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Cross-cultural encounters in Frank McCourt's "Angela's ashes", "'Tis" and "Teacher man"
Sonja Schöntag
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Franz-Karl Wöhrer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.22743
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29212.83597.839160-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In seinen Memoiren Angela's Ashes beschreibt Frank McCourt die schwierigen Umstände seiner Kindheit und Jugend. Seine Beschreibungen sind geprägt von bemerkenswerter Ironie und einem unverwechselbaren Erzählstil. Angela's Ashes erschien 1996 und war McCourts erstes autobiographisches Werk. Es war sowohl bei Publikum als auch bei Kritikern auf Anhieb ein durchschlagender Erfolg. So schien es hunderte Wochen in internationalen Bestsellerlisten auf und wurde im Erscheinungsjahr mit dem National Book Critics Award sowie im Jahr darauf mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Viele Rezensenten äußerten sich begeistert über McCourts heiteren bis pathetischen Tonfall, in dem er es verstand, teils entsetzliche Erlebnisse in purer Armut zu beschreiben. Sein Nachfolgewerk 'Tis erschien 1999. Es knüpft nahtlos an Angela's Ashes an. Dieser zweite Teil von McCourts Memoiren beschreibt die turbulente Zeit nach seiner Ankunft in den USA. Als junger Immigrant in New York, der Stadt seiner Träume, versucht er verzweifelt, mit diversen schlecht bezahlten und körperlich teils äußerst belastenden Jobs in seiner neuen Heimat Fuß zu fassen. Es folgte eine Zeit voller Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühle für McCourt. Sein Dienst in der amerikanischen Armee ermöglichte ihm jedoch, durch ein Förderprogramm ein Lehramtsstudium an der New York University zu absolvieren. Das Buch beschreibt die klassischen Hürden und Tiefschläge eines Einwanderers in den USA. Andererseits schildert es auch den Werdegang eines Mannes, der so zu seinen größten Talenten fand, nämlich jenen des Lehrens und Erzählens. Es lebt von der Diskrepanz zwischen den Idealen des "American Dream" und dem leidvollen Werdegang des Erzählers. Die poetische Kraft des Werks speist sich aus der Fähigkeit des Autors, eine gleichsam kunstvolle wie lebendige Balance zwischen diesen Antipoden zu finden. Teacher Man, 2005 erschienen, bildet den Abschluss der autobiographischen Trilogie von McCourt. In episodischer Form beschreibt er darin seine dreißigjährige Laufbahn als Highschool-Lehrer und schildert deren Höhen und Tiefen. Diese Arbeit untersucht einerseits das Genre der Autobiographie unter postkolonialen Gesichtspunkten mit besonderem Fokus auf der hybriden Identität des Autors und seinem Umgang mit Stereotypen in interkulturellen Begegnungen. Kulturelle Unterschiede können zu einem derart starken Gefühl der fehlenden Zugehörigkeit führen, dass sich hybride Identitätsformen ergeben. McCourt ist von diesen geprägt und hat sich Zeit seines Lebens als Außenseiter wahrgenommen. Erst mit reiferem Alter konnte er seine hybride Identität akzeptieren und diese künstlerisch kanalisieren. Zweitens wird die Entwicklung des Bilds der Iren in den USA zwischen der Großen Hungersnot in Irland (1845-1849) und dessen Wandel im Laufe des 20. Jahrhunderts beleuchtet. Historisch betrachtet ist das Entstehen und Verschwinden von Vorurteilen und Klischees gegenüber Iren eng mit Massenemigration und Armut verbunden. Der Ursprung irischer Stereotypen ist sowohl im britischen Kolonialismus als auch von einer ausgeprägten Diskriminierung der irischen Bevölkerung in den USA zu suchen. Dies wird besonders am sogenannten "Stage Irish" deutlich, eines zuerst in England als Bühnenfigur und in karikierter Form in den USA etablierten Bilds des Iren als Trunkenbold und geächteter Einwanderer. Im 20. Jahrhundert jedoch konnten sich die Iren aufgrund zunehmenden sozialen und politischen Einflusses in den USA rehabilitieren und etablieren. Doch nicht nur Iren, sondern auch diverse andere Nationalitäten und Religionen bevölkern McCourts Werke in stark klischeehafter Form. Drittens wird McCourts Oeuvre anhand der Charakteristika eines Bildungsromans analysiert und die Frage aufgeworfen, welche Persönlichkeitsentwicklung beim Autor in moralischer und psychologischer Hinsicht anhand seiner Identitätssuche festzustellen ist. Ein zentraler Aspekt ist hierbei seine Lehrtätigkeit, die er stets nutzte, um seinen Schülern Geschichten und Anekdoten aus seiner Jugend zu erzählen. Diese Rolle als Erzähler und die damit verbundene positive Resonanz lösten mit der Zeit seine innere Zerrissenheit. Als Schlusspunkt dieser Entwicklung kann die Niederschrift der zuvor so oft an Publikum erprobten Geschichten gesehen werden, was für McCourt in gewisser Weise eine heilende und versöhnliche Wirkung hatte. Davon ausgehend wirft die vorliegende Arbeit zuletzt die Frage auf, ob sein Werdegang als Beispiel für den klassischen "American Dream" herangezogen werden kann. Kritik, Publikum und Wissenschaft führen McCourts Werdegang immer wieder als Musterbeispiel für den gelebten amerikanischen Traum heran. Eine intensivere Beschäftigung mit seinen Memoiren zeigt jedoch, dass sich dieser Traum bis zur Veröffentlichung ebendieser nie wirklich erfüllte. Sein in den Büchern beschriebenes Leben mit vielen Rückschlägen, wenig Eigenmotivation und vielen Zufällen an sich ist eher ein Gegenbeispiel zu den wesentlichen Charakteristika des "American Dream", dessen Erfüllung sich vor allem durch unbedingte Strebsamkeit als Grundbedingung definiert.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
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Schlagwörter
(Deutsch)
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Autor*innen
Sonja Schöntag
Haupttitel (Englisch)
Cross-cultural encounters in Frank McCourt's "Angela's ashes", "'Tis" and "Teacher man"
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
114 S. : Ill.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Franz-Karl Wöhrer
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.64 Großbritannien, Irland ,
15 Geschichte > 15.87 USA ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.70 Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.73 Literaturtheorie: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.81 Epik, Prosa ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.03 Englische Sprache und Literatur ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.06 Angloamerikanische Literatur ,
73 Ethnologie > 73.96 Ethnische Identität ,
77 Psychologie > 77.63 Soziale Interaktion, Soziale Beziehungen ,
77 Psychologie > 77.84 Krisenbewältigung
AC Nummer
AC10698378
Utheses ID
20320
Studienkennzahl
UA | 343 | | |
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