Detailansicht

Money = Power?
eine genderanthropologische Diskussion der Mikrofinanzierung als Ermächtigungsinstrument am Beispiel Indiens
Elisabeth Potrusil
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Patricia Zuckerhut
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.22229
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29962.02034.319769-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Diplomarbeit wird die Praxis der Mikrofinanzierung, wie sie von mehreren indischen Banken und Nichtregierungsorganisationen betrieben wird, aus genderanthropologischer Sicht beleuchtet und nachgefragt, welche sozialen Auswirkungen Mikrofinanzierung auf den Status von Frauen hat. Die Mikrofinanzierung soll dabei in ihrer Funktion als Ermächtigungsinstrument kritisch analysiert werden, was durch die Sichtbarmachung jener Faktoren, die ein Empowerment von Frauen fördern oder behindern, erreicht wird. Die Betrachtungen basieren dabei einerseits auf den Ergebnissen einer qualitativen Feldforschung bei zwei Mikrofinanzierungsinstitutionen im indischen Bundesstaat Maharashtra. Im Zentrum stand dabei die Untersuchung der Lebenswelten von Bankkundinnen und/oder Mitglieder sogenannter „Self-Help Groups“ mit besonderem Fokus auf ihren ökonomischen Tätigkeiten. Andererseits werden die gewonnenen Daten mit Hilfe eines theoretischen Zugangs zu Gender und Ökonomie eingeordnet. Durch die Vermischung von empirischen Daten und Theorie soll die Forschungsfrage beantwortet werden, inwieweit die Mikrofinanzierung zu Veränderungen des Status von Frauen beitragen kann und wenn ja, welche Faktoren sich in diesem Prozess als fördernd oder behindernd erweisen. Der Hauptteil dieser Arbeit beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Dimensionen von Genderrollen und –beziehungen in Indien. Dabei werden im Speziellen „traditionelle“ Rollenbilder und ihre Rezeption in der heutigen Zeit, politische und rechtliche Rahmenbedingungen von Gendergleichberechtigung und weiblichem Empowerment sowie ökonomische Aspekte, insbesondere die Frage nach der Kontrolle über Einkommen und finanzieller Entscheidungsmacht, besprochen. Die Ergebnisse dieser Arbeit deuten darauf hin, dass der bloße Zugang zu finanziellen Dienstleistungen und Mikrokrediten nur indirekt und nicht automatisch auf den Status von Frauen einwirkt. Eine Ermächtigung, so wird schließlich argumentiert, kann nur über die Ebene der sozialen Veränderungen erfolgen. Um dies aufzuzeigen, wurden in dieser Diplomarbeit einige Bereiche (Kontrolle und Entscheidungsmacht über Kapital und Ressourcen, Bildung, Familienstruktur und genderspezifische Arbeitsteilung, Mobilität, Wahrnehmung der individuellen Bedürfnisse) herausgearbeitet, in welche die Mikrofinanzierung unter bestimmten Voraussetzungen und über die finanziellen Dienstleistungen hinausgehend, einzuwirken vermag.
Abstract
(Englisch)
This thesis discusses microfinance as a tool for empowerment following an anthropological approach to gender and economy. The central question discusses the process of microfinance and its social impact on the status of women. Within the present analysis a few factors are identified, which may facilitate or constrain the empowerment of the beneficiaries. The insights are based to some extent on an empirical research carried out within two microfinance institutions in the Indian state of Maharashtra. Central to the study were the everyday lives of clients and members of “self-help groups” focusing specially on their economic activities. In addition to the empirical data the central question is approached with help of a theoretical framework. The main section of this paper concerns the various dimensions of gender roles and gender relations in India. Particularly this includes the discussion of the traditional gender roles and their perception in current society, the political and legal context of gender equality and female empowerment as well as economic aspects such as control over assets and financial decision making. The results of this thesis suggest that the mere access to financial services and micro credits does not affect the status of women directly and automatically. The empowerment of women, it is argued, can only be reached through the means of social change. This is demonstrated by examining certain social spheres (such as control and decision making over assets, education, family structure and gender specific division of labour, mobility and the perception of individual needs) which may be influenced by microfinance.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
microfinance gender anthropology India empowerment
Schlagwörter
(Deutsch)
Mikrofinanzierung Gender Ethnologie Indien Empowerment
Autor*innen
Elisabeth Potrusil
Haupttitel (Deutsch)
Money = Power?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine genderanthropologische Diskussion der Mikrofinanzierung als Ermächtigungsinstrument am Beispiel Indiens
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
131 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Patricia Zuckerhut
Klassifikationen
73 Ethnologie > 73.39 Wirtschaftsethnologie: Sonstiges ,
73 Ethnologie > 73.44 Sexualität, Geschlecht
AC Nummer
AC09573024
Utheses ID
19851
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1