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Taking over - using and reusing the postcolonial city
Katharina Verena Radner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Marie-France Chevron
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.22478
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29619.59441.312360-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit setzt sich mit der Wahrnehmung und Nutzung von Orten und Gebäuden in postkolonialen Städten auseinander. Als Beispiel dient die Stadt Accra in Ghana, Westafrika. Postkolonialität kann auf verschiedene Arten verstanden werden. Neben den Postcolonial Studies, die sich aus den Literaturwissenschaften entwickelten und heute eine eigene Strömung innerhalb der Geistes- und Kulturwissenschaften darstellen, kann postkolonial auch als zeitlicher Rahmen der ehemaligen Kolonialstaaten aufgefasst werden. Um die Wechselwirkungen zwischen den beiden Bedeutungen gegenkolonial im Sinne der Postcolonial Studies und nachkolonial im Sinne einer historischen Chronologie erklären zu können, setzt sich diese Untersuchung mit den grundlegenden Texten der Postcolonial Studies sowie mit Arbeiten über Kolonialgeschichte, im speziellen der Geschichte Afrikas und Ghanas, auseinander. In einer weiteren Verknüpfung mit den Ansätzen der Stadtforschung zeigt die Arbeit auf, dass zum Erklären der Prozesse in den postkolonialen Städten verschiedene Erklärungsmodelle herangezogen werden können. In der Arbeit wird besonders der Ansatz von David Simon besprochen. Accra als Primate City in der Region bringt für eine Untersuchung geeignete Voraussetzungen mit. Da die Stadtgeschichte vor der Kolonialzeit aufgezeichnet und auch bereits erforscht ist können Entwicklungen aufgezeigt werden. Als mögliche Verbindung zwischen der Makrogeschichte des Staates Ghana und der Stadt Accra sind die Ansätze und Methoden der Ethnohistorie geeignet. Sie ermöglichen über Interviews mit einzelnen Personen aus deren Geschichte und Wahrnehmung heraus, sowie das Betrachten historischer Quellen ein anthropologisches Aufarbeiten der Daten. Die Stadt Accra bietet ein breites Spektrum an noch existierenden kolonialen Orten, aber auch Orte des Widerstandes und der Übernahme, sowie vollkommen neue und auch umstrittene Gebäude können gefunden werden. Dabei zeigt sich, dass zur Wahrnehmung eines Ortes als kolonial oder als nichtkolonial verschiedene Faktoren beitragen. Je weniger alltäglich ein Ort ist, umso mehr wird er in seinem historischen Kontext wahrgenommen. Alltägliche Gebäude wie der Bahnhof oder das Postamt werden erst auf gezieltes Nachfragen mit der Kolonialzeit assoziiert. Orte die eine starke Veränderung erfahren haben wie der Flughafen werden nicht mehr als kolonial eingestuft. Neuere Projekte, die mit großen wirtschaftlichen Investitionen einhergehen und hauptsächlich zu Repräsentationszwecken dienen werden kritisch gesehen.
Abstract
(Englisch)
This diploma thesis enquires perception and uses of places and buildings in postcolonial cities. Accra in Ghana, West Africa, serves as an example. Postcoloniality can be interpreted in different was. While being part of the Postcolonial Studies as an independent mindset in the humanities and cultural studies, it can also serve as a historical time frame. To best describe the interactions between those two meanings, this thesis looks at the basic texts of Postcolonial Studies as well as historic works especially on African and Ghanaian history. To connect these concepts to those of Urban Studies, this work draws on some different approaches, focusing on the one David Simon proposed for his studies of urban Africa. Accras history is well documented before colonial times, it now serves as a primate city and can therefore be used to exemplify historic urban processes Ethnohistoric approaches can link macrohistoric events to life events of single persons. Also, historic data can be integrated in this methodical line. Accra shows a broad spectrum of still existing colonial places, but also places of resistance and assimilation. It shows, that perception of a place as colonial is dependent on its use in daily life much more than on its historic context. Everyday buildings like the train station or the post office are much less prone to be identified as colonial. Places that underwent a major change in function or appearance like the airport are not considered colonial anymore. Modern projects that serve only for representation while draining monetary resources are viewed with a very critical mind.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Stadtforschung Ghana Accra Postkolonialismus
Autor*innen
Katharina Verena Radner
Haupttitel (Deutsch)
Taking over - using and reusing the postcolonial city
Paralleltitel (Deutsch)
Übernahme, Nutzung und Wiederverwendung der Postkolonialen Stadt
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
VIII, 98 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Marie-France Chevron
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.06 Ethnographie
AC Nummer
AC10485104
Utheses ID
20078
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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