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(K)ein Örtchen
eine ethnographische Studie zur sanitären Situation in Nairobi, Kenia
Teresa Ahmed
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Marie- France Chevron
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.22763
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30411.11386.721363-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den im Jahre 2000 von der UN formulierten Millennium Development Goals (MDG). Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die Teilforderung von Ziel 7, welche die Halbierung der Menschen ohne Zugang zu sanitärer Grundversorgung bis 2015 fordert. Hierzu wurde eine Feldforschung in Nairobi, der Hauptstadt von Kenia durchgeführt um dieser Zielsetzung in der Praxis nachzugehen. Die MDG werden als entwicklungspolitische Strategie im Hinblick auf die in ihnen immanenten Elemente einer Armutsbekämpfungsstrategie und einer Grundbedürfnisstrategie historisch aufgearbeitet. Dieses Ziel der MDG wird unter Heranziehung verschiedener Kategorien, wie „Armut“, „Umwelt“, Bedürfnisse“ und „Unterentwicklung“ kritisch beleuchtet. Hierbei wird der Frage nachgegangen, wie diese Kategorien die Vorstellung von „Entwicklung“ im Bereich der sanitären Grundversorgung mitbestimmen. Die Auseinandersetzung zeigt hier, wie diese Kategorien für politische Zwecke lediglich instrumentalisiert werden und der Umsetzung von zielführenden Maßnahmen im Bereich der sanitären Grundversorgung diametral entgegenstehen. Darüber hinaus wird „Entwicklung“ als Begriff und Konzept anhand eines historischen Überblicks seiner Verwendung in der Kultur- und Sozialanthropologie und im Hinblick auf gegenwärtige Auseinandersetzungen und Methoden im Post-Development Ansatz diskutiert. Es wird der Frage nachgegangen welche Wechselwirkung zwischen Theorie und Praxis, also zwischen Wissenschaft und Politik, stattfinden kann. Hierbei zeigt sich, dass „Entwicklung“ so, wie sie in den MDG dargestellt wird, Vorstellungen von „Entwicklung“ aus dem 19.Jahrhundert und der Truman Ära wiederbelebt. Also „Entwicklung“ als evolutionären Prozess, der durch Produktionssteigerung, Kapitalinvestitionen und Technologietransfer gesteuert werden kann. Die sanitären Verhältnisse und deren ökologische und soziale Folgen in vielen afrikanischen Städten zeigen, dass diese Sichtweise von „Entwicklung“ im 21. Jahrhundert aufgegeben werden muss. Die Arbeit geht hier der Frage nach, welche Alternativen durch die verstärkte Teilnahme der Zivilgesellschaft, in Form von lokalen Initiativen entstehen können und wie „sanitäre Grundversorgung“ praktisch umgesetzt werden kann. In Analysen der Feldforschungsergebnisse der empirischen Erhebung in Nairobi, zeigten sich verschiedene Strategien von zwei untersuchten Organisationen im Umgang mit sozio- kulturellen Vorstellungen und Gegebenheiten, sowie den komplexen Bedingungen in informellen Siedlungen als zielführend, Maßnahmen im Bereich der sanitären Grundversorgung zu verwirklichen. Ihre Handlungsweisen verändern die Wert- und Normvorstellungen der BewohnerInnen und schaffen ein neues Hygiene- und Sauberkeitsbewusstsein. Hinzu kommt, dass durch die Arbeit dieser lokalen Organisationen im Bereich der sanitären Grundversorgung die ökonomischen, ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen in informellen Siedlungen verbessert werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Millennium Development Goals sanitäre Grundversorgung lokale Initiativen informelle Siedlungen Nairobi Kibera Mathare
Autor*innen
Teresa Ahmed
Haupttitel (Deutsch)
(K)ein Örtchen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine ethnographische Studie zur sanitären Situation in Nairobi, Kenia
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
132 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Marie- France Chevron
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.16 Wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC09610122
Utheses ID
20340
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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