eating behaviour - illustrated by the example of mental imagery
illustrated by the example of mental imagery
Benjamin Missbach
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Jürgen König
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.21981
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30086.12480.838870-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund Essen ist ein komplexes Thema, welches von vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist bei dem immer die Person selbst, das Lebensmittel und die Situation in der sich ein Mensch befindet, im Mittelpunkt steht. Die zentralen Fragen, warum wir anfangen und aufhören zu essen und warum wir wieviel essen, sind von großem Interesse für die individuelle Gesundheit. Vor allem in Hinblick auf die ansteigende Prävalenz von Übergewichtigen in einem nationalen und internationalen Kontext spielt die Beantwortung dieser Fragen eine wichtige Rolle. Der menschliche Organismus hat zwei Systeme entwickelt, die miteinander interagieren und somit die Nahrungsaufnahme regulieren. Zum einen ein homöostatisches Kontrollsystem, das den metabolischen Zustand über zentral und peripher wirkende Signale steuert und somit einen metabolischen Impuls zur Nahrungsaufnahme geben kann. Zum anderen essen Menschen auch, wenn weder die metabolische Notwendigkeit, noch das subjektive Hungergefühl vorhanden sind. Dabei werden andere Motive bedient, die nicht einer Nährstoffaufnahme dienen, sondern vielmehr Belohnungsmechanismen oder andere Vorgänge in Gang setzen, die oftmals außerhalb unserer Wahrnehmung liegen. Hierbei haben Konditionierungs-, kognitive und Erinerungsmechanismen einen beachtlichen Einfluss auf individuelles Essverhalten. Das bildliche Vorstellungsvermögen (mental imagery) wird als eine Form von Erinnerung diskutiert. Menschen haben die Fähigkeit, bewusst Bilder für unterschiedliche Zwecke zu erzeugen - dieses Phänomen wurde in mehreren wissenschaftlichen Disziplinen untersucht. Vorstellungsübungen werden in den Sportwissenschaften (Verbesserung von motorischen Fähigkeiten), als auch in Therapieformen der Psychologie (Verhaltenstherapie) als Methode angewandt. Die Frage, ob die bildliche Vorstellung von Essen einen Einfluss auf darauffolgendes Essverhalten hat, wurde in dieser Arbeit untersucht. Methoden Im durchgeführten Experiment wurden TeilnehmerInnen zu einem sensorischen Test mit Gummibärchen eingeladen, wobei die Menge der während der Überprüfung verzehrten Gummibärchen ermittelt wurde. Des Weiteren wurde das subjektive Hunger- und Sättigungsgefühl ermittelt und Fragebögen über gezügeltes Essverhalten, Klarheit und Verwendung von bildlichen Vorstellungen der 95 Teilnehmer abgefragt. TeilnehmerInnen wurden per Zufallsprinzip einer der vier Interventionsgruppen zugeordnet, die jeweils unterschiedliche Vorstellungsübungen vor der sensorischen Prüfung durchführen mussten. Dabei stellten sich TeilnehmerInnen in den ersten beiden Gruppen, jeweils mit unterschiedlichen Wiederholungen, vor, Gummibärchen zu verzehren (18 bzw. 36 Wiederholungen). Die beiden anderen Gruppen dienten als Kontrollgruppe, bei der sich die TeilnehmerInnen vorstellten eine 50 ¢-Münze mit der entsprechender Anzahl an Wiederholungen in einen Waschautomaten zu stecken. Ergebnisse Alle TeilnehmerInnen, die sich vor der sensorischen Prüfung vorgestellt hatten Gummibärchen zu verzehren, verzehrten während der sensorischen Prüfung im Vergleich zu TeilnehmerInnen in den Kontrollgruppen signifikant weniger Gummibärchen (p = 0,004). Ebenfalls signifikant war der Unterschied zwischen den Gruppen mit 36 Wiederholungen (p = 0,015). Zusätzlich zur Intervention wurde herausgefunden, dass die Beliebtheit der Gummibärchen die Menge der verzehrten Gummibärchen vorhersagen kann. Der Rückgang des Hungergefühls und der Anstieg des Sättigungsgefühls nach der sensorischen Prüfung hat sich zwischen allen TeilnehmerInnen, die sich vorgestellt hatten Gummibärchen zu verzehren, im Vergleich zu den Kontrollgruppen nicht unterschieden. Fazit Es wurde demonstriert, dass in einer Laborumgebung allein die Vorstellung eine gewisse Anzahl an Gummibärchen zu essen, den darauffolgenden Verzehr von Gummibärchen bei einer sensorischen Prüfung verringern kann. Offenbar geschieht diese Verringerung der Verzehrmenge außerhalb unseres Wahrnehmungsbereichs und ist unabhängig von unseren Erwartungen über den Einfluss der Vorstellungsübung. Am Beispiel von mental imagery wurde demonstriert, dass die Frage, wieviel wir essen, durchaus von nichthomöostatischen Mechanismen abhängen kann.
Abstract
(Englisch)
Background The consumption of food is determined by a variety of factors. The metabolic state is reflected by peripheral and central hormonal signals, representing a homeostatic regulation system. Contrary, nonhomeostatic eating refers to food intake in the absence of metabolic demands, driven by conditioned or rewarding motifs. A regulatory cross-talk can be observed on a micro and macro level, mediated through top-down or bottom-up signalling. It is known that top-down signalling can influence how much we eat. Different cognitive, memory or learning mechanisms can influence human food intake.A role for mental imagery as a special form of memory processing is discussed in this context. May repetitve thinking about food influence subsequent eating behaviour ? Methods A camouflaged experimental design was used to make participants think of conducting a conventional taste-test with gummy bears while the amount of eaten gummy bears was of actual interest. The weight of consumed gummy bears, self-reported appetite, fullness parameters and questionnaires about the vividness of mental images was assessed among 101 participants. Four intervention groups were formed. Prior to the taste-test, two groups repetitively visualized eating gummy bears (18 and 36 times) and two groups performed a control task with congruent repetitions. Results Participants in mental imagery groups ate significantly less compared to participants in all control groups (p = 0.004). Likewise, participants in the 36 repetition groups ate significantly less gummy bears (p = 0.015). No differences in the decline in subjective hunger and the increase of fullness scores between participants imagining eating gummy bears and participants in the control groups could be observed. Additionally, 89.5 % of the participants reasoned that thinking about food may increase appetite. Conclusion Imagining eating gummy bears influences the amount of subsequent gummy bear consumption in a laboratory setting. The observed decrease in gummy bears eaten may be decoupled of subjective feelings of appetite and thus be opposed to participants’ reasoning about the possible impact of thinking about eating food and subsequent food intake. The results elicit a role for mental imagery in nonhomeostatic food intake regulation and provides evidence that mental imagery and perception may be closer intertwined than commonly assumed.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
cognition appetite hunger mental imagery repetitive task gummy bears overlapping of modalities sensoric taste-test
Schlagwörter
(Deutsch)
Kognition Appetit Hunger Vorstellungsvermögen Gummibärchen Überschneidung von Modalitäten sensorische Prüfung
Autor*innen
Benjamin Missbach
Haupttitel (Englisch)
The influence of cognitive processes on eating behaviour - illustrated by the example of mental imagery
Hauptuntertitel (Englisch)
illustrated by the example of mental imagery
Paralleltitel (Deutsch)
Der Einfluss von kognitiven Prozessen auf das Essverhalten - illustriert am Beispiel von
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
VI, 125 S. : Ill., graf. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Jürgen König ,
Klaus Dürrschmid
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
44 Medizin > 44.21 Ernährung
AC Nummer
AC09578407
Utheses ID
19635
Studienkennzahl
UA | 066 | 838 | |
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