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Konsistenz psychologischer Effekt pränataler Testosteronkonzentration anhand unterschiedlicher Studiendesigns
Meta-Analyse und systematischer Review von CAIS- und Amniozentese- Studien
Iris Hinker
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Martin Vorac
DOI
10.25365/thesis.22278
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29766.35606.153259-2
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Schon vor der Geburt haben Hormone einen lebenslangen Einfluss auf den menschlichen und tierischen Organismus. Man geht davon aus, dass bei Menschen die meisten strukturellen Entwicklungen des Gehirns pränatal stattfinden und vor allem männliche Hormone Einfluss auf diesen Prozess haben. In der vorliegenden Arbeit wurde der Zusammenhang von pränatalem Testosteron und psychologischen Variablen, Verhaltensweisen, Persönlichkeitsaspekten und biologischen Markern mittels meta-analytischer Methoden untersucht. Daten zur pränatalen Testosteronkonzentration wurden dabei aus CAIS- und Amniozentese-Studien gewonnen, die Untersuchungsmethoden um pränatales Testosteron zu messen, darstellen. Von den 23 durchgeführten Meta-Analysen fielen 5 signifikant aus. Autistische Eigenschaften, Systemizing, Empathie, männliches Spielverhalten sowie das 2D:4D der rechten Hand scheinen bei männlichen Personen von der pränatalen Testosteronkonzentration beeinflusst zu sein. Mit größerem pränatalen Testosteronspiegel wurden höhere Ausprägungen bei Werten zu autistischen Eigenschaften, Systemizing sowie männlichem Spielverhalten festgestellt. Werte zur Variable Empathie fielen demgegenüber mit erhöhtem Testosteron geringer aus. Auch das 2D:4D-Verhältnis wurde mit vermehrtem pränatalem Testosteron kleiner. Bei den weiblichen Teilnehmerinnen zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang. Die Gesamteffekte der Analysen reichten von r = .003 bis r = .355 und spiegeln nach Cohen kleine bis mittlere Effekte wider (1988).
Unterschiede zwischen den zwei Studiendesigns konnten mit Hilfe meta-analytischer Methoden und Subgruppenanalysen keine festgestellt werden. Zieht man jedoch die unterschiedlichen Darstellungsweisen und Methoden der Datenerhebung in Betracht, ist bei der Interpretation der Vergleichbarkeit der beiden Studiendesigns Zurückhaltung geboten.
Schließlich konnte auf einige methodische Mängel der Primärstudien und Schwierigkeiten bei der Zusammenfassung der Ergebnisse mittels meta-analytischer Methoden hingewiesen werden. Vor allem die geringen Stichprobengrößen der Primärstudien sowie die geringe Anzahl an verfügbaren Studien geben zur weiteren Forschung in diesem Gebiet Anlass.
Abstract
(Englisch)
Even before birth, hormones have a lifelong impact on the human and animal body. It‘s assumed, that in humans, most structural changes in the brain occur prenatally. Especially male hormones seem to have an influence on this process.
In the present study, the relationship between prenatal testosterone and psychological variables, behavior, personality aspects and biological markers was investigated, using meta-analytic methods to compare two different study designs. Data on prenatal testosterone concentration was either obtained from patients with complete androgen insensitivity syndrome (CAIS) or amniocentesis.
Of 23 meta-analyses, 5 provided statistically significant findings. In men, autistic traits, systemizing, empathy, children play behavior and the 2D:4D of the right hand appear to be influenced by prenatal testosterone. No relationship between fetal testosterone and any of the variables was found in women. The effect sizes ranged from r = .003 to r = .355 and reflect small to moderate effects according to Cohen (1988).
Regarding the comparability of the two study designs, no differences could be observed using meta-analytic methods. Yet, taking all the contentual and methodological differences between the study designs into account, it‘s crucial to consider these varieties when interpreting the findings.
Finally, limitations of the present study as well as methodical difficulties and flaws of the two study designs were diskussed. Especially small sample sizes and the small number of available studies requires further research in this area.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
CAIS complete androgen insensitivity amniocentesis prenatal testosterone behavior psychological effects
Schlagwörter
(Deutsch)
CAIS Androgenresistenz Amniozentese pränatales Testosteron Verhalten psychologische Effekte
Autor*innen
Iris Hinker
Haupttitel (Deutsch)
Konsistenz psychologischer Effekt pränataler Testosteronkonzentration anhand unterschiedlicher Studiendesigns
Hauptuntertitel (Deutsch)
Meta-Analyse und systematischer Review von CAIS- und Amniozentese- Studien
Paralleltitel (Englisch)
Psychological effects of prenatal testosterone using different study designs ; meta-analysis and systematic review of CAIS studies and amniocentesis research
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
127 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Martin Voracek
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.03 Methoden und Techniken der Psychologie ,
77 Psychologie > 77.85 Sexualpsychologie
AC Nummer
AC09570762
Utheses ID
19898
Studienkennzahl
UA | 298 | | |