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Kurdinnen und Kurden im Spiegel der deutschsprachigen Printmedien "Das Ausland, Globus, Dr. A. Petermanns Mitteilungen"
Jacqueline Younes
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Maria Six-Hohenbalken
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.22781
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30327.21919.108369-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Thema dieser Arbeit zielte darauf, das Bild der Kurden, welches heute in den „Köpfen“ der Menschen vorherrscht, zu hinterfragen. Das heißt wie kam es zu den negativen Zuschreibungen und Darstellungen, die ein seit Jahrhunderten bestehendes Bild, das in der öffentlichen Meinung über Kurden und „Kurdistan“ vorherrschte, transportierten? Zu diesem Zweck wurden Artikel von Reisenden, welche „Kurdistan“ im 19. Jahrhundert bereisten und ihre Ergebnisse in den drei deutschsprachig wissenschaftlichen beziehungsweise populärwissenschaftlichen Printmedien „Das Ausland“, „Globus“ und „Dr. Petermanns Mitteilungen“ publizierten, einer genauen Analyse unterzogen. Diese Analyse zielte darauf ab, die Stereotype, die den Kurden zugeschrieben wurden herauszufiltern. Bei den oben erwähnten Zeitschriften handelt es sich um geographisch-ethnologische Zeitschriften, in denen Reiseberichte und Artikel von Reisenden und Wissenschaftlern publiziert wurden. Dies waren jedoch nicht ausschließlich deutschsprachige, sondern auch internationale AutorInnen, deren Texte übersetzt wurden. Zunächst erfolgte eine überblicksmäßige Darstellung der Stereotypen, welche den Kurden zugeschrieben wurden. Danach wurde der historische Kontext durchleuchtet, in denen die Reisen stattfanden. Forschungsreisen und Stereotype wie sie auch in Reiseberichten vorkamen, wurden mit Hilfe des Orientalismuskonzeptes von Edward Said erläutert. Seine theoretischen Ansätze zu den Stereotypen wurden diskutiert und im Hinblick auf die Forschungsfrage kritisch durchleuchtet. Des Weiteren wurde versucht zu klären, ob ein spezifisch deutscher Orientalismusansatz herausgearbeitet werden konnte. Zu diesem Zweck wurden - stellvertretend für 63 Artikel - vier ausgewählt, die in einem Zeitrahmen von zirka 20 Jahren erschienen. Diese wurden einer Detailanalyse unterzogen, mit dem Ziel, die aus den Artikeln resultierende Stereotypenbildung zu untersuchen, ebenso festzustellen wie das daraus resultierende „Kurdistanbild“ entstanden ist. Bei diesen vier Autoren handelt es sich um einen britischen Militärattaché und Vizekonsul, einen Armenier, der in Diensten des armenischen Katholikos stand und zwei Deutschen. Einer gehörte dem Kreis deutsch-russischen Naturforscher an und der andere lehrte und forschte zu Originalquellen der Geschichte des alten Orients. Diese Auswahl erfolgte bewusst, weil durch den nationalen Hintergrund der Autoren auch die theoretische Möglichkeit gegeben war, außer Edward Saids Orientalism auch einen deutschen Orientalismus in den Artikeln wiederzufinden. Des Weiteren konnten die möglicherweise verschiedenen kulturellen Vorannahmen der Autoren sichtbar gemacht werden. Abschließend wurde versucht festzustellen, ob es sich bei den Annahmen, die die Reisenden über Kurden hatten, tatsächlich um Stereotype handelte oder ob sie der „Realität“ entsprachen.
Abstract
(Englisch)
The topic of this work was aimed at questioning the picture of the Kurds predominating in the minds of today’s people. I.e., how did the negative attributions and portrayals which carry a picture prevailing since centuries in the public opinion about “Kurds” and “Kurdistan”, come about? For this purpose, articles of travellers having travelled “Kurdistan” in the 19th century and having published their conclusions in these three German-language scientific or popular scientific print media “Das Ausland”, “Globus” and “Dr. Petermanns Mitteilungen”, were analysed in detail. This analysis was aimed at filtering out the stereotypes which were attributed to the Kurds. The magazines mentioned above were geographic-ethnological periodicals publishing travelogues and articles of travelers and scientists not only of german-language origin but also of international authors whose texts have been translated. Initially, an overview was given of the stereotypes which have been attributed to the Kurds. Thereafter, the historical context of the journeys was taken into consideration. Expeditions and stereotypes which could also be found in travel reports, were explicated on the basis of the orientalism concepts of Edward Said. His theoretical approach to the stereotypes were discussed and critically analysed with regard to the subject of research. Furthermore it was attempted to elaborate a German orientalism concept in the work. For this purpose, four out of 63 articles were selected which were published in a time frame of approximately 20 years. These were analysed in detail with the aim to examine the development of stereotypes arising from the articles and to find out how the “picture of Kurdistan” resulting therefrom has developed. The four authors were made up of one British military attaché and vice consul, one Armenian who was in the services of an Armenian Catholico and two Germans, one of whom belonged to the circle of a German-Russian natural scientist and the other one was teaching and researching the original sources of the history of the antique Orient. They were selected intentionally for the theoretical possibility of retrieving in the articles – due to the national backgrounds of their authors - a German orientalism besides of Edward Said’s orientalism. Furthermore the author’s possibly different cultural presuppositions could be pointed out. Finally it was attempted to find out whether the traveller’s pictures of the Kurds were in fact stereotypes or whether they were true to “reality”.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Kurds Stereotyping Historical Anthropology
Schlagwörter
(Deutsch)
Kurden Stereotypisierungen Historische Anthropologie
Autor*innen
Jacqueline Younes
Haupttitel (Deutsch)
Kurdinnen und Kurden im Spiegel der deutschsprachigen Printmedien "Das Ausland, Globus, Dr. A. Petermanns Mitteilungen"
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
IV, 135 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Maria Six-Hohenbalken
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.76 Vorderer und mittlerer Orient ,
73 Ethnologie > 73.06 Ethnographie
AC Nummer
AC10493181
Utheses ID
20358
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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