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Sammeln und Nutzen von Wildpflanzen
Alltagskost - Notnahrung - Luxusspeise aus volkskundlich-kulturwissenschaftlicher Sicht
Ingeborg Nitschke
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Olaf Bockhorn
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.2335
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29322.46539.754854-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Thema der Arbeit ist die aktuelle Wildpflanzennutzung in der Ernährung. Es stellt sich die Frage, welche Motive bis zum Jahr 2008 Menschen im deutschsprachigen Raum bewegen, Wildpflanzen zu nutzen. Im Zuge des historischen Streifzugs durch die Nutzung in Krisen- und Notzeiten wird auf die wechselnde Geschichte einiger Pflanzen hingewiesen. Es lässt sich ein Zusammenhang mit der vegetarischer Ernährung, der Kräuterheilkunde und der wilden Kinderkost herstellen. Es folgt die Gegenüberstellung einiger Ernährungstrends mit den entsprechenden Pendants, die sich mit essbaren Wildpflanzen verbinden lassen: „Fast Food“ contra „Slow Food“, „Conve-nience Food“ contra Kocheventkultur, „Functional Food“ contra „Nature Pure“ sowie Ge-schmacksnivellierung contra natürliche Geschmacksvielfalt. Weitere Motive aus dem Motivationsmix werden bedacht, wobei der „Sammeltrieb als Über-rest einer Sammelkultur“ ausgeklammert wird. Im vermehrt virtualisierten Leben (2008), lässt sich das Bedürfnis nach Hinwendung zur natürlich-körperlichen Welt an Indizien erkennen. Gemeint ist der „Green Lifestyle“: Sinnvoll-pures Erleben, im Gegensatz zur „sinnfreien Freizeitbeschäftigung im Virtuellen“, Gesundheitsaspekte, als Freizeitbeschäftigung aner-kannte partielle Selbstversorgung, Freiraum im Konsumzwang als „persönlicher Eigensinn“, „Wert der Selbstentfaltung“ (Gerhard Schulze), Geborgenheit in positiven Kindheitsgefühlen („Soul Food“), „Luxus der einfachen Art“ und durch eine Blickwinkeländerung: „Binnenexo-tik“. Einen eigenen Wildpflanzentrend im Sinne von Wirtschaftstrends kann man nicht erken-nen, aber es lässt sich von einem Motivationsstrang im „Green-Lifestyle“ sprechen. Durch die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Wildpflanzen in den letzten 8-10 Jahren wurde das Wildpflanzen-Gebrauchswissen auf eine akademische Ebene gehoben, aber auch kommerzialisiert: Die Wildpflanzennutzung erlebt derzeit eine wertverändernde Renaissance. Zum Schluss wird auf die vielfältige Vermarktung eingegangen, wie die Wildpflanzen-Züchtung, Wildkräuter-Kurse, Kräuterdörfer und die Erwähnung in Funk, Fernsehen und Printmedien. Wahrscheinlich wird die Nutzung der Wildpflanzen noch zunehmen, jedoch wird das Ausmaß von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängen. Manches lässt sich nur durch Abbildungen plausibel machen, deshalb wurde die Arbeit durch einige Fotos und Bilder ergänzt.
Abstract
(Englisch)
The subject of this study is the actual use of edible wild plants in nourishment. The question that appears: Which motives do people in German-speaking countries have to use these plants in the early 2000-years till 2008. After a short historical ramble of usage in time of crisis and need, the changeful history of some herbs is pointed out. A connection between the vegetarian nourishing, the herb-medicin and the wild children-food can be made too. A comparison of some nourishment-trends, which are easily to connect to edible wild plants like: “Fast Food” versus “Slow Food”, “Convenience Food” versus “Event-cooking” and “leveling down of flavour” versus “great natural variety of flavour” will be made. Some more motives of the motivation-mix will be considered, but the instinct of collecting as a heritage will be excluded. In our augmented virtualized life (2008) some evidence of necessity for a more natural and physical life is recognized. The “Green Lifestyle”: Pure and meaningful experience in opposition to “leisure activities devoid of meaning”, health aspects, as leisure activity accepted partial self-sufficiency, freedom of compulsion of consume as “personal self-will”, as value of self-expression (Gerhard Schulze), as “Soul Food”, as “luxury in a simple way” and with a change in perspective a “Binnenexotik”, is meant. There is no special “Wild-Plant-Trend” found in the form of an economic-trend, but it could be called a thread of motivation in “Green-Lifestyle”. Through the scientific work about edible wild plants for the last 8-10 years the “handling knowledge of edible wild plants” was lifted to an academic level, but it has been commercialised at the same time too: Today the use of wild herbs sees a value changing renaissance. At the end of the study is a collection of the manifold possibilities of commercialization: Cultivation, courses, herb-villages and mentioning in articles in radio, TV and print media. Presumably the “Using of edible wild plants” grows broader, but its extent depends on the global economic development.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
edible wild plants in everyday food a new trend or an old one
Schlagwörter
(Deutsch)
Interesse an essbaren Wildpflanzen ein neuer Trend oder Ausdruck eines neuen Lebensgefühls
Autor*innen
Ingeborg Nitschke
Haupttitel (Deutsch)
Sammeln und Nutzen von Wildpflanzen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Alltagskost - Notnahrung - Luxusspeise aus volkskundlich-kulturwissenschaftlicher Sicht
Paralleltitel (Englisch)
Gathering and using of edible wild plants
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
273 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Olaf Bockhorn ,
Hermann Steininger
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.11 Natürliche Umwelt
AC Nummer
AC05039021
Utheses ID
1983
Studienkennzahl
UA | 092 | 308 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1