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Welches sind die Ursprünge, aktuellen Strömungen und weiteren Entwicklungsperspektiven evidenzbasierter Forschung in der Sonder- und Heilpädagogik?
eine Diskursanalyse
Stefanie Lang
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Gottfried Biewer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.22946
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30144.94963.817764-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Frage „Worin liegen die Ursprünge, die aktuellen Strömungen und die Entwicklungsperspektiven evidenzbasierter Forschung in der Sonder- und Heilpädagogik?“. Mit Hilfe einer Diskursanalyse wird versucht die Fragestellung zu beantworten. Zu Beginn wird dargestellt, wie sich die evidenzbasierte Forschung entwickelt hat. Es wird das Konzept der „Evidence Based Medicine“ vorgestellt, welches von britischen Ärzten entwickelt wurde, da die evidenzbasierte Forschung zum ersten Mal im Bereich der Medizin ihre Anwendung fand. Unter dem Begriff der evidenzbasierten Medizin versteht man eine Richtung innerhalb der Medizin, welche verlangt, dass bei jeder medizinischen Intervention patientenorientierte Entscheidungen getroffen werden müssen. Es sollen nur jene medizinischen oder auch therapeutischen Behandlungen angewendet werden, die empirisch untersucht worden sind, und deren Wirksamkeit auch empirisch nachgewiesen wurde. Die evidenzbasierte Praxis beruht auf den Entwicklungen der evidenzbasierten Medizin. Nachdem dieses Konzept rasch an Bedeutung gewonnen hat, wurde es auch in anderen Bereichen des Gesundheitssektors angewandt, und der Begriff der evidenzbasierten Praxis wurde vermehrt verwendet, da die Arbeitsfelder sich nun auch auf nicht-medizinische Bereiche bezogen. Daher behandelt diese Diplomarbeit auch die evidenzbasierte Praxis innerhalb der Sozialen Arbeit, um aufzuzeigen, wie man evidenzbasierte Forschung und Arbeit im Bereich der sozialen Arbeit und somit auch in weiterer Folge in heilpädagogischen Arbeitsfeldern integrieren kann. Die aktuellen Strömungen der evidenzbasierten Forschung innerhalb der Sonder- und Heilpädagogik werden an Hand aktueller Studien im Bereich der Sprachstörung und des Autismus dargestellt. Dabei werden auch die Probleme und Vorteile von evidenzbasierter Forschung in der Sonder- und Heilpädagogik angesprochen, da diese Forschungsmethode im medizinischen Bereich zwar relativ einfach angewendet werden kann, im sonderpädagogischen Bereich jedoch adaptiert werden muss, denn es bestehen sehr viele unterschiedliche Formen von Behinderungen, die meist auch noch mit anderen Diagnosen einhergehen, und es ist somit fast unmöglich, auf ein festgelegtes Behandlungsschema zurückzugreifen. Diese Problematik wird auch bei der Beantwortung der Entwicklungsperspektiven eingehend diskutiert und erläutert. Zusammenfassend kann man festhalten, dass die evidenzbasierte Forschung innerhalb des heilpädagogischen Arbeitsfeldes eine gute Möglichkeit darstellt, wissenschaftlich und empirisch fundierte Forschungsergebnisse zu erhalten, die im Rahmen der evidenzbasierten Forschung als empirisch gültig und nachgewiesen gelten. Im Bereich der Sonder- und Heilpädagogik muss jedoch immer darauf geachtet werden, dass die Individualität des Klienten und des Therapeuten den empirischen Wirksamkeitsnachweisen untergeordnet ist, jedoch nicht verloren oder aufgegeben wird. Die evidenzbasierte Forschung ist eine Möglichkeit, wissenschaftlich fundierte Forschungsergebnisse im heilpädagogischen Bereich zu erhalten, es sollte jedoch nicht auf die einzelnen Erfahrungen von Therapeuten, Angehörigen oder Betreuern etc. verzichtet werden, da dieses Wissen zwar nicht unbedingt empirisch belegt werden kann, jedoch für die Weiterentwicklung von Menschen mit Beeinträchtigungen von großer Bedeutung sein kann, da jeder Mensch einzigartig ist und eine individuelle Betreuung und Unterstützung benötigt.
Abstract
(Englisch)
The present thesis deals with the question „Which are the roots, current methods and future perspectives of evidence-based research in curative and special needs pedagogy?” I try to answer this question by means of discourse analysis. First, I point out how evidence-based research has developed and present the concept of “evidence based medicine”, created by British doctors since evidence-based research has first been used in the field of medicine. Evidence-based medicine is a certain sector of medicine demanding patient-oriented decisions whenever a medical intervention takes place. Merely those medical or therapeutic treatments shall be administered which have been empirically investigated before and, furthermore, whose effectiveness and efficiency have been empirically proven. Evidence-based practical experience is rooted in evidence-based, medical developments. Having rapidly gained a foothold, it has been further applied to different sectors of public health service. At the same time, the notion of evidence-based practical experience has been used more frequently as fields of work started to comprise non-medical domains. My thesis therefore includes a study of evidence-based practical experience within the field of social work to mirror how evidence-based research as well as employment within the area of social work and, consequently, within curative pedagogy can be integrated. Current methods of evidence-based research in curative and special needs pedagogy are displayed according to present studies of speech disorder and autism. Thereby, difficulties and advantages of evidence-based research in curative and special needs pedagogy are mentioned since evidence-based research methods can be easily applied to the medical sector. They are, however, more tricky to be implemented into curative pedagogy as there are numerous different kinds of disabilities which are often closely related to other diagnoses making it almost impossible to refer to specific and determined schemata of treatment. Also, this complex of problems is illustrated and discussed more intensively to find a response regarding development perspectives. In summing up, one might state that evidence-based research within the field of work of curative and special need pedagogy offers a good opportunity of maintaining scientific and empirical research results defined as empirically valid within the framework of evidence-based research. As far as curative and special needs pedagogy is concerned, one must, however, continuously see the patient’s and therapist’s individuality which is subordinate to empirical proof of effectiveness, but not lost or abandoned. Evidence-based research within curative pedagogy helps prove scientifically the efficiency of methods and therapeutic treatment.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
evidence based research special education
Schlagwörter
(Deutsch)
Evidenzbasierte Forschung Sonder- und Heilpädagogik
Autor*innen
Stefanie Lang
Haupttitel (Deutsch)
Welches sind die Ursprünge, aktuellen Strömungen und weiteren Entwicklungsperspektiven evidenzbasierter Forschung in der Sonder- und Heilpädagogik?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Diskursanalyse
Paralleltitel (Englisch)
Evidence based research in special education
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
138 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gottfried Biewer
Klassifikation
80 Pädagogik > 80.34 Sonderpädagogik: Sonstiges
AC Nummer
AC10519770
Utheses ID
20507
Studienkennzahl
UA | 297 | | |
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