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Namibische Gewerkschaften als Entwicklungsträger?
der Beitrag von Gewerkschaften an der Entwicklung Namibias vor und nach der Unabhängigkeit
Helene Gruber
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Walter Sauer
DOI
10.25365/thesis.22884
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29402.53974.385563-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die namibischen Gewerkschaften und ihr Beitrag zur Entwicklung Namibias, vor der Unabhängigkeit (1920-1990) sowie in der ersten Unabhängigkeitsdekade (1990-2000), sind das Thema der vorliegenden Diplomarbeit. Namibia bzw. das damalige „Südwest-afrika“ ist eines der Länder im Afrika südlich der Sahara, welches am längsten von Ko-lonialherrschaft und Unterdrückung durch die südafrikanische Verwaltung betroffen war. Als Folge daraus lebte der schwarze Teil der Bevölkerung in erheblicher Armut. Entwicklung, in dieser Arbeit definiert als Überwindung von Armutssymptomen, war ein Zustand, dessen Erreichung mit einer möglichen Unabhängigkeit in Zusammenhang gebracht wurde. Die Unabhängigkeit und die darauffolgenden Jahre waren aber für den Großteil der Bevölkerung nicht gleichbedeutend mit einer Verbesserung der sozialen Bedingungen. Denn eine scheinbar funktionierende Demokratie mit einem Mehrpartei-ensystem stellte sich als jahrelange Alleinherrschaft der Regierungspartei heraus, unter deren Wirken Entwicklungsfortschritte gehemmt wurden. Eine Ursache der Armut in Namibia waren die hohe Arbeitslosigkeit und die schlechten Arbeitsbedingungen. Daher lautet die Annahme dieser Arbeit, dass besonders den Gewerkschaften durch ihren Einsatz für die Rechte der Arbeiter ein wichtiger Part dabei zukommt, bessere Lebens-bedingungen und damit Entwicklung zu generieren. Anhand einer Analyse der Gewerk-schaftsbewegung von ihren Ursprüngen im Vetragsarbeitersystem, über ihr Erstarken kurz vor der Unabhängigkeit bis hin zu ihrer schwachen Zeit in den ersten zehn Unab-hängigkeitsjahren, wird daher ergründet, ob namibische Gewerkschaften Entwicklung beeinflussen können. Weiters wird untersucht, ob Gewerkschaften dabei vor oder nach der Unabhängigkeit mehr Erfolg hatten und ob sie politische Strukturen verändern konnten. Um zu den angestrebten Erkenntnissen zu kommen, werden die Tätigkeiten und Errungenschaften der Gewerkschaften in diesen zeitlichen Abschnitten anhand be-stimmter Kriterien - Organisation der Gewerkschaften, Arbeiterbewusstsein, Streikakti-vität, Exilbewegungen, Gesetze, sozialer Dialog und Beitrag zur Entwicklung Namibias - gegenübergestellt und beurteilt. Als Ergebnis stellt sich heraus, dass die namibischen Gewerkschaften Zeit ihres Daseins zum Fortschritt der gesamtgesellschaftlichen sozialen Situation und damit zur Entwicklung Namibias beigetragen haben. Wegen der breiten Unterstützung der Arbeiterschaft gelang ihnen das vor der Unabhängigkeit besser als danach. Der Einfluss der Gewerkschaften auf politische Strukturen war generell gering und lief vor allem indirekt ab. Hervorzuheben sind hingegen die Fähigkeiten der Gewerkschaften, ihre Arbeitsweisen an neue Wirtschaftssituationen anzupassen.
Abstract
(Englisch)
The Namibian trade unions and their contribution to the development of Namibia, espe-cially before independence (1920-1990) and during the first decade of independence (1990-2000), are the topic of this thesis. Namibia or former South West Africa respec-tively, is one of the sub-Saharan African countries which had to suffer the longest from colonial rule and oppression by the South African administration. As a result the black part of the population lived in serious poverty. Development, defined in this thesis as overcoming symptoms of poverty, was a condition whose attainment was related with a possible independence. Though, Independence and the following years didn’t mean an improvement of the social conditions for the majority of the population. Due to the fact that an apparently functioning democracy with a multi-party system turned out to be a long lasting sole reign of the governing party, whose actions delayed progress in devel-opment. High unemployment and bad working conditions were one reason for the pov-erty in Namibia. Hence, the thesis acts on the assumption that particular trade unions have played an important part in generating better general living conditions and thereby development. On the basis of an analysis of the trade union movement, starting at the origins of the contract worker system, going on to their strong time on the verge of in-dependence and finishing with their weak period during the first ten years of independ-ence, it will be evaluated, if Namibian trade unions can affect development. Further-more, the thesis reviews if trade unions succeeded in doing so to a greater extent before or after independence, and if they had changed political structures. For achieving the requested answers, activities and accomplishments of trade unions in these phases are contrasted with each other and evaluated under consideration of special criteria – the organisation of trade unions, workers’ consciousness, strike action, organisation in exile, laws, social dialogue and contribution to the development of Namibia. As a result, it emerges that Namibian trade unions have contributed to the advancement of the social situation of the whole society and for this reason to the development of Namibia throughout their existence. Because of the broad support of the working class, they managed to do it better before independence than afterwards. The trade unions influence on political structures was generally insignificant and took place mainly in an indirect way. On the contrary, the skills of trade unions to adjust to new economic conditions must be emphasized.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Namibia trade union independence worker
Schlagwörter
(Deutsch)
Namibia Gewerkschaft Unabhängigkeit Arbeiter
Autor*innen
Helene Gruber
Haupttitel (Deutsch)
Namibische Gewerkschaften als Entwicklungsträger?
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Beitrag von Gewerkschaften an der Entwicklung Namibias vor und nach der Unabhängigkeit
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
184 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Walter Sauer
AC Nummer
AC09580365
Utheses ID
20453
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
