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Emotionserkennung über die Lebensspanne
Marlene Barborik
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Birgit Derntl
DOI
10.25365/thesis.22056
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30422.40799.830670-2
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Emotionserkennung ist ein wesentlicher Aspekt unseres täglichen Zusammenlebens und lässt sich als ein Baustein der Empathie beschreiben. Ziel dieser Studie ist es unter anderem heraus zu finden, ob sich das Alter der Darsteller von emotionalen Gesichtsausdrücken auf die Fähigkeit diese Emotionen zu erkennen auswirkt. Daher wurden unter Verwendung des Vienna Emotion Recognition Tasks (Kurzform) Bilder unter und über 50-jähriger Personen einer Stichprobe von 25- bis 75-Jährigen (aufgeteilt in fünf Altersgruppen) vorgelegt, um die Veränderung der Emotionserkennung über die Lebensspanne zu untersuchen. Darüber hinaus wurden Geschlechtereinflüsse und die Zusammenhänge mit kognitiven Variablen, der Persönlichkeit und Selbstbeurteilungsfragebögen zur Empathie, wie auch der Zusammenhang mit anderen objektiven Tasks zur Empathie beachtet. Es zeigte sich, dass die Fähigkeit Basisemotionen anhand von Gesichtsausdrücken zu erkennen mit dem Alter abnimmt, und auch mit einer erhöhten Reaktionszeit einher geht. Freude wurde in jedem Alter am besten erkannt, Ekel stellte sich als die am schlechtesten erkannte Emotion dar. Innerhalb der Altersgruppen gab es veränderte Leistungen bei den Emotionen Trauer, Ärger, Angst und neutralen Ausdrücken. Die Reaktionszeit der Antworten stieg mit dem Alter der Versuchspersonen (Vpn): Am längsten brauchten sie für ängstliche Gesichter, am schnellsten waren sie bei Freude. Emotionen konnten in Gesichtern jüngerer Personen signifikant besser und schneller erkannt werden. Korrektere Antworten wurden bei männlichen Darstellern erzielt. Kein Unterschied konnte in der Korrektheit zwischen den Geschlechtern der Vpn gefunden werden, jedoch in der Schnelligkeit der Beantwortung, da sich zeigte, dass Männer schneller in korrekter Weise antworteten. Die Höhe der Sozialkontakte erklärte nicht den gesamten Zusammenhang zwischen dem Alter der Vpn und der Emotionserkennungsleistung. Die Ergebnisse des subjektiven Empathiefragebogens standen mit der Korrektheit der Emotionserkennung in positivem Zusammenhang: Personen, die sich selbst als empathischer einschätzten konnten auch bessere Leistungen im objektiven Maß der Emotionserkennung erbringen. Der Relation zwischen neuropsychologischen Ergebnissen (Wortschatz, Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, exekutive Funktionen) und den Leistungen in der Emotionserkennung wurde zum Großteil durch den Einfluss des Alters erklärt, allerdings konnte dies nicht alle Zusammenhänge klären. Wie erwartet wurden signifikante positive Zusammenhänge zwischen den Ergebnissen zur Emotionserkennung und den Aufgaben zur kognitiven und affektiven Empathie gefunden. Im Gegensatz zu einem simplem Einfluss des Alters der Beurteiler, sprechen die gefundenen Interaktionen und Haupteffekte eher für eine komplexere Erklärungsweise: Die Fähigkeit Emotionen zu erkennen sollte demnach auch immer in Bezug zum Alter und dem Geschlecht der Darsteller gesetzt werden. Schlussfolgernd zeigen die Daten, dass ältere Probanden, vor allem im Vergleich zu 25- bis 45-Jährigen eine Abnahme in der Emotionsdekodierungsfähigkeit aufweisen, was besonders in Bezug zu sozialen Interaktionen zwischen als auch innerhalb der Generationen gesetzt werden sollte.
Abstract
(Englisch)
Emotion recognition is a fundamental aspect of our social life and one component of empathy. This study’s goal was to investigate, whether the ability to identify emotions in other’s faces is influenced by the age of rater and the age or gender of the poser. Therefore pictures of faces from posers under and over 50 years of age, taken from the Vienna Emotions Recognition Task in its short version (VERT-K), were presented to raters ranging from 25 to 75 years of age (divided into five age groups), thereby enabling the examination of emotion recognition across the adult life span. Furthermore, the influence of gender (from poser and rater) and any association with cognitive abilities, personality, self reported empathy and other core parts of empathy were analyzed. Data analysis revealed that the ability to identify basic emotions in faces decreases with age and goes along with increased reaction times. Happiness was the best identified emotion, disgust the worst. The five age groups differed in their ability to identify sadness, anger, fear and neutral faces. Reaction times were longest for identifying fear and shortest for happiness. More correct answers were obtained for younger and male posers. No gender difference between raters in the amount of correct answers was observed, but for the speed of answering it showed that men answered significantly faster than women. The amount of social contacts could not explain the total correlation between age of rater and emotion recognition ability. Data of self reported empathy correlated partly with correct emotion identification. The correlation between emotion recognition ability and cognitive functions (vocabulary knowledge, executive functions) was explained in a large part by raters´ age. As expected, significant positive relations between the results in emotion recognition and those in cognitive and affective empathy were detected. The results point to the fact, that the ability to recognize emotions with age can be explained by a general cognitive reduction supporting previous findings that brain structures´ involvement gets different with growing age. A more complex interpretation meets the data with all its interactions best: In the way that next to the age and gender of the rater, the age and gender of the poser also have an important influence on the ability to decode emotions correctly. Moreover, the observed change in emotion decoding should be taken into account regarding social interactions between and within generations, so these results can contribute to a better understanding of each other.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
emotion recognition life span
Schlagwörter
(Deutsch)
Emotionserkennung Lebensspanne
Autor*innen
Marlene Barborik
Haupttitel (Deutsch)
Emotionserkennung über die Lebensspanne
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
90 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Derntl
Klassifikation
77 Psychologie > 77.46 Emotion
AC Nummer
AC09591358
Utheses ID
19702
Studienkennzahl
UA | 298 | | |