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Intersektionen in der bezahlten Hausarbeit
Badanti auf der Suche nach Arbeit in Südtirol
Claudia Kuenz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Patricia Zuckerhut
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.22507
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29567.25520.227161-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Arbeitssektor in Privathaushalten wächst auf Grund steigender weiblicher Erwerbsarbeit sowie zunehmender Alterung der Bevölkerung stetig an. Charakteristisch für die bezahlte Hausarbeit ist der hohe Anteil von migrantischen ArbeitnehmerInnen. Durch die kommerzielle Auslagerung von Reproduktionsarbeiten zeichnet sich also eine Ethnisierung dieser Arbeitssparte ab. Zudem wird Hausarbeit bzw. Pflegearbeit vorwiegend an weibliche Migrantinnen weitergereicht, weshalb sich die Vergeschlechtlichung des Reproduktionsbereichs fortschreibt. Infolgedessen werden in der Fachliteratur Gender und Race als zentrale, sich einander konstituierende Ungleichheitsachsen besprochen. Insgesamt steigt das wissenschaftliche Interesse an diesem Themenfeld, dennoch sind einige Forschungslücken festzustellen, beispielsweise hinsichtlich der Arbeitssuche und den Differenzsetzungen. Darum fokussiert die vorliegende Diplomarbeit auf die Phase vor dem Beginn der eigentlichen Erwerbsarbeit, nämlich auf die Arbeitssuche und rekurriert dabei auf soziale Teilungen, die Privilegierungs- und Diskriminierungsprozesse anregen. Das Datenmaterial speist sich aus Interviews mit HaushaltsarbeiterInnen, sowie aus Gesprächen mit DienstgeberInnen und MitarbeiterInnen von Vermittlungsagenturen. Aus der intersektionalen Analyse dieser Daten kristallisierten sich neben der Trias Gender, Race, Class weitere soziale Situiertheiten wie Familienstatus, Alter, Religion und Sprache heraus, die die Arbeitssuche determinieren. Wobei diese Differenzkategorien auf unterschiedlichen Ebenen (Mikro, Meso und Makro) wirkungsmächtig sind. Anliegen dieser Arbeit ist es also aufzuzeigen, dass soziale Positionierungen den Weg zu einer Anstellung erschweren bzw. erleichtern. So zeigt sich als Resümee, dass der Arbeitsmarktzugang entgegen der Prämissen neoklassischer Ökonomietheorie, nicht durch individuelle Qualifikationen strukturiert ist, sondern durch die Verflechtung von gesellschaftlich wirksamen Differenzierungsmerkmalen. Darüber hinaus sind Überschneidungen auf der diskursiv-politischen Ebene zu konstatieren, die migrantische HausarbeiterInnen im Migrations- sowie im hegemonialen Genderdiskurs unsichtbar machen. Die Konturierung der Hausarbeitsdebatte seit den 1970er Jahren verdeutlicht die Perpetuierung von Invisibilisierungsprozessen marginaler Subjekte im Reproduktionsbereich. Insofern soll diese Arbeit dazu beitragen, Interferenzen diverser Zugehörigkeiten als Motor für Diskriminierungserfahrungen sichtbar zu machen und die damit einhergehenden ausbeuterischen Arbeitsbedingungen von HausarbeiterInnen anzukreiden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Hausarbeit Südtirol Intersektionalitä Ethnizität Gender Migration
Autor*innen
Claudia Kuenz
Haupttitel (Deutsch)
Intersektionen in der bezahlten Hausarbeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
Badanti auf der Suche nach Arbeit in Südtirol
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
122 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Patricia Zuckerhut
Klassifikationen
73 Ethnologie > 73.44 Sexualität, Geschlecht ,
73 Ethnologie > 73.90 Kulturelle Aspekte von Wirtschaft und Arbeitswelt
AC Nummer
AC09407957
Utheses ID
20107
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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