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Grenzziehung in der Pflege- Der Umgang mit sexuell motiviertem Verhalten im Pflegebereich
Doreen Stöhr
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Monika Linhart
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.22140
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16420.82524.325278-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Sexuell motiviertes Verhalten kann überall dort auftreten, wo Menschen miteinander agieren. Auch im Pflegealltag spielt sexuell motiviertes Verhalten von Seiten der Patienten und Patientinnen eine Rolle. In Untersuchungen aus unterschiedlichen Ländern wurden verschiedene Arten von sexueller Belästigung sowie verschiedene Bewältigungsmechanismen beschrieben. Literatur zur Thematik aus dem deutschsprachigen Raum bzw.Kulturkreis konnte nicht ausfindig gemacht werden. Zudem scheint es schwierig die bereits vorhandenen Ergebnisse auf diesen Kulturkreis umzulegen. Das Ziel dieser Untersuchung war es, den Umgang des Pflegepersonals mit sexuell motiviertem Verhalten seitens der Patienten und Patientinnen sichtbar zu machen. Es sollten die Auswirkungen dieses Verhaltens auf die Pflegepersonen sowie die Patienten und Patientinnen herausgearbeitet werden. Die Grounded Theory wurde als Methode der Datenerhebung und -auswertung verwendet. Mit einer männlichen und 9 weiblichen Pflegepersonen aus verschiedenen Pflegebereichen wurden semistrukturierte Interviews geführt. Wegen der begrenzten Rahmenbedingungen, konnte die theoretische Sättigung der Daten nicht erreicht werden. Zum Thema Grenzverschiebung in der Pflege zeichneten sich vier Kategorien ab, die den Umgang mit sexuell motiviertem Verhalten im Pflegebereich näher erklären: Ursächliche Bedingung, Kontext, Handlungsstrategien und die daraus folgenden Konsequenzen. Die ursächliche Bedingung beinhaltet die Definition von sexuell und nicht-sexuell motiviertem Verhalten. Der Kontext beinhaltet die Grundhaltung der Pflegenden, die lokalen Gegebenheiten, Sexualität im Wandel und hemmende sowie begünstigende Faktoren für sexuell motiviertes Verhalten. Die Handlungsstrategien werden in unmittelbare Reaktion auf und Bewältigung von sexuell motiviertem Verhalten unter Beachtung des kollegialen Umfeldes betrachtet. Zuletzt werden die Konsequenzen für die Patienten und Patientinnen beschrieben, sowie die Folgen und Maßnahmen näher erläutert. Aus den Ergebnissen kann die Aktualität der Thematik sowie die grundlegende Bedeutung von sexuell motivierten Verhalten für die befragten Pflegepersonen aus österreichischen Institutionen herausgelesen werden. Die Sensibilisierung der einzelnen Institutionen und deren leitenden Personen sowie der Pflegepersonen selbst, ist eine Möglichkeit, um Betroffenen einen offenen und professionellen Umgang mit solchen Erfahrungen zu ermöglichen.
Abstract
(Englisch)
Background: Sexually motivated behavior can appear anywhere where people interact with each other. Also in everyday care, sexually motivated behavior of patients plays a role. The effects of this behavior on the caretakers and the patients will be presented. In investigations from several countries, different forms of sexual harassment and ways of coping with them are described. Literature of this topic from the German speaking area or culture area could not be found. Therefore it seems difficult to compare the existing results for this culture area. Aim: The goal of this research was to show how the caretakers deal with sexually motivated behavior of the patients. The effects of this behavior on both the caretakers themselves and the patients will be shown. Method: The Grounded Theory was used as a method of data collection and data evaluation. Semi- structured interviews were performed with one male and 9 female caretakers from different areas of care. Because of the limited framework, the theoretical saturation of data could not be reached. Results: On the topic of shifting boundaries in care, four categories were found which explain the way of coping with sexually motivated behavior in care: the causal condition, the context, the action strategy and the consequences. The causal condition encompasses the definition of sexually and non-sexually motivated behavior. The context concerns the basic attitude of the caretakers, the local circumstances, the shift in sexuality and factors which sooth or aggravate sexually motivated behavior. The action strategies were observed from the work environment, through the direct reaction and response on sexually motivated behavior by the caretakers. In the end, the consequences on the patients as well as measures to be taken are described. Conclusion: From the results one can see the current relevance of the topic as well as the basic meaning of sexually motivated behavior for the interviewed caretakers in Austrian institutions. Raising awareness at the individual institutions and their management as well as at the level of the caretakers themselves is an opportunity to support involved people in an open and professional way with such experiences.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
sexual harassment nursing demarcation border violation
Schlagwörter
(Deutsch)
sexuelle Belästigung Grenzverletzung Grenzübertretung Grenzziehung Pflege
Autor*innen
Doreen Stöhr
Haupttitel (Deutsch)
Grenzziehung in der Pflege- Der Umgang mit sexuell motiviertem Verhalten im Pflegebereich
Paralleltitel (Englisch)
Defining borders in aare- handling sexually motivated behaviour in nursing
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
XIV, 124 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Monika Linhart
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.25 Sexualität ,
71 Soziologie > 71.64 Abweichendes Verhalten ,
71 Soziologie > 71.67 Sexualität als soziales Problem
AC Nummer
AC09575555
Utheses ID
19773
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1